1:12-Initiative: Ein einfaches Beispiel

Veröffentlicht: Oktober 24, 2013 in Uncategorized

Darum gehts nicht: Geld

Darum gehts nicht: Geld

1:12-Initiative – Keine sozialistische Wohltat, aber auch keine wirtschaftliche Katastrophe: Ich versuche, mit einfachen Beispielen zu arbeiten, die auch sozialistischen Revolutionären und egomanen Neoliberalen verständlich sein müssten: Eine Kindergarten-Szenerie.

In den letzten Wochen beobachtete ich die Diskussion zur 1:12-Initiative. Es wurden von beiden Seiten ziemlich obskure Argumente aufgeführt, von den Einen hört man, dass 1:12 das Ende der Schweizer Wirtschaft sei, die Anderen liessen verlauten, dass die Wirtschaft in der Schweiz dann plötzlich gerecht und fair werde. Dazu gabs dann noch jede Menge Dogma und Ideologie: «Weniger Staat!» oder «Nieder mit dem Kapitalismus!»

Beides so an den Haaren herbeigezogen, dass ich mir dachte, man muss den Leuten vielleicht an einem einfachen, selbst für Kommunisten und Neoliberale verständlichen Beispiel ziegen, wieso man für die 1:12-Initiative stimmen muss. Also hier eine Szene aus einem Kindergarten:

Zehn Kinder backen Guetzli. Einer kennt das Rezept, einer kann nur Mehl aufs Blech verteilen, die anderen teilen sich die Arbeiten vom Teig kneten bis zum Betrieb des Ofens. Es sind hundert Guetzli auf dem Blech. Als sie fertiggebacken sind, gehts um die Verteilung. Derjenige mit dem Rezeptwissen, der die anderen angeleitet hat, fordert nun mehr als die Hälfte aller Guetzli. Zwölfmal soviel wie der, der nur Mehl aufs Blech gestreut hat, dreimal soviel wie die Teigkneter und doppelt soviel wie die Ofenbetreuer. Das geht beim ersten Blech gut. Vielleicht auch noch beim zweiten Blech. Wenn sich aber beim Einen mit der Zeit Säcke mit Guetzli stapeln, während andere nur an einem halben, mit Sabber verschmierten Guetzli herumknabbern, gibts Unfrieden. Dann dauert es höchstens noch ein Blech, bis die einen dem anderen den Teiglöffel in die Fresse hauen. Bevor das geschieht, greift eine vernünftige Kindergärtnerin (in unserem Falle die Gemeinschaft) ein und verhindert grosses Geschrei und ausgestochene Augen, indem sie die Verteilung harmonisiert. In unserem Fall können wir davon ausgehen, dass die Dauer für ein Backblech rund zehn Jahren entspricht. Wir sind jetzt beim vierten Blech angekommen.

In der Schweiz haben wir seit Jahren einen stabilen sozialen Frieden, der nun langsam in Gefahr ist. Noch in den 80ern war das Verhältnis 1:12 in Grossunternehmen selbstverständlich. Die grosse Gier kam erst in den letzten 30 Jahren, als Lohnspirale, die ganz bestimmte Leute anzieht. Leute, die ihre eigene Leistung für so wichtig halten, dass sie sich das 20 bis 100-Fache aus dem Topf nehmen. Nun schauen wir uns die Leistung dieser Verantwortlichen in der Schweiz einmal an: Sie nehmen für sich in Anspruch, neue Arbeitsplätze zu schaffen, das Killerargument schlechthin. Stimmt, manchmal. Aber es sind auch die Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken Arbeitplätze abschaffen, sollte der Gewinn (abzüglich ihrer eigenen horrenden Bezüge) nicht wachsen. Wenn mans genau anschaut, ist es sogar so, dass die ganz Grossen in den letzten Jahren weniger Arbeitsplätze anbieten, aber im obersten Kader immer noch höhere Löhne bezahlen. An Menschen, die denken, sie hätten das 100-fache des einfachen Arbeiters auch wirklich verdient. Ich denke, solche Leute brauchen nicht mehr Geld, sondern solide psychologische Betreuung. Die realen Arbeitsplätze schaffen die KMUs, die ihre Guetzli auch vernünftig verteilen.

In der Schweiz besitzt 1 Prozent der Bevölkerung mehr als die restlichen 99 Prozent. Das wird sich auch durch die 1:12-Initiative nicht ändern, so sehr die Juso das auch hofft. Soll es vielleicht auch nicht. Der Ansporn, reich werden zu können, birgt für viele die Motivation zu guter Leistung. Andere bringen ihre gute Leistung, weil sie ihre Arbeit lieben. Wieder andere bringen ihre Leistung, weil sie ihre verfluchten Rechnungen zahlen müssen, die Miete, die Kinderkrippe und sich vielleicht dann vielleicht sogar noch ab und zu einen Kaffee leisten können. Die 1:12-Initiative soll zeigen, dass sich nicht einige Wenige aus der Arbeit Vieler bereichern können. Und dass die Gemeinschaft, wir alle, da auch ein Auge drauf haben. Im Volksverständnis ist das bereits angekommen. So gibt es keine «Geiz ist geil»-Werbung mehr, dafür kann eine Supermarktkette mit der Einführung eines Mindestlohns für ihre Mitarbeiter werben.

