gestern abend war ich wiedermal am limmatplatz. normalerweise versucht man als stadtzürcher die innenstadt am samstagabend zu meiden, aber das geht halt nicht immer.

die langstrasse und die gegend rund ums x-tra waren ab elf uhr abends ziel eines kinderkreuzzuges. an der tür vom x-tra wurden ausweise kontrolliert, die kids mussten vierzehn (14) sein um reinzukommen.

aber ich hab mich schon lange daran gewöhnt, dass viele der leute, die ich im ausgang treff, meine enkel sein könnten. woran ich ich nicht gewöhnt hab, sind die wirkich schrecklichen frisuren (die haare mit tonnen von gel in irgendwelche richtungen gedreht), die unsäglich engen rüeblihosen und überhaupt das metrosexuelle outfit bei bubis, die nicht mal wissen, was „metro“ heisst, geschweige denn „sexuell“…

und was mir klar machte, dass ich wirklich älter geworden bin, war die überaus knappe bekleidung der kleinen mädchen. ich hab nichts gegen ein sexy outfit. ich mag auch miniröcke. aber irgendwie irritierts mich, wenn kleine gören sich so kleiden, wie mans sonst nur aus bordell-filmen aus den siebzigern kennt. ich kenn das aus london. dort sind abends überall leichtbekleidete teenager, die sich die letzten drinks aus der seele kotzen, auf den bürgersteigen. in zürch ist mir das bisher nicht so aufgefallen.

und natürlich ist die erste reaktion „früher war alles anders“. natürlich. wir kleideten uns damals dezenter, eher jeans und adidas rom, italo t-shirts und lederbändchen um den hals. aber ehrlich, wir waren genauso übel. wir wollten sex, auch wenn wir nicht genau wussten, was das eigentlich für ein fluch ist. unsere hormonvergifteten hirne hätten die mädchen wohl auch im geiste ausgezogen, wenn sie in drei bärenfelle gewickelt gewesen wären. es war vielleicht etwas umständlicher, die finger in die knallengen jeans des gegeübers zu kriegen, ohne sich die finger zu brechen. insofern sind die miniröcke von heute wohl vorzuziehen. die sind wenisgtens nicht breiter als ein gürtel und für verehrer weit einfacher zu händeln…

aber in unseren köpfen ging derselbe teenagerschwachsinn ab, wir tranken bier anstatt alcopops und wie die kids heute  brauchten wir damals unsere ganze aufmerksamkeit um unheimlich kuul zu sein.

same thing, different color…

ach ja, die frage des tages: wieso zieht man sich bei minustemperaturen hochackige goldene riemchensandalen an?

mr.kuul und mr. frisur, nett dekoriert mit griite:

laut0

Kommentare
  1. Solitaire sagt:

    Einmal mehr ins schwarze getroffen..
    Same shit again and again and again…

  2. Mirjam sagt:

    hahah herrlich geschrieben. und das mit den sandalen ist doch wohl keine ernste frage?

  3. Luc sagt:

    Aber eins ist etwas untergegangen ich hab noch keines der vermeintlich sexy angezogenen Girlis ohne BH gesehen, das war in unserer Zeit noch gängig und auch heute sind Frauen ohne BH näher bei den 40 als bei den 20! … ich steh halt einfach nicht auf den String über den Hüfthosen.

    P.S: Ich gehöre auch zur Adidas Rom Generation, auch wenn ich mir die nie leisten konnte. 😀

  4. adulto sagt:

    Klasse ausgedrückt, denn genau so sieht es aus. 😉 „früher war alles anders“? bestimmt nicht. die erinnerung lässt nur ein wenig nach. 😉

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