Archiv für September, 2009


unser volontär ist kuul. musiker, gross, immer ein wenig schlampig, raucht die richtige marke und markiert markige sprüche in der zigipause. kuul, wie schon gesagt.

immer? nein, nicht immer.

unser volo ist verliebt. in eine grossäugige blonde zierliche schönheit.

mittags trifft er sich mit ihr zum essen.

und heute haben wir ihn erwischt. er wartet mit den händen in den taschen, blickt seine schuhspitzen an und schaukelt etwas hin und her.

dann kommt sie. er begrüsst sie, seine stimme ist voller sanfter kreide, seine macho-körperhaltung hat er an der garderobe abgegeben.

dann gibts ein begrüssungsküsschen.

und wir, die zuschauer, brechen in ein fieses, lautes „jöööööööh“ aus.

eins muss man ihm lassen. es ging ihm total am arsch vorbei.

naja, natürlich sind bei verliebten bestimmte hirnregionen blockiert. wahrscheinlich hat er uns gar nicht gehört….

🙂


letztens war ich mit einer bekannten auf einen kaffee. wir unterhielten uns, rauchten und liessen uns die sonne auf den pelz brennen.

aber etwas war anders, als wenn ich sonst mit einer frau einen kaffee trinken geh.

nach einigen minuten konnte ich den finger drauf legen.

von männern bin ich es gewohnt, wenn sie den blick schweifen lassen, wenn eine schöne frau, naja, wenn irgendeine frau vorbeigeht.

und normalerweise nehm ich mich zurück, was meine blicke für andere frauen angeht, wenn ich mit einer am tisch sitze. frauen mögen das irgendwie nicht. normalerweise.

meine kaffee-bekannte reagierte aber auf die gleichen reize wie ich in der gleichen art. uns gefielen sogar die gleichen frauen.

so glotzte ich entspannt den röcken hinterher, während sie sich noch  mühe gab, aus den augenwinkeln zu lugen. naja, ich bin älter und hab keinen ruf zu verlieren….

es ist also nicht geschlechtlich festgelegt. auch lesbische frauen haben die tendenz, anderen hinterher zu schauen…

sie ist übrigens in einer beziehung mit einer lieben frau.

aber gucken darf man ja. frau übrigens auch.

romantischer scheiss

Veröffentlicht: September 30, 2009 in bildung, kultur, leben, musik, reda, soundblog

wieder mal tom petty & the heartbreakers mit Great Wide Open. is einfach kult.

obszöner herbst

Veröffentlicht: September 29, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, Satire, sex, stil, zürich

jau, es is wieder herbst.

die bäume entblättern sich und stehen dann nackt am strassenrand rum. eklig.

und überhaupt, in den städten is es noch schlimmer.

da isses so heiss, dass sich die schweinischen bäume im winter nich mal mit schnee bedecken.

früher gabs das nich. da hatten wir noch russische winter. man kann ja von den russen sagen was man will, aber winter habense immer gut hingekriegt.

sogar im süden behalten die bäume einige blätter.

soweit isses gekommen.

und jetzt sind auch schon die ersten bilder von den nackigen bäumen im inderned aufgetaucht.

kein wunder is unsere jugend so verdorben.

lassen einfach ihre nackten äste rumbaumeln. eklig.
baum

showdown im tram

Veröffentlicht: September 29, 2009 in beziehung, bildung, erlebnisse, gender, geschichten, leben, reda, stil, terror, tram, zürich

ein blick. nein, nicht die zeitung, so richtig mit den augen. gestern im tram.

rein zum zeitvertreib übe ich mich im blickduell mit arroganten tussen im tram. normalerweise gewinne ich in den ersten fünf sekunden. aber gestern fand ich eine ebenbürtige gegnerin, eine hübsche rothaarige um die 30.

die regeln: man darf nicht lachen oder wegschauen.

sie steigt ein, setzt sich mir gegenüber und betrachtet mich von oben herab. ihre mundwinkel fallen ein wenig, bei dem was sie da sieht.

ich schaue zurück, die blicke kreuzen sich. die pupillen saugen sich aneinander fest. der kampf hat begonnen.

sie rümpft die nase.

ich ziehe eine augenbraue hoch.

sie hält stand.

zeit: 8 sekunden

ich beginne zu schwitzen.

sie lehnt sich zurück, verschränkt die arme, blickt mich weiter an, jetzt über die nasenspitze.

ich lege den kopf schief, so mit vollem hundeblick-effekt

sie zittert ein wenig und legt jetzt selbst den kopf schief.