Nun, die Gegner bringen dann oft das rein ideologische Argument der Staatsbevormundung. Wir sollen gefälligst den Leuten vertrauen, die so wichtige Entscheidungen in der Wirtschaft treffen. Eigenverantwortung sei gefordert, nicht Gesetze.  Nun ja, schauen wir uns die Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahren an, fällt es schwer, in Leute Vertrauen zu setzen, die sich mit beiden Händen bedienen (Vasella), die unsere Banken an die Wand fahren oder die Verbechern aus anderen Ländern helfen, ihre Kohle in Sicherheit zu bringen. Von den Finanzmarkt-Manipulationen mal ganz abgesehen. Freiheit? Ja, das kommt immer wieder als Argument. Glitzert so schön in Grossbuchstaben. Nur, Freiheit geht immer nur soweit, bis sie Anderen schadet. Und wie die wirtschaftliche Führungselite ihre Freiheit in den letzten Jahren genutzt hat, sehen wir ja an den wirtschafltichen und sozialen Folgen.

Die 1:12-Initiative wird die Gierigsten nicht in die Schranken weisen, die werden einfach kleine Einzelfirmen mit nur einem Angestellten gründen und sich das Geld über Beraterverträge holen. Die 1:12-Initiative wird aber auch nicht die Schweizer Wirtschaft gefährden. Die Abwanderungsdrohungen der Grossen sind eigentlich herzig. Sollen sie doch in die USA oder nach Europa und mit der dort vorhandenen politischen und gesellschaftlichen Infrastruktur arbeiten. Funktioniert super, wie wir in den letzten zwei Jahren mitverfolgen durften. Was das Geschrei wegen ausfallenden Steuern angeht: Kommt das nicht genau von den Leuten, die die Unternehmenssteuerreform II und die dadurch verursachten Steuerausfälle für eine gute Idee hielten? Das ist reine Heuchelei. Diese Leute scheren sich einen Dreck um Staatseinkünfte. Und für Steuern hats noch Platz, keine Angst.

Die 1:12-Initiative ist ein Zeichen, dass wir als bürgerliche Gemeinschaft noch funktionieren, dass wir ein Auge auf die Schwächsten UND die Stärksten haben. Dass unsere Gesellschaft nicht auseinanderbricht. Wer für sich mehr als seinen verdienten Teil abzocken will, soll sich künftig in der Öffentlichkeit mit seinen Tricks zur Umgehung der Gesetze blossstellen müssen. Er soll mit seinen Handlungen in die Welt herausschreien: «Ich bin viel mehr Wert als ihr Pfeifen!»

Mal schauen, wer das dann noch macht.

Kommentare
  1. Toerpe Zwerg sagt:

    Einer der besten Texte bislang zu dieser Initiative, wenn auch mit falschen Schlussfolgerungen. Wenn das Kniegelenk schmerzt, nützt ein Pflästerli unter Achselhöhle nichts – auch nicht als Zeichen. Diese Initiative ist rein populistischer Natur, völlig nutzlos, nicht durchdacht, in der Umsetzung extrem anspruchsvoll und mit mit einigen nicht wirklich abschätzbaren Nebenwirkungen behaftet – und daher abzulehnen.

    Was Not tun würde, wäre ein radikales Aufräumen im Steuersystem und in der Finanzierung der Sozialversicherungen – der grosse Wurf wäre angesagt. Kann meine Vision bei Gelegenheit mal skizzieren. Sprengt den Rahmen hier.

    • meine rede, herr zwerg. alles was reda hier analysiert, ist durchaus richtig und voll auf den punkt gebracht. aber 1:12, mindestlohn etc. sind für mich ebenfalls nur pflästerli auf ein komplett marodes system. die ersten schritte zu einem etwas weitsichtigern und umfasserenden change sind schon in der pipeline: das bedingungslose grundeinkommen und die vollgeldreform. allerdings würde ich noch radikaler vorgehen und die zinsen abschaffen und das geld vergänglich machen (damit es nicht gehortet wird, sondern investiert werden muss). des weiteren würde ich das bildungssystem komplett reformieren, damit die nachfolgenden generationen nicht noch abgestumpftere konsumenten werden wie wir das heute schon sind. doch vorher braucht die valiumisierte hamstergesellschaft erstmal eine aufklärung 2.0. solche diskussionen wie hier sind schonmal ein guter anfang! 🙂

      • redder sagt:

        Naja, nur weil wir den Krebs noch nicht operieren können, heisst das nicht, das wir dem Patienten nicht etwas gegen die Schmerzen geben dürfen. Bildlich gesprochen. 🙂

  2. Andy sagt:

    Super Text! Das bringt es ziemlich auf den Punkt. Da ich denke dass es auch in deinem Interesse ist, erlaube ich mir an dieser Stelle auf meine eigene Aktion hinzuweisen: https://www.facebook.com/occupyswitzerland/posts/742033612492026

