Archiv für Dezember, 2009

das jahr läuft aus…

Veröffentlicht: Dezember 31, 2009 in beziehung, klugscheiss, reda, Satire, stil, zürich

…und kein korken kann das verhindern.

hm. 2010. das hörte sich für mich immer an wie ein titel für einen science fiction.

ja, unsere sprechgeräte sind ausgefeilter, als sich das die star trek crew um captain kirk und scotty sich je vorstellen konnten:

wir habens geschafft, die nuller jahre hinter uns zu bringen, ohne den planeten abzufackeln:

wir haben echte katastrophen überlebt (nein, nicht den tsunami):

ok, nächstes jahr wird noch besser. ich werde patenonkel, und ich mach endlich mein buchprojekt zu ende. und dann noch eins 🙂

also, freunde, alles liebe und gute im neuen jahr. seid lieb zueinander und fühlt euch umarmt.

auch nächster jar für euch da

euer redder

russische prioritäten

Veröffentlicht: Dezember 30, 2009 in böse, beziehung, bildung, erlebnisse, geschichten, reda, Satire, stil, zürich
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heute vor dem coiffeur an der höschgasse. sie russin, ca 180 gross, schlank, ausser an den aufgeblasenen stellen (lippen, oberweite) er ca 160, typ italienischer gschäftsmann mit liebenswürdigem blick und lichtem haar. beide um die 35.

sie gibt ihm die leine mit einem kleinen in wolle gepackten etwas, das kläfft.

sie: „wart chier, es dauchert sichär nur chalbe stunde“

er: „aber es regnet gleich, und ich könnte auch drüben (im toto’s) warten“

sie: „nain. das ist aine bar. moumou värträgt rauch nicht

er: „aber..“

sie: nain, sag ich. dauchert niecht langge. nur schnäll fäärben und mich schön machen füer diech!

er: „grummel“

sie geht rein.

er, schaut sich um, zündet sich eine zigarette an und bläst dem kleinen vieh den rauch ins gesicht…

zürich vs berlin

Veröffentlicht: Dezember 29, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, sinn, stil, zürich
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ok, da ich nun schon mal in berlin bin, will ich auch einen repräsentativen und allgemeingültigen städtevergleich zwischen züri und berlin schreiben. ich hab einige wichtige kriterien geprüft und sie mit punkten von 1 bis 5 bewertet. einige allgemein, andere im detail.

hippiekacke (szeni-relevante themen)

schräge shops

berlin: oooo
zürich: oo

graffiti

berlin: ooo
zürich: o

70er jahre teppichmuster auf kleidern

berlin: ooooo(o)
zürich: oo

schöne menschen, mit stil gekleidet

berlin: ooo
zürich: oooo

dreadlocks bei magersüchtigen bleichgesichtern

berlin: oooo (sogar noch mehr als in london!)
zürich: ooo

kaffee & kuchen bei angenehmem sound

berlin: o
zürich: ooooo

rüeblitorte

berlin: o
zürich:
000

quarktorte:

berlin: o
zürich:
ooooo

aufgesetzte arroganz

berlin: oo (sie geben sch ja mühe, aber gelernt ist eben gelernt, tz)
zürich: ooooo

gespielte unnahbarkeit junger szeni-griiten

berlin: oo (ein lächeln hat gereicht)
zürich: oooo (ist nur mit „aufgesetzter unnahbarkeit“ zu überwinden)

kaputte fahrräder (im verhältnis zur einwohnerzahl)

berlin: ooo
zürich: oo

kiffen auf der strasse

berlin: –
zürich: oooo (nur jamaika kriegt 5 punkte)

allgemeines ambiente und special effects

hundekacke

berlin: oooooo(oooo)
zürich: o

blitz und donner

berlin: oo (verliert sich irgendwie in dem weiten himmel)
zürich: oooo (wird von jedem hügel zurückgeworfen und knallt richtig)

öffentlicher verkehr (busse und so, nicht was ihr denkt)

berlin: o
zürich:
ooooo

fluss:

berlin: o (zu gross und su schmutzig)
zürich:
ooooo

see:

berlin: ooo
zürich: ooooo (gibts nix zu zu sagen)

hier noch ne abstimmung, was ist euch lieber, zürich oder berlin?

