was mann will

Veröffentlicht: April 30, 2009 in beziehung, bildung, erlebnisse, familie, gender, geschichten, kultur, leben, liebe, reda, Satire, sex, single, stil

gestern hab ich mir zum auftakt meiner dritte midlife-crisis mal wieder „american beauty“ angeschaut, und plötzlich hab ich mich mit der alternden hauptfigur identifizieren können.

er mag eigentlich keine beziehung führen und sabbert der schulfreundin seiner tochter nach (im film haben sie sämtlichen lolita-clischees benutzt).

erst als er die kleine wirklich haben kann, geht ihm auf, dass man jugendlichkeit nicht konsumieren kann. was für ihn ein dessert wär, ist für die kleine ein einschneidendes erlebnis. natürlich verzichtete er darauf, sie zu bumsen, da ihr die geistige reife fehlt, um damit umgehen zu können.

ich hab dann ein wenig über frauen nachgedacht. ich hätte eigentlich gerne die frische und sprunghaftigkeit einer 20-jährigen, einfach gekoppelt mit der erfahrung und der abgeklärtheit einer 45-jährigen. 

mathematisch müsste ich so mit einer ungefähr 32-jährigen ganz zufrieden sein. oder mit einer jugendlichen mitdreissigerin. ich hoffe nur, das entwickelt sich weiter mit meinem älter werden. sonst steh ich mit 65  wie mein vater mit einer 25 jahre jüngeren frau da. naja, im zeitalter von viagra vielleicht nicht mehr so schwierig wie früher. aber ehrlich, will mann das?

mein freund M. aus Z. meint zu solchen gedankengängen nur: „weisch, am schluss sinds eifach nume griite.“ worauf wir beide weise mit dem kopf nicken.

was fürs auge, nicht fürs bett:

american-beauty-2

Kommentare
  1. d'Frou G. sagt:

    schön gedacht schön geschrieben schön
    mit diesen Gedankengängen steht ihr Männer doch gar nicht allein – wenn auch Frau es so kaum zugestehen würde
    ist es nicht ein unglaublicher kaum zu realisierender Anspruch dies alles in einem Partner zu wünschen – umgekehrt – es ist mir vielleicht ja auch zu anstrengend dies alles für meinen Partner zu sein
    doch nun oh Illusion dahin sagen gar die Herren im Orient, schon nur eine Frau sei ihnen anstrengend genug und wollen gar keine weitere – ach ja nun – überall brechen uns Traditionen weg – so auch unsere der allumfassenden glücklichen Beziehung mit einem Partner bis das und so weiter
    ich geh mal meine Tür sichern damit sie mir Frau Schwarzer und Frau Onken nicht einrennen
    schönen Nachmittag

  2. falki sagt:

    in bern wären es tufis…

  3. redder sagt:

    in bern habt ihr doch solche probleme nicht. in bern habt ihr chnübli 😉

  4. canela sagt:

    komisch in bin kein kerl. habe mich aber immer mit dem mann identifiziert.

  5. Zum Glück sehe ich dank Estée Lauder noch aus wie 27 29 und fühle mich nicht angesprochen 🙂

  6. die frogg sagt:

    Ich identifiziere mich auch mit diesem Typen. Etwa seit zwei Jahren. Weil er in dieser Falle von Existenz hockt und im Grunde nicht rauskommt. Als er wieder anfängt, sich wie ein 16-Jähriger zu benehmen, ist eigentlich klar, dass die Sache tragisch enden wird. Ich identifiziere mich übrigens auch mit seiner Frau, auch wenn ich das hier lieber ganz klein drucken würde, wenn ich könnte. Sie ist ja nicht gerade eine Sympathieträgerin. Aber ich verstehe gut, wieso sie frustriert ist – auch wenn ich die Art, wie sie sich deswegen benimmt, auch nicht besonders sympathisch finde.

    Nur eins frage ich mich: Wieso mutet es mich immer ein bisschen berechnend an, wenn Männer so über Frauen schreiben? Machen wir Frauen das wirklich auch? Ich muss mir das mal ernsthaft überlegen…

  7. Ray sagt:

    Habe hier interessiert mitgelesen. Denn, ich identifiziere mich nicht eigentlich mit dem Typen aus ‚American Beauty‘, weil ich in grossen Teilen ja der Typ bin.

    Millionär, Familie, 25 Ehejahre, schaffe-schaffe-häuslebaue, Karriere, Politik – Mann, war ich ein toller Hecht.

    Alles über den Haufen geschmissen, das Leben neu angefangen. Nicht wegen ihr (ja es gab sie, die 17 Jahre jüngere, bezaubernde, umwerfend schöne Geliebte, der ich noch heute jeden Tag die Füsse küssen möchte).

    In Retrospekt: Ich hab gut getan. Mir. Jetzt single ich halt so vor mich hin, geniesse das Leben soweit ich kann und freue mich darauf, dass irgendwann, irgendwann, dann auch wieder eine Frau in meinem Leben sein wird, die versteht.

    Meine besten Freunde haben damals, als ich mein Leben selber, eigenhändig demontierte, immer wieder den Vergleich zum bewussten Film gezogen. War irgendwie mad, denn damals hatte ich den noch nicht gesehen.

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