nun bin ich in schwierigkeiten. das sieht einfach zum anbeissen aus. aber ich lache nicht, lächle nicht einmal.

sie setzt nach, öffnet die arme und lehnt sich vor, die augen weit geöffnet.

zeit: 19 sekunden

jetzt bleibt mir nur noch die geheimwaffe.

ohne den blick abzuwenden ziehe ich meine brille von der nase und setze sie der vollen strahlung meiner braunen augen aus.

jetzt zuckt es in ihren mundwinkeln.

ich beginne mit einem auge zu schielen.

ha! gewonnen! jetzt grinst sie.

sieg durch KO nach 24 sekunden. aber es war knapp.

jetzt grinsen wir beide wie die idioten.

wir wechseln kein wort bis ich das tram verlassen muss.

das nenn ich sport…

so kuul, ey

Veröffentlicht: September 29, 2009 in bildung, kultur, leben, musik, reda, soundblog, stil, zürich

ich bin auch so kuul. mindestens. imfall

PK Polanski, am Rande

Veröffentlicht: September 28, 2009 in böse, bildung, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, medien, Politik, reda, sinn, stil, terror, zürich
Schlagwörter:

Pressekonferenz polanski: ok, heute mittag gegen eins hat sich im kino die internationale presse versammelt. ihr wisst schon, die ganzen franzosen und die bigshots von CNN, agentur-fotografen etc. wir langweilen uns, es gibt keine häppchen und nix zu trinken. wieso sind wir überhaupt hier?

wir warteten auf das statement der jury. mit 30 minütiger verspätung kamen ein paar leute, frau winger von der schüri meinte (frei übersetzt):

jau, scheisse mann. er is voll der freund und vorbild und so. wir machen aber weiter. sein leben ist ja immer in seine filme eingeflossen. wir warten halt, dass er frei kommt.“

dann verschwindet die jury wieder. ein journi ruft noch „wer bist denn du, ey?“ und die winger meint: „ich bin die winger“.

am rande:
welches meiner  notizbücher hatte ich wohl dabei, um vor all den internationalen pressefuzzis anzugeben? hä?
spongebob


polanski vergewaltigte eine 13-jährige.

naja, sagen einige filmschaffende, das ist ja schon dreissig jahre her. jugendlicher leichtsinn.

nur das der typ damals schon 45 war.

eine kinderpsyche ist ein streichholzpalast. wer da drin herumfuhrwerkt, macht etwas kaputt, das unter umständen vielleicht mit jahrelanger therapie wieder einigermassen geflickt werden kann. das ist ein verbrechen.

ich hab bei meiner arbeit mit strassenkindern in kambodscha einiges über kinderschänder gelernt. sie tun es immer wieder. nur weil polanksi nur einmal erwischt wurde, heisst das nicht, dass er es nur einmal tat. aber das ist sache der gerichte.

otto weisser, ein hervorstechendes arschloch, meinte heute im tagi: „Er hat das leben in vollen zügen genossen“. ok, aus seiner sicht fällt das unter drogen setzen und vergewaltigen von 13-jährigen unter „leben geniessen“.

polanski ist nicht alleine. da gabs doch bereits R. Kelly, James Brown, Garry Glitter und viele andere.

die wirklich dämlichen deppen, die denken, talent, ruhm und erfolg erfordere eine freistellungen von sämtlicher rechtsprechung sind peinlich.

kinder vergewaltigen ist kein politikum, auch kein kavaliersdelikt, ES IST EIN VERBRECHEN, das auch in der schweiz nicht mehr verjährt.

das opfer hat ihm vergeben! klar, das opfer muss ja auch damit weiterleben. ohne ihm zu vergeben, wär sie wahrscheinlich innerlich daran zerbrochen. was nichts an der tat und deren verwerflichkeit ändert.

noch peinlicher allerdings ist es, dass schweizer kulturschaffende auf und vor dem roten teppich für ihr, wohlgemerkt geständiges, kinderfickendes idol demostrieren.

ich denke, dass wir den kerl auch hätten festnehmen sollen, wenn kein internationaler haftbefehl bestanden hätte.

wie’s wohl wäre, wenn der alte filmemacher ihre kleine schwester, ihre tochter, nichte oder die tochter der besten freundin mit seinem schwanz traktiert hätte?