one more cup of coffee

Veröffentlicht: Dezember 29, 2009 in bildung, musik, reda, reise, sinn, soundblog, stil

your hair is smooth, your back ist straight… blues, wie gott ihn sich vorgestellt hat, als er die musik erschuf.


ok, ich habs ja gesagt. ich hab hier in berlin die wohnung vonnem zürcher, einem sehr guten freund einer freundin.

sie kennt ihn schon seit jahren und übernachtet immer hier, wenn sie in berlin ist. sie liebt den typen, wie man nur menschen lieben kann, die einem schon durchs ganze leben begleiten, mit vermurkster liebesgeschichte und allem. sie haben über jahre im selben bett gekuschelt.

sie meinte, sie hätte noch schuhe da, ich solle sie mitbringen, wenn ich zurück nach zürich komm.

heute erwähnte ich einer anderen zürcher freundin gegenüber, dass ich in berlin in XXXs wohnung bin.

Sie: „naaaain, echt? er ist einer meiner liebsten freunde, hat mich durchs leben begleitet. wir hatten sogar eine vermurkste liebesbeziehung! wir haben über jahre im selben bett gekuschelt!“

ich: „echt?“

sie: „jaaa, da stehen sogar noch schuhe von mir in der wohnung!

ich hab dann mal einen blick ins schuhregal geworfen, aber da war nix.

aber in einem schrank waren sage und schreibe 12 paar damenschuhe.

wie macht der kerl das nur?

der erotikfotograf

Veröffentlicht: Dezember 28, 2009 in erlebnisse, gender, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, liebe, reda, reise, sex, sinn, stil, zürich
Schlagwörter:, ,

eigentlich bin ich ja auch nach berlin, um meinen lieblings-erotikfotografen zu besuchen, mal richtig kennenlernen und projekte besprechen.

jaauuu. das tun wichtige leute. projekte besprechen.  vorallem die züri-berlin konäkschn. voll kreative projekte, mit anspruch und so. mit einem KONZEPT, imfall! also freute ich mich auf einen besuch beim meister.

naja, ich hatte da meine vorstellungen von, wies denn so bei einem erotikfotografen zu und her geht.

ihr wisst schon, alles entweder art deco oder achzigerjahre glaschrom inner wohnung., mein käppi wird mir von einer jungen schwarzhaarigen abgenommen, die nur eine dienstmädchenschürze und highheels trägt. natürlich fällt ihr mein käppi aus der hand und sie muss sich laaaange danach bücken.

ich werde von einem blonden dienstmädchen in gleicher uniform einen langen gang entlang bis ins wohnzimmer geführt, jeder schritt, den sie mir vorausgeht, wippt geeenau richtig.

da sitzt dann der erotik-künstler auf einem schwarzen ledersofa, umringt von 21 seiner models, die alle zigarretten in langen spitzen rauchen und eigentlich nur durchsichtige seide in kleinen fetzen tragen. die gläserne tischplatte liegt auf den rücken zweier nackter mädchen.

er, in orientalischer gastfreundlichkeit: „bedien dich…

soweit zu meiner fantasie. im realen leben war da nur der fotograf und das ledersofa. und die kissen auf dem ledersofa (weil, wie ihr wisst, ist es für die mädchen unangenehm, mit nacktem hintern auf leder zu sitzen).

der mann, gross, ehemaliger footballspieler, sportfotograf, kriegsfotograf und jetzt akt- und pornkünstler, wirkt eher bescheiden.

wir quatschen, erzählen geschichten, er zeigt bilder, stolz und doch ein wenig verlegen. beschreibt wie sie entstanden sind.