  3. Markus sagt:

    Toller Text. Und Du versuchst wenigstens das Ganze ein bisschen objektiver zu betrachten, als es die Links- bzw. Rechtsbrillenträger können. Ich versuche das auch.Tja, leider funktioniert unser globales Wirtschaftssystem, von welchem auch wir kleinen Schweizer abhängig sind, nicht so einfach, wie ein Blech voller Guetzli und deren Produzenten 😉 Im Gegensatz zu den Dauerjammerer der Jusoiten und Uniastronauten bin ich der Meinung, dass der soziale Frieden in der Schweiz noch weit davon entfernt ist, gefährdet zu sein, betrachtet man unsere Situation, eben etwas objektiver, sagen wir mal g l o b a l e r. Heute können sich die Schweizer soviel an Freiheit und Materielles leisten, wie vermutlich noch nie in der Geschichte. (wohlverstanden, wir Reden vom Durchschnitt und nicht von einzelnen Schicksalen) Vor 30 Jahren und mehr war es nur einer bestimmten Schicht gegönnt, Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, zu tun oder sich zu leisten. Wir arbeiten weniger, gehen in die Ferien, kaufen Autos und überhaupt Mobilität, haben einen oder mehrere Flatscreens zu Hause, beanspruchen einiges mehr an m2 für unseren persönlichen Lebensraum, etc etc etc, usw. usw…. Deswegen, finde ich, hinkt dieser Vergleich, welcher von Dir und den Befürwortern fast standardmässig in jeder Diskussion rübergebrösmelt kommt, dass es doch vor 20, 30 Jahren und mehr auch mit einem viel niedrigerem Lohngefälle funktionierte. Hallo! Aufwachen! Wir leben aber heute. Und uns geht es gut. Schreibt Euch das auf einen Zettel und hängt ihn an den Kühlschrank! Uns geht es gut, vermutlich sogar weltweit am besten! Jetzt hier eine Szene, nicht aus dem Kindergarten, nein, eine Szene bzw. Geschichte, die real bei uns in der Schweiz sein könnte: Stell Dir vor, Du bist ein junger Typ, nimmst all Deinen Mut zusammen und entscheidest Dich dafür, den weg in die Selbständigkeit zu wagen. Es läuft, wie vielen, zu Anfang sehr schlecht. Du rackerst Dich in den ersten 3 Jahren mit 12-16 h am Tag fast zu Tode. 2 Mal stehst Du kurz von dem Konkurs und Nervenzusammenbruch, da Du auch noch eine Familien zu ernähren hast und der Druck einfach zu gross wird. Es gelingt Dir, das Ruder rum zu reissen. Jetzt, 20 Jahre später, bist Du im Besitz eines florierenden Familienunternehmens mit 80 Angestellten. Dank Deinem aufopferndem Einsatz trägst Du dazu bei, dass Arbeitsplätze in der Schweiz geschafft und gesichert werden, dass viele Steuern und Sozialleistungen in die Kasse gespült werden, dass der Marktplatz Schweiz gestärkt bleibt, usw. Du willst Dir jetzt, aus DEINER Firma, für welche Du jahrelang gekämpft und geschuftet hast, einen Lohne von 1 Million auszahlen. Jetzt kommt der Staat und sagt: NEIN Herr Soundso, das ist verboten! Ende der Geschichte. Ein Witz, oder?! Ich bin der Meinung, dass Herr Soundso auch und v.a. volkswirtschaftlich betrachtet „unter Umständen“ mehr Wert ist, als Fr. 600’00.00 ist 😉 Aber vor allem hat der Staat ihm nicht reinzureden. Abzocker, Antrittsgelder, Lohnexzesse gehören gestoppt. Wie, weiss ich allerdings auch nicht. Aber eins weiss ich. Sicher nicht mit 1:12. Die Dougan’s dieser Nation sind leider nicht so blöd, wie diese Initiative. Habe fertig.

    • redder sagt:

      Ganz gute Gedankenkette. Aber wir sprechen hier nicht von den Eigentümern einer Firma, die auch das Risiko tragen. Wir sprechen wn CEOs, Managern und anderen Angestellten, die ihre wirklich extrem hohen Bezüge auch kriegen, wenn sie schnell mal 1000 Arbeitsplätze vernichten. Solange der Gewinn gewährleistet ist.

  4. Ich wäre sofort dafür, wenn das beidseitig gilt. Sprich, ich als Unternehmer begnüge mich mit dem maximal Zwölffachen des Gehaltes und der Mitarbeiter beteiligt sich zu einem Zwölftel am Risiko mit seinem eigenen Kapital. Aber das will keiner. Als Unternehmer muss ich das Risiko des Totalverlustes ganz allein tragen, die Früchte meiner Arbeit darf ich aber jnur begrenzt ernten. Ich sehe da keine Gerechtigkeit. Der Mehrlohn geht ja eh nicht auf mein Konto oder wird verprasst sondern dient einerseits zur Ablösung des Fremdkapitals und andererseits ist es Teil der nächsten Investition. Tatsächlich habe ich also kein zwölffaches Gehalt, es ist in der Realität vielleicht zweifach, habe aber die Verantwortung für alles. Geht das Business nicht auf habe ich weniger als einmal, nämlich nichts, die Guetsli sind dann alle gefressen von den anderen.
    Da muss ich sagen: Nö.