naja, wer versteht schon die kulturschaffenden. aber diesmal sind sie weit über die grenze gegangen, bei der man ihnen ins gesicht kotzen müsste…


gestern war ich mal wieder bei den „boys“. sie nennen sich selber „boys“. sie sind alle ueber 45, tragen markenklamotten (rosa polo-shirts mit krokodil), ray ban-sonnenbrillen hochgesteckt und besitzen porsche cayenne-schluessel, die neben ihren iPhones auf dem tischchen im toto’s liegen.

die boys trinken martini mit erdnuss, haben brusthaare, in denen sich goldanhaenger verfangen und sind beruflich alle so erfolgreich, dass sie nicht mehr ueber ihr einkommen jammern. zudem duzen sie ihren chef und sind ab und an bei ihm zum essen eingeladen, wenn sie denn nicht selber der chef sind.

die boys moegen mich, weil ich so anarchstisch bin. die boys zeigen das auch. ich kriege einen festen haendedruck, kombiniert mit einem intensiven druecken der schulter. und dann krieg ich einen grosshaendigen schulterklopfer und der dritte legt mir gar den arm um die schulter und lacht eine ganze polnische zahnreparatur-breite.

aber heisst das wirklich, dass sie mich moegen?

ein schulterklopfen bedeutet zum beispiel nicht in erster linie anerkennung. vielmehr sagt ein schulterklopfen ueber den schulterklopfer:

„ich bin der, dessen anerkennung wichtig ist“.

den arm auf die schulter eines anderen legen, kann freundschaft ausdruecken, meint aber meist:

„du gehoerst jetzt auch zu UNS. und WIR sind die Wichtigen, zu denen man gehoeren muss“.

meist wird man mit einem arm um die schulter irgendwo hingefuehrt, wo man eigentlich gar nicht hin will.

naja, ich mag es grundsaetzlich nicht, wenn jemand in meinen persoenlichen physischen raum eindringt und micht unaufgefordert beruehrt.

mein persoenlicher raum findet ungefaehr 50 zentimer rund um mich rum statt und sensible menschen spueren, wie nahe sie mir kommen duerfen.  zudem empfinde ich schulterklopfer und arme-auf-die-schulter-leger immer als herablassend.

was ich tat also? nein, ich habe ihm nicht mit zwei drehungen die hand an fuenf stellen gebrochen, wie ich es leicht gekonnt haette. ich hab dem anderen auch nicht den unterarm so umgestaltet, dass die aerzte seine 400 gramm schwere protzuhr mit dem bolzenschneider entfernen muessten. aber ich war in versuchung…

dem festen haendedruck begegnete ich, indem ich meine hand schlaff wie einen toten fisch in seine haengen liess. dann lassen sie immer sehr schnell los.

und den schulterumarmer schlug ich in die flucht, indem ich zaertlich den kopf an seine schulter legte. im notfall kann man sich auch buecken und schnell seine schuhe binden.

ok, die werden mich jetzt nicht mehr moegen. weil ich anarchistisch bin, und vielleicht ein wenig dada. und weil ich nicht dazugehoeren will.

und anarchistische satire ist kuul, solange andere das ziel sind. wenn ich aber an einem ihrer „boys“-gespraeche teilnehme und mich komischerweise nicht an die regeln halte, ist der joviale zugehoerigkeits-firlefanz bald vorbei und sie werden giftig.

dann mag ich sie wieder…. 🙂

lachen macht schön

Veröffentlicht: September 25, 2009 in bildung, erlebnisse, gender, geschichten, leben, liebe, reda, sex, single, sinn, stil, zürich

hier im seefeld rennen jede menge attraktiver frauen rum. ehrlich.

naja, wenigstens wären sie attraktiv, wenn sie über ihrer wichtigkeit und ihrem uuunheimlich beschäftigt sein nicht vergessen würden, ab und zu mal eine lippe zu verziehen.

eine frau ohne lächeln wirkt wie eine wand ohne graffiti, grau und spröde. so kommt es, dass hier frauen, die nicht zwischen terminen, wellnessfarm und fitnesscenter hin und her rennen oft viel schöner sind, als die gestressten stromlinienförmigen erfolgsblondinen, auch wenn diese auf bildern wahrscheinlich als attraktiv empfunden würden.

die entspannten, vielleicht sogar etwas schlampigen frauen, die an der ampel mit einem lächeln vor sich hin träumen, oder die mit ihrer freundin laut über igrndwas lachen, wärmen mein herz.

noch besser ist es allerdings, wenn sie mir grundlos zulächeln, ohne sich irgendwas dabei zu denken.

solche frauen sind leider viel zu selten im quartier….

so wie die bernerin hier (aus einem tagi artikel über bernerinnen):

Anja2