„und dann in diesem hotelzimmer, die sechs mädchen feierten ne orgie, da gings voll ab, und ich mittendrin.“

mit „ich“ meint er eigentlich immer die kamera. da läuft nix zwischen ihm und den models. „das wär unprofessionell“.

ich glaub ihm nicht ganz. da gabs sicher eine oder zwei musen, die ihm wirklich nahe standen. T. zum beispiel…

er erzählt keine intimen details. wenigstens nicht mit worten. in seinen bildern hingegen verrät er alles.

seine erotikbilder sind wahr gewordene fantasien, oder fantasievolle arrangements aus ästhetischen details.

ich werd ihn auf jedenfall wieder besuchen. der kaffee war spitze und man durfte rauchen. und bevor ich kam, hatte er noch „assasins creed 2“ gezockt.

symphatisch, nicht? 🙂

ich hab jetzt zwei signierte bildbände und noch grosse bilder für meine wohnung *freu*

hier eines seiner bücher. über blüten und blumen und so:

und natürlich hat er auch mich fotografiert: jetzt bin ich in einem echten uwe kempen-bild verewigt! hier zum BILD

berlin, berlin

Veröffentlicht: Dezember 27, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, soundblog, stil, zürich
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ok, als zürcher braucht man eine zweitwohnung in berlin, weil sonst ist man kein szeni. und echte berliner kennen mindestens einen zürcher künstler, schriftsteller (drehbuchautor) oder schauspieler.

aber dass sich alle so unheimlich um integration bemühen, ist mir erst beim besteigen der air berlin maschine (verpflegung: 1 twix, zu teilen mit dem sitznachbarn, deshalb hat es ja zwei riegel in einer packung!) aufgefallen.

die berliner szenis waren die mit alprausch-jacke und „zürcher“-tasche. nein, nicht freitag, sondern eine, auf der „zürcherin“ draufstand. die gibts für alle kantone.

die zürcherin hingegen war mit engem kurzen grünen filzmantel, che-käppi, schwarzem omi-rock und geringelten strümpfen unterwegs. mit ledertasche aus dem second-hand am prenzlberg.

jaja, wenn sich nur die moslems auch so um integration bemühen würden!

dann hab ich heut noch berliner gesehen, die im londoner-style unterwegs waren, kleiner doherty-hut, zu enge röhrenjeans und lange lederjacke.

am witzigsten war aber das irische pärchen, das voll im berlin-style unterwegs war und in der u-bahn versuchte, am handy ihren kollegen mitzuteilen, dass sie am schlesischen tor aussteigen würden:

„the station is called „scheiss… schweisss, schleissch toar. ….no! I don’t take the piss. no, it doesn’t mean „shit“! thats the name of the station. the germans ARE odd!

in kreuzberg, wo ich meine ausleihwohnung hab (jaja, vom drehbuchautor von „barfuss“, understatement namedropping sozusagen) ist sogar noch ein wenig von der berliner athmosphäre der 80er zu spüren.

letztes mal, als ich in berlin war, stand die mauer noch.

morgen berichte über meinen nachmittag mit dem aktfotografen.

damals


unsere ex-volontärin maja meinte, die bilder von meinem ferienkater auf facebook würden mein sexappeal schmälern.

erstens, selbst wenn es so wäre, könnte ich gleich noch fünf weitere katzen hüten, und ich wär noch immer süperküül.

aber das hat mich zum nachdenken über die schwierige beziehung zwischen katzen und frauen gebracht.

da gibts die katzenmami, immer schon längere zeit single, mit zwei oder mehr katzen. sie vergöttert ihre viecher und zapft ihnen so ihren emotionalen treibstoff ab, um durchs leben zu kommen.

dann gibts die pragmatische, die einfach eine katze hat, sie zwar mag, aber keine innige beziehung zu ihr aufbaut.

und dann gibts da noch die catwoman. sie sammelt katzensymbole, von hello kitty bis catwoman-kostüm. sie sieht sich selber als unabhängig, sexy, frech und geheimnisvoll. manchmal gibt sie sich verspielt, manchmal kratzbürstig und launisch. sie hält das für unheimlich anziehend.

komischerweise kann genau der typ frau mit echten katzen wenig anfangen. falls sie überhaupt eine hat, dann eher zur dekoration, zur unterstreichung der eigenen katzenhaftigkeit.

sie mögen nicht, wenn männer katzen haben.

weil sie selber den katzensplatz in der emotionalen landschaft der männer einnehmen wollen. grundsätzlich empfindet sie eine katze als konkurrenz…

mein kater buddha und ich amüsieren uns ab und an darüber.

nichts geht zwischen einen mann und seinen kater.