    • redder sagt:

      Naja, es geht nicht um Gewinne, es geht ums Gehalt. Die Gewinne gehen an den Eigentümer (AG, Einzelfirma etc), aber das Gehalt streichen die höheren Angestellten ein, die keineswegs irgendein Risiko tragen, ausser vielleicht, wie alle anderen, ihren Job zu verlieren. Sie kriegen ihre Kohle auch, wenns der Firma aufgrund ihrer Entscheidungen Scheisse geht. Nicht Eigentümer und Geschäftsleitung verwechseln.

      • Dave T. sagt:

        Sorry, aber das ist absoluter Schwachsinn, dass höhere Angestellte und vor allem die Hassfigur CEO kein Risiko tragen! Viele dieser hohen Gehälter, wenn nicht sogar alle, werden zu einem nicht unbeachtlichen Teil durch Aktienpakete etc vergolten (die meist sogar noch eine sehr hohe Mindesthaltedauer haben). Also wird früher oder später jeder CEO auch Miteigentümer der Firma und trägt, vielleicht nicht im gleichen Ausmass wie die Mehrheitsaktionäre, Risiko mit!

        Und ihr Beispiel mit den Guezli ist nicht fertig erzählt. Wenn die Kinder nach dem 5ten Bleck dem Rezeptmeistern den Kochlöffel ins Gesicht pfeffern, hat niemand mehr guezli! Ausser vielleicht der Nachbarkindergarten in dem die Kinder der Meinung sind 1-3 guezli ist besser als kein Guezli und den Rezeptmeister zu sich holen! Dann sieht es doch schon wieder ein wenig anderst aus!

      • redder sagt:

        Es gibt genausoviele, die das Rezept kennen und nicht alle Guezli für sich wollen. Und wir werden ja sehen, wieviel Geld Brady Dougan kriegt, weil seine Bank an Aktienwert verloren hat.

        Du behauptest also echt, diese Art Gier sei gesund für unser Wirtschaftssystem? Ey, geh zum Psychiater.

  5. RaGl sagt:

    Mhmmm…..

    Die Initiative bringt doch nichts….. weder tut sie den gegnern weh….. noch nützt sie den befuerwortern…..

    was sie aber bereits getan hat – ist die vielgelobte Stabilität weiter zum wanken gebracht indem sie einen Keil zwischen die ‚Fronten‘ der Dogmen und Ideologien treiben……

    Da haben die Initianten einer Superjob gemacht (erinnert mich an die Minarett-Initiative) und ihre wahren motive werden durch das populistische schoen verschleiert…..

    Wir haben reale Probleme – diese Initiative giesst aber nur Benzin in’s Feuer – und bringt unsere Gesellschaft nicht weiter – verunmöglicht (erschwert auf jedenfall) die Suche nacht echten Lösungen – wie unser System auch in Zukunft funktionieren kann……

    Ich denke da zb. ganz konkret and die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens !

    Das wird Lustig – weil vernuenftiger werden wir Menschen ja meistens nicht…..

    ps: und nein, ich bin per se weder dafuer noch dagegen – die initiative duerfte es gar nicht geben in dieser (auch absolut nicht zu ende gedachten form….)

    ps2: Vermoegen, die Definition von Lohn, Firmenkapital, Investitionen von Firmenbesitzern, Gewinne, Gesellschaftsformen und ihre Kapitalstrukturen und vieles mehr wird einfach ausgeblendet…..

    • redder sagt:

      Naja, mit einem Keil zwischen mehr als 99 Prozent Normalverdienern und weniger als 1 Prozent Abzockern kann ich gut leben.

      • RaGl sagt:

        da bin ich mit dir nicht einer meinung…… und unterstelle dir hier mal eine simple provokation 😉

        wenn dem so waere wuerde ich mir weniger sorgen machen, glaub mir – gesellschaftlich gesehen verlaueft dieser Graben ganz abwechslungsreich….

  6. Hoi Redda, wie immer ein guter Text und vorallem ich muss dir hier recht geben. Ja ich weiss, ich darf eigentlich dir rote Socke nicht recht geben. Aber ich finde das mal ein guter 1. Schritt.

    Aber leider haben die anderen hier auch recht. es ist reine pflästerlipolitik. Man darf danach aber nicht aufhören sondern muss steuergerechtigkeit für arm und verdammtmegareich anpacken, und vorallem sollte man die bänkster die milliarden verbrannt haben und auf eigene geheimkonten einbezahlt haben, endlich in den knast werfen, genauso wie politiker die uns, das volk anlügen.
    politiker sollten also genauso für ihre taten/worte in den knast wandern wie wir normalos…

  7. metatron sagt:

