eigentlich bin ich ja auch nach berlin, um meinen lieblings-erotikfotografen zu besuchen, mal richtig kennenlernen und projekte besprechen.
jaauuu. das tun wichtige leute. projekte besprechen. vorallem die züri-berlin konäkschn. voll kreative projekte, mit anspruch und so. mit einem KONZEPT, imfall! also freute ich mich auf einen besuch beim meister.
naja, ich hatte da meine vorstellungen von, wies denn so bei einem erotikfotografen zu und her geht.
ihr wisst schon, alles entweder art deco oder achzigerjahre glaschrom inner wohnung., mein käppi wird mir von einer jungen schwarzhaarigen abgenommen, die nur eine dienstmädchenschürze und highheels trägt. natürlich fällt ihr mein käppi aus der hand und sie muss sich laaaange danach bücken.
ich werde von einem blonden dienstmädchen in gleicher uniform einen langen gang entlang bis ins wohnzimmer geführt, jeder schritt, den sie mir vorausgeht, wippt geeenau richtig.
da sitzt dann der erotik-künstler auf einem schwarzen ledersofa, umringt von 21 seiner models, die alle zigarretten in langen spitzen rauchen und eigentlich nur durchsichtige seide in kleinen fetzen tragen. die gläserne tischplatte liegt auf den rücken zweier nackter mädchen.
er, in orientalischer gastfreundlichkeit: „bedien dich…“
soweit zu meiner fantasie. im realen leben war da nur der fotograf und das ledersofa. und die kissen auf dem ledersofa (weil, wie ihr wisst, ist es für die mädchen unangenehm, mit nacktem hintern auf leder zu sitzen).
der mann, gross, ehemaliger footballspieler, sportfotograf, kriegsfotograf und jetzt akt- und pornkünstler, wirkt eher bescheiden.
wir quatschen, erzählen geschichten, er zeigt bilder, stolz und doch ein wenig verlegen. beschreibt wie sie entstanden sind.
„und dann in diesem hotelzimmer, die sechs mädchen feierten ne orgie, da gings voll ab, und ich mittendrin.“
mit „ich“ meint er eigentlich immer die kamera. da läuft nix zwischen ihm und den models. „das wär unprofessionell“.
ich glaub ihm nicht ganz. da gabs sicher eine oder zwei musen, die ihm wirklich nahe standen. T. zum beispiel…
er erzählt keine intimen details. wenigstens nicht mit worten. in seinen bildern hingegen verrät er alles.
seine erotikbilder sind wahr gewordene fantasien, oder fantasievolle arrangements aus ästhetischen details.
ich werd ihn auf jedenfall wieder besuchen. der kaffee war spitze und man durfte rauchen. und bevor ich kam, hatte er noch „assasins creed 2“ gezockt.
symphatisch, nicht? 🙂
ich hab jetzt zwei signierte bildbände und noch grosse bilder für meine wohnung *freu*
hier eines seiner bücher. über blüten und blumen und so:

und natürlich hat er auch mich fotografiert: jetzt bin ich in einem echten uwe kempen-bild verewigt! hier zum BILD