Es waren einmal yusuf und mirjam. Sie lebten im tiefsten aargau. Er arbeitete fleissig auf dem bau, und mirjam musste bald ihren job aufgeben, weil sie schwanger war.

Es kam die wirtschaftskrise. Yusuf verlor den job. Kurz darauf stellte ihr vermieter sie auf die strasse.

Yusuf und mirjam weinten bitterlich. Aber yusuf wollte sich nicht unterkriegen lassen. Er hatte gehoert, dass man in der rotgruenen stadt, eigentlich der goldenen stadt zuerich ein herz fuer hilfsbeduerftige habe.

Er nahm seinen drahtesel, setzte die schwangere mirjam auf dicke decken auf dem gepaecktraeger und dann machten sie sich auf, in der stadt hilfe zu suchen. Es dauerte den ganzen tag auf dem alten fahrrad, bis sie die mauern der goldenen stadt sahen.

Erst versuchten sie ihr glueck bei den behoerden, aber die tore waren bis anfang januar geschlossen.

Dann fragten sie die einwohner um hilfe. Aber die meinten nur: geht dahin, wo ihr hergekommen seid.

Yusuf wusste nicht, ob sie den aargau oder albanien meinten.

Einer der vorbeielenden passanten, ein tuerke namens erdogan, gab ihnen einen tipp: geht zur notschlafstelle, da bekommt ihr einen platz fuer die nacht!

Sie dankten und machten sich auf zur notschlafstelle.

Aber da wurden ihre papiere geprueft und sie wurden abgewiesen, weil sie keine stadtzuercher waren.

Inzwischen setzten bei mirjam die wehen ein. Yusuf wollte hilfe in der moschee suchen. Aber er konnte keine finden. Weit und breit kein minarett.

Da blieb ihnen nichts anderes uebrig, als im beim hauptbahnhof ins shopville runter zu gehen, um auf den kalten steinfliessen zu ruhen.

Dort, im durchzug brachte mirjam ihre tochter rahel zur welt.

Rahel sollte einst die erste allumfassende metaphilosophie entwickeln, die alle menschen in frieden vereinen wuerde.

Das wird sie jetzt wohl nicht mehr.

Tja, sie starb zwei tage spaeter an einer lungenenzyuendung.

Trotzdem frohes fest, meine lieben mitschweizer…


ja, in zürich sind alle journalisten miteinander zur schule, haben schon gemeinsam s „21i“ oder den „toaster“ herausgegeben, sind oder waren miteinander verheiratet und laufen sich alle jahre wieder bei den paar titeln, die wir in der schweiz haben, über den weg.

ich gehör nicht dazu, ich schwör! ich bin eher blogger oder onliner als journi. aber trotzdem ergeben sich manchmal komplikationen aus meiner verstrickung in die schweizer medien.

ich war mit YY, einem meiner vielen chefs in der rauchpause.

YY: „ah ja, einen gruss von XX, ich war gestern mit ihr essen.“

ich brauche einen augenblick, um XX einzuordnen. dann erschreck ich. er meint XX, meine exfreundin. sofort gehen mir alle peinlichen geschichten durch den kopf, die sie meinem chef über mich erzählen könnte.

ich beruhige mich aber schnell wieder. schliesslich erzähle ich meine peinlichen geschichten gleich selbst in meinem blog, oder auf facebuch. oder mit dem megafon auf der strasse…

ich: „wie gehts ihr? wir waren mal ein paar“

er: „ich weiss, wir waren auch mal zusammen, aber vor eurer zeit…“

eine stunde später sprech ich ihn nochmals darauf an:

ach DUUUUU bist der YY, von dem sie immer erzählt hat! ich hab erst JETZT die verbindung gemacht.“

jaja, ich weiss, der war gemein. aber ich konnts nicht lassen.

und ich werde keine peinlichen geschichten über meinen chef verbreiten, selbst wenn ich welche wüsste. schliesslich haben wir hohe arbeitslosenzahlen und medienkrise…..