    viele sagen Neid.. ok nehmen wir mal Brady dougan, 94 millionen in einem Jahr, er hat die credit suisse aber nicht mal selber gegründet und der Aktien kurs ist nicht wirklich gestiegen. viele andere beispiele gibt es. ist das fair ? kann ein mensch tatsächlich so viel leisten das ein solcher lohn gerächtfertigt ist ? 1:12 … nehmen wir 4000.- franken mal 12 ergibt 48000.- im monat … ist das nicht ok ?! hat der mensch tatsächlich tag und nacht gearbeitet das er noch mehr verdienen sollte ? ich bin mir sicher alle die neid erwähnen verdienen nicht mal mehr als 48000 .- franken im Monat. dazu kommt noch, wen der Chef den angestellten 1000.- mehr gibt, gibt das für ihn 12 000.- mehr … also ich finde die 1:12 initiative hat eine gute grund idee, nur ich glaube nicht das diese initiative uns auf den rechten weg bringt. die unternehmen würden ( wegen ihrer gier natürlich die alle so ok finden ) tochter firmen gründen nach lohn kategorie .. das management in einer anderen firma als die putzkräfte. oder halt eben temporär büros anstellen. viele reiche leute würden wegen den zusätzlichen bemühungen von der schweiz vieleicht sogar wegzihen, weniger steuergelder für den Staat. das stimmt halt leider. könnte es eine bessere lösung geben ? ein besserer vorschlag ? die reichen gieriegen zur vernunft bringen ? ich weiss es auch nicht. vielecht den grundlohn wider mal erhöhen ? … ganz ehrlich, wen jemand ein eigenes unternehmen gründet, und fabelhafte arbeit leistet, der darf doch 2 millionen im jahr verdienen. und wen alle seine angestellten top zufrieden sind, guter lohn, gute arbeitsverhältnisse, und Sozialleistungen, dan von mir aus sogar mehr. aber sicher nicht lohndumping ! druck auf die angestellten aus üben, billig kräfte suchen um sich selber zu bereichern !! in die Hölle mit denen ! die denkweise sollte verboten werden.

  8. J.W. sagt:

    Wunderschön, wie hier vieles vermischt wird.
    Ja – viele CEOs und CEx werden zum Teil mit Aktienpaketen entschädigt. Das macht ihren Lohn somit von der Kursentwicklung der Aktie abhängig. Tragen sie dadurch aber tatsächlich ein höheres Risiko als der „normale“ Angestellte? Ich denke NEIN, denn die Aktienpakete sind in den meisten Fällen „nur“ der Bonus, der beim Angestellten genau so schwankt, denn die Höhe des Bonustopfs für die Ameisen ist meistens genauso an den Geschäftserfolg geknüpft wie der CEO-Bonus.
    Also kommen wir wieder zum „normalen“ Lohn zurück. Und um DEN geht es in der Initiative.

    Ich denke auch, dass die Initiative viele Schlupflöcher offen lässt, aber meiner Meinung nach geht es hier um den Grundsatz. Dass ein solcher Text bei der Gesetzwerdung dann noch 1000 mal abgeschwächt wird, hat man bei der Zweitwohnungs-Initiative und beim Raumplanungsgesetz bei den Wallisern mit ihren Ausnahme-Wünschen gesehen und beim Alpenschutz-Artikel wird momentan auch massiv gebogen und gezerrt, weshalb es nun doch gehen soll, eine zweite Röhre zu bauen….

  9. Ro sagt:

    Hier ein weiteres Beispiel aus dem Kindergarten:

    Die Kinder sitzen im Sandkasten und bauen Sandburgen. Reddi, der Schlingel, baut von allen Kindern grösse Sandburg. Ein prächtiges Schloss mit Ausguckturm und Verteidigungswall. Verlegen blicken die übrigen Kinder auf sein Bauwerk.

    Ceddi war schon immer ein neidisches und missgünstiges Kind. Frustriert sieht er Reddis Turm in die Höhe wachsen. Mit populistischem und demagogischem Talent ausgestattet, stachelt er die anderen Kinder gegen Reddi auf. Die Stimmung wird immer aggressiver. Gemeinsam ziehen sie schliesslich los, zerstören Reddis Burg und vertreiben ihn aus dem Sandkasten. Zufrieden betrachten sie die niedergetrampelten Ruinen und beschliessen, dass in ihrem Sandkasten niemand mehr Burgen mit Ausguckturm bauen darf.

    Reddi zieht traurig zum nächsten Kindergarten, wo er herzlich aufgenommen wird und seine Baukunst äusserst willkommen ist. Im neuen Umfeld blüht er von neuem auf, baut einen Turm von biblischen Ausmassen und führt seine Gspänli in die hohe Kunst der Sandarchitektur ein. Gemeinsam errichten sie eine blühende Stadt mit vielen Türmen und einem starken Verteidigungswall.

    Ceddi hat sich in der Zwischenzeit zum alleinigen Wortführer in Sachen Sandburgenbau in seinem Sandkasten aufgeschwungen. Er – nur er – entscheidet, welche Sandburg gebaut werden darf. Zusätzlich zum Turmverbot hat er eine maximale Mauerhöhe festgelegt. Ausserdem darf niemand mehr als einen Pferdestall bauen. Mit seinen engsten Kollegen patroulliert er umher, das Lineal in der Hand, und verstört jede Burg, die nicht ins Schema passt. Die Kinder verlieren die Lust am sändelen und nach kurzer Zeit ist der Sandkasten verlassen. Ceddi sitzt alleine da. Der Geruch von Hundescheisse liegt in der Luft.

    *Wann begreifen die Linken endlich, dass man die Schwachen nicht stärkt, indem man die Starken schwächt?*

    Die Löhne in der Schweiz gehören zu den Höchsten weltweit, trotzdem ist unsere Wirtschaft höchst wettbewerbsfähig. Gerade die niedrigen Löhne sind im weltweiten Vergleich geradezu astronomisch hoch: Eine Coiffeuse verdient bei uns 3x mehr als in Deutschland, notabene eines der reichsten Länder der Welt. Lohnvergleiche mit anderen Ländern wollen wir gar nicht erst anstellen. Auch kaufkraftbereinigt bleibt uns trotz der hohen Preise deutlich mehr in der Tasche als in anderen Ländern.

