RAF-Film: Eichinger, Edel und die Crew

Veröffentlicht: September 25, 2008 in erlebnisse, geschichten, kultur, medien, Politik, reda, stil, terror, zürich
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heute war mir vergönnt, eine der prägendsten figuren meiner jugend zu sehen. eigentlich zwei.

bernd eichinger und uli edel, die damals den film „christiane f.“ gemacht haben. ein film, der sehr viel mit meinem leben und meiner romantisierung der drogen zu tun hatte. bis ich sie traf, wusste ich nicht, ob ich wütend auf sie oder beeindruckt sein sollte. keines von beiden war angebracht. ich hab zwei geschichtenerzähler getroffen, die mit herz und seele an ihrem job hängen.

jetzt haben sie den zweiten film zusammen gemacht. einen film über meine anderen helden von früher: „Baader-meinhof-komplex“.

 

für mich, als alter linker und häuserbesetzer, waren die RAF helden und deren kalaschnikow auf schwarzem stern hat mich über mehr als zehn jahre meines lebens dauernd begleitet. ein ausdruck meiner hilflosigkeit.

 uli und bernd machen geschichten. sie erzählen über dinge, die verführen, die manchmal spass machen, die aber in beiden filmen mit der katastrophe und dem totalen verlust der orientierung enden. ich hab heute mit einem teil meiner vergangenheit abschliessen können. christiane f. lebt, hat eine tochter und ist mehr clean als drauf. die erste generation RAF ist tot.

man schiesst nicht, weder drogen in seinen arm, noch kugeln auf andere leute auf andere, ohne einen sehr sehr grossen preis dafür zu bezahlen. ich bin nochmal mit einem blauen auge davon gekommen.

ach ja, moritz bleibtreu ist extrem entspannt und friedlich und nadja uhl ist offen, emotional und süss. aber davon lest ihr später.

 

und uli edel ist sehr sympathisch. er fragte mich, ob er in seinem schlabberpulli zur eröffnung gehen könne. klar, sagte ich, er ist schliesslich der star, (und understatement ist sowas von züri!) 😀

zur filmkritik

Kommentare
  1. acqua sagt:

    Der Abschnitt über die Kalaschnikow und die Hilflosigkeit macht mich nachdenklich, aber ich verstehe ihn nicht ganz.

  2. redder sagt:

    wenn du denkst, du brauchst ne kalaschnikow, um die welt zu verändern, gibst du zu, dass du mit anderen mitteln hilflos bist.

    knarren zeigen schwäche

  3. diefrogg sagt:

    Ah! Du fandst Christiane F. also auch total romantisierend! Dieser Bowie-Sound! Diese Grossstadtbilder! Wonach sollte man sich mehr sehnen als nach sowas. Wirklich kontraproduktiv der Film damals. Ich habe ordentlich Glück gehabt damals, dass ich da nicht gelandet bin!

  4. […] punk’s old fashioned nach dem ich letzte woche mit bernd und uli gequatscht hab, kam diese woche eine weitere figur aus meiner vergangenheit […]

  5. acqua sagt:

    Inzwischen habe ich den Film auch gesehen (Frau frogg schreibt darüber) und verstehe das mit der Hilflosigkeit etwas besser. Überhaupt klärte der Film für mich ein paar Fragen, jedoch nicht alle. Ein paar neue warf er auch auf.

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