    Die Schweiz hat eine solide und breite Mittelschicht. Auch die vielen wohlgenährten Salonsozialisten, die bei jeder Gelegenheit die ach so furchtbaren Verhältnisse in unserem Land beklagen, haben sich bequem und komfortabel im System eingerichtet. Breite Gesellschaftsschichten profitieren von staatlicher Umverteilung, das Geld sprudelt.

    Kurz: Die Schweiz funktioniert. Sie ist ein weltweit (fast) einmaliges Erfolgsmodell. Neben guter Bildung und einem hohem Arbeitsethos liegt dies vor allem daran, dass wir grösstenteils einem freiheitlichen Konzept gefolgt sind: Rechtssicherheit, niedrige Steuern, wenig Bürokratie, flexibler Arbeitsmarkt, Entfaltungsmöglichkeiten fürs Unternehmertum. Der Sozialismus, den die Initianten schlussendlich anstreben, hat weder in der Theorie noch in der Praxis jemals funktioniert. Er führt zwangsläufig zu Willkür und Totalitarismus. Und Hundescheisse.

    Es wäre geradezu hirnverbrannt, am Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen. Einzig, um kurzfristig Neidreflexe zu befriedigen. Auch ich persönlich bin kein Freund von Millionengehältern. Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass es niemanden etwas angeht, welchen Lohn die Eigentümer ihren Angestellten zahlen. Der Büezer auf der Strasse zieht keinen Vorteil daraus, wenn die grossen Konzerne samt ihrem Steuersubstrat und den hunderttausenden von Arbeitsplätzen aus dem Land vertrieben sind. Im Gegenteil!

    Eine Annahme der 1:12-Initiative wäre ein Eigengoal von historischem Ausmass. Der Kuchen, den die Sozis so gerne verteilen, würde kleiner. Oder, in Anlehnung an den SP-Wahlspruch:
    Es gäbe FÜR ALLE WENIGER.

    Eine in der Verfassung festgeschriebene Lohnbeschränkung wäre weltweit einmalig. Das Ausland würde sich ob soviel Dummheit die Augen reiben!

    • redder sagt:

      Also, erstens stellt der Staat den Sand, den Sandkasten, die Aufsicht und die Ausbildung der Aufsicht zur Verfügung. Der Staat aber wird vom znünigeld ALLER Kinde rbezahlt.

      Und: Ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, die Wirtschaft der USA, Europas oder Chinas als BEispiel zu nennen. Schua dir mal an, wie’s denen gaht.

      Und zum Schluss: Du denkst echt, es braucht diese kranke Gier, damit es der Schweizer Wirtschaft gut geht? Du hast nicht besonders viel Vertrauen in die Schweizer Wirtschaft.

      • RaGl sagt:

        Hat er gesagt er findet die gier gut? ich lese das nicht, was ro schoen aufzeigt sind konsequenzen auf unsere gesellschaft…. der keil den ich erwaenht habe den es zwischen (wie du sagt 1% und 99%) die gesellschaft treiben wird – mot einer garantiert ganz anderen verteilung……

        schildere doch mal was die konsequenzen fuer unsere gesellschaft sein werden aus deiner sicht….. und damit meine ich jetzt nicht das simple – es wird keine firma abwandern weil das haben sie schon nicht bei der abzockerinitiative….

        ich wuerde gerne mehr varianten sehen

    • RaGl sagt:

      danke fuer die schoene beschreibung was so eine initiative bewirken kann….. statt zu verbessern….

    • J.W. sagt:

      Nette Geschichte Ro, aber völlig am Leben vorbei.

      Die Realität ist doch so, dass man durch solches Rüpelhaftes Verhalten tatsächlich den anderen Kindern die Freude am sändele vergällen kann. Aber in der Realität wird es doch so sein, dass der missgünstige Ceddi eben nicht nur im Sand so herrschsüchtig ist sondern in allen Bereichen. Und gerade der Kindergarten zeigt doch gut, dass solche Kinder selten eine Mehrheit hinter sich scharen können – es sei denn, er hat entsprechendes Bestechungs- oder Druckmittel wie Guezli, Schokolade etc. ODER Status-, Geldverlust oder auch physische Gewalt.

      Und darum passt das Bild des Ceddi viel weniger auf „die missgünstigen Sozis“ als vielmehr auf „das Establishment“ (z.B. in Form des Gewerbeverbandes) das sagt: „Wenn ihr nicht meiner Argumentation folgt, dann habt ihr weniger Schokolade“

      Generell sind mir immer solche Argumentationen suspekt welche vorgeben, das Wohl der Gegenseite zu vertreten und noch viel mehr suspekt, welche beginnen zu drohen (z.B. mit Wegzug). Bei der Abzocker-Initiative hat man das ja sehr schön gesehen: Es wurde mit Wegzug gedroht etc. und tatsächlich gegangen ist bisher kein einziges betroffenes Unternehmen!

      Ebenfalls ein Kurzum: Ja, die Schweiz ist ein Erfolgsmodell. Aber nicht, WEIL die Einkommensunterschiede immer grösser werden, sondern weil sie in der Schweiz bisher nicht so gross waren wie in den Staaten rund um uns herum. Und genau diese grossen Einkommensunterschiede sollen damit auch bekämpft werden – damit die Schweiz ein Erfolgsmodell BLEIBT!

      Und was immer wieder falsch suggeriert wird: Es gibt KEINE Lohnbeschränkung – es wird einfach verhindert, dass INNERHALB EINES EINZIGEN UNTERNEHMENS die Lohnschere zu weit auseinander geht.

      Wenn man GEGEN die Initiative stimmt, stimmt man der Argumentation der Selbstbediener in der Chefetage zu, die sagt: „Dass das Unternehmen erfolgreich ist, liegt einzig an mir“. Aber auch der kreativste Guezlirezept-Verwalter kriegt keine Guezli, wenn niemand das Mehl auf dem Blech verteilt oder den Teig knetet!

  10. Ro sagt:

    „Reddi, der Schlingel, baut von allen Kindern DIE grösseTE Sandburg.“

    So müsste es heissen. Danke für’s Redigieren 🙂

  11. Toerpe Zwerg sagt:

    @ Ro, Hut ab! Darf ich diesen Text weiterverwenden?

    • RaGl sagt:

      Hab ich auf facedings geschrieben – etwas verbessern wollen in dem man jemandem anderen etwas wegnehmen funktioniert einfach nicht!

      verlust (erzwungener) löst bei jedem von uns den gleichen reflex aus (egal ob man viel oder wenig hat) – und sowas schadet einfach unserer gesellschaft als ganzes!

    • Ro sagt:

      @Törp Klar! Fühle dich frei! Korrigiere, ergänze, streiche … wie Du magst!

      À propos Znünigeld: Schon mal etwas von Steuerprogression gehört? Über die Steuern findet eine massive Umverteilung statt. Die Unternehmen und 20% der höchsten Einkommen finanzieren 80% des Staates. Den „Armen“ in diesem Land geht es weltrekordmässig gut!

  12. CapitainBlueBalu sagt:

    Kann mir kaum vorstellen, dass die Initiative tatsächlich was bringt, wenn die angenommen wird… Unsere Hamster, welche den Hals nicht voll kriegen, haben ihr Hintertürchen garantiert schon parat… Das Problem liegt wahrscheinlich nicht im Recht, sondern darin, dass sich diese Arschzapfen einen Berater nach dem anderen leisten können, welche ihnen dann schon wieder sagen, wie sie ihre Kohle scheffeln können, ohne dass sie von jemandem belangt werden… Was gibt es denn da zu regulieren, wenns dann doch nicht zum Ziel führt, weils schon wieder umgangen ist, bevors eingeführt wurde… Eine Steuerbelastung mit Progression 1:1000 würd wahrscheinlich mehr bringen, die Wirtschaft aber tatsächlich negativ beeinflussen und den einen oder anderen wirklich zur Auswanderung bewegen… Ob dies dann gut wär, ist wieder die nächste Frage… von dem her… ich halt mich da raus. Weiss doch eh keiner der Parteien, was er da tut und was was bringen wird, wie das eben immer ist in der Politik. Zudem verfüg ich über kein bisschen Futterneid. Ich bevorzug es, ein kleiner Mann zu sein und stell mich selbstgefällig über Menschen, die ausser für Zaster für nichts zu leben scheinen. Da schätz ich mich doch lieber richtig glücklich, dass ich mich nicht mit Pfeffersäcken und anderen Deppen rumschlagen muss und richtig Zeit hab zu leben, statt mich darum kümmern zu müssen, wo ich am meisten Rendite raus hau.

  13. Secnarf sagt:

    Ich finde das mit den Sandburgen ein sehr gutes Beislpiel…. Wenn ich im zweiten Kindergarten wäre wo der tolle Reddi seine tolle Riesenburg baut, was bleibt da für mich zu tun? Er hat den ganzen Sand und den ganzen Platz und die ganze Bauleitung für sich beansprucht, ich darf da nur das tun was er mir zugesteht, vielleicht eine der Zinnen ausschmücken. Dabei möchte ich doch eine eigene Burg bauen! Eine kleinere, weniger prunkvolle, so dass die anderen Kinder auch Platz für ihre Burgen haben, aber so, dass auch ich meine Ideen umsetzen kann und genug Sand und Platz dafür habe. Am Schluss ist der Sandkasten von vielen ganz unterschiedlichen Burgen übersäht und alle sind zufrieden. Wieso soll ein Kind entscheiden wie der ganze Sand eingesetzt werden soll?

  14. steph sagt:

    Wenn ich der Kindergärtler wäre, der das Rezept kennt, würde ich einfach in den Kindergarten wechseln, wo man mir am meisten Guetzli bietet. Dann können die andern mal schauen wo sie bleiben….
    Es gibt halt einfach noch andere Kindergärten wo man hin kann…

    • redder sagt:

      Ja, nur, in einem anderen Kindergarten hats entweder einen Backofen, der nur selten funktioniert, keine Kindergärtnerin, die dich schützt, wenn die anderen dich in der Pause auf die Fresse hauen oder nur Kinder, die mit Messer und Schere spielen.

      Und ehrlich, schau dir die Kindergärten USA, Europa und Asien doch mal an. Gute Reise und grüss mir die Griechen!

  15. gokui sagt:

    Ich denke das die sozialistischen Revolutionären und egomanen Neoliberalen den ganzen Kram schon sehr gut verstanden haben. Das ganze hat aber nur eine entscheidenen Nachteil: beide sind keine Minderheit und zumindest die egomanen Neoliberalen befinden sich nicht auf der Geberseite. So what ?
    Es gibt kaum sozialistischen Revolutionären, bestenfllas Sozialisten, aber auch die sind nicht mehr das was si emal waren. Revolutionäre fallen mir hier in Europa gar keine ein.

    Das Problem ist, das die breite Masse versunken in ihrem Leben aus einem Mix des eigenen Überlebenszwang und einem Kredit gesponsorten Restwohlstand dem ewigen Wirtschaftswachstum nicht weiter nachdenkend folgt.

    In trunksuchtgleicher Ohnmacht dem Exodus entgegen – das wird man hier und anderswo nicht das erstmals lesen/ hören.

  16. K. Lüthi sagt:

    Es ist tatsächlich ein einfaches Beispiel, zu einfach. Was in der Debatte völlig verloren geht: es gibt Firmen verschiedener Grössen. 50’000 Kinder kriegt man nicht mit nur einem Chefbäcker organisiert. Es braucht eine Management-Struktur, welche in der Regel hierarchisch und abgestuft ist. Grosse Firmen = viele Hierarchiestufen, kleine Firmen = flache Hierarchie. Nimmt man als kleinsten Lohn Fr. 4’000, eine Firma mit 15 Hierarchiestufen, 30% Lohndifferenz pro Stufe (20% gelten allgemein als akzeptabel), ergibt das Fr. 157’000 für die oberste Stufe. Verhältnis ca. 1:40. Kleinere Firma, 5 Hierarchiestufen, die Lohnspreizung Unten-Oben beträgt bei 30% Lohndifferenz pro Stufe ca. 1:3.

    Ach ja, wenn jedes der 50’000 Kinder dem Chefbäcker nur eines von seinen 10 Guetzli überlässt (was offensichtlich ein gerecht kleiner Anteil ist), hat der Chefbäcker sagenhafte 50’000 Guetzli im Sack! Das sind schlappe 1:5’000.

    Letztlich ist das Ganze aber sowieso nur populistische Symbolpolitik, weil das grösste Volumen an Löhnen, alles zwischen ganz unten und ganz oben, wird von der Initiative gar nicht erst erfasst. Echte Lohngerechtigkeit sieht anders aus.

    • redder sagt:

      Und wer sagt, dass 20 Prozent „allgemein akzeptiert sind“?

      • K. Lüthi sagt:

        Quelle für die behaupteten 20% finde ich leider keine, ist aus meiner Erinnerung an einen Artikel in der Tagespresse. Der Forschungszweig nennt sich «Wirtschaftssoziologie».

        Wen ich 5000 verdiene und mein direkter Vorgesetzter, welcher vielleicht für 10 Mitarbeiter die Verantwortung trägt, verdient 6000, fände ich das OK.

        Das Argument bleibt aber bestehen: die Initiative berücksichtigt die Unternehmensgrösse nicht und passt darum nicht in die Realität. 12 ist m.E. als Faktor zudem zu bescheiden, wir leben ja nicht im Kommunismus. Es ist auch nicht klar, wie es zu dieser Zahl kam, die Wahl scheint vor allem ästhetik- bzw. kommunikationsgetrieben („sieht gut aus“, „das Jahr hat auch 12 Monate) zu sein.

    • Daniel Ly sagt:

      Pyramidensysteme sind in der heutigen modernen durch Internet transparenten Welt langfristig dem Untergang geweiht.

  17. meier sagt:

    Wer bezahlt 80% von der ganzen steuer der schweiz? 15% von der ganzen Bevölkerung tragen 80% der ganzen steuern in der schweiz bei… Aber die faulen und die neidischen begreifen nicht dass danach dem Normal verbraucher zur kasse gebeten werden.. >Weil die Kasse vom Land muss jährlich steigen.. Und dass 2. Ist mit dem 1:12 scheiss bring dass genau nichts, dann tut man die Geschäftsleitungsabteilung auf luxenburg verlegen, dann werden dort die hohen steuern bezahlt und die schweiz hat nichts davon, und wenn sie in der schweiz bleiben dann lassen sie sich die 12 mal mehr ausbezahlen und der boni erhalten sie in aktien.. Gibt immer ne lösung

  18. rudolf sagt:

    Die Immobilienpreise werden purzeln, sodass sich auch die Jusos, mit etwas staatlicher Unterstützung natürlich, ein Haus kaufen könnten. Den Milliardenausfall bei der schon angeschlagenen AHV machen wir mit einer staatlichen Zwangslotterie wett, mit unbegrenztem Höchstgewinn, das funktioniert immer. Nur Vorteile, auf der ganzen Linie … Gott beschütze unsere schöne Schweiz.»

  19. Marc sagt:

    “In der Schweiz besitzt 1 Prozent der Bevölkerung mehr als die restlichen 99 Prozent.“ Das stimmt so nicht, oder?

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