Archiv für die Kategorie ‘bildung’

ertappt

Veröffentlicht: Oktober 15, 2012 in bildung, blogging, erlebnisse, geschichten, kultur, leben, medien, reda, Satire, sinn, stil, terror, zürich

man sollte acht geben, was man schreibt. folgenden artikel aus der „Hauptstadt“ hab ich heute wieder mal gelesen … ich erzähl euch jetzt nichts von meinen Hanfklamotten und meinen Einkäufen im Reformhaus…


Ehrlich, ich hab nichts gegen Emanzipation. Ich bin als Kind einer alleinerziehenden Mutter in den 70ern aufgewachsen. Ich bin einer dieser Männer, die bis 30 brauchten, um den inneren Softy zu überwinden und eine eigene Identität zu entwickeln. Trotzdem erstarre ich noch heute vor Ehrfurcht, wenn mir eine Kollegin sagt, sie schreibe für die „Emma“. Kein Witz.

Aber alles hat seine Grenzen. Unter Emanzipation verstand meine Mutter „die gleichen Rechte für beide Geschlechter“.

Jaha, Rechte, nicht die gleichen schwachsinnigen Attitüden. Es gibt schon genug Männer, die Statussymbole mit Stil verwechseln. Wieso müssen nun auch Frauen ihre Karriere wie eine Persönlichkeitsprothese vor sich hertragen? So wie Männer in den 50ern ihre Frauen als Deko benutzten, halten heut viele beruflich erfolgreiche Frauen ihre Kinder wie einen kleinen Zoo aus Gucci-Accessoirs. Sie wenden dieselben menschenverachtenden Managementstrategien an und verwechseln Erfolg mit Erfüllung. Sie wollten einmal die Machtverhältnisse ändern und endeten auf der dunklen Seite der Macht.

Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen erfolgreiche Frauen. Meine Frau hat sowohl einen höheren IQ als ich, wie auch eine einzigartige Stellung in der Wissenschaft – und wenn andere Männer in meinem Alter mit ihren 20 Jahre jüngeren Geliebten angeben, gebe ich mit meiner Frau an.

Was ich nicht verstehe, ist, wie es geschehen konnte, dass Frauen in ihrer Auflehnung gegen das Patriarchat an einem Punkt landen konnten, an dem einige von ihnen genaue Kopien der widerlichsten Machtmännern, ohne Persönlichkeit, aber mit riesigem Ego, werden konnten.

Oder ist es einfach so, dass die Revolution immer ihre Kinder frisst?

Die Revolution frisst ihre Kinder

Die Revolution frisst ihre Kinder


Die Heilsarmee entliess eine Frau aus leitender Stellung, weil sie eine lesbische Beziehung zu einer Mitarbeiterin hatte. Die Gewerkschaften sind der Meinung, dass die Kündigung missbräuchlich war.

Die Heilskrieger hielten dem entgegen, dass eine leitende Mitarbeiterin die grundlegenden Prinzipien der Organisation mittragen muss. Und diese seien nun mal in der Bibel verankert. So seien aussereheliche Beziehungen bei leitenden Mitarbeitern nicht geduldet, da sie der Bibel widersprächen.

Hm, heisst das nun, dass die Heilsheinis für gleichgeschlechtliche Ehen sind? Und das alles in Ordnung wär, wenn die Frau ihre Geliebte in den Stand der Ehe geleitet hätte? Ich bin mir nicht sicher.

Irgendwie find ichs sowieso  inkonsequent, wie die Soldaten Christis die Bibel auslegen. Immer nur Rosinen picken. Wenn die leitenden Mitarbeiter sich an der Bibel orientieren sollten, hätten sie die Frau nicht entlassen dürfen. Sie hätten sie vor Ort steinigen müssen, da die Bibel bei ausserehelichen Beziehungen keinen Spass versteht. Das hätte Gott gefallen!

Aber sowas macht die Heilsarmee nicht. Vorallem nicht in Zürich, da wir vor kurzer Zeit erst zur Gay-City of Europe gewählt wurden. Von unserer lesbischen Stadtpräsidentin ganz zu schweigen.

Egal, die Heilsheinis haben bisher sicher viel Gutes geleistet. Trotzdem werd ich ihnen keinen Franken mehr in den Suppentopf schmeissen, wenn sie uns um Weihnachten herum wieder mit ihren unsäglichen Liedern quälen. Ich werde mir dann überlegen, ob ich ihnen einen Stein schenken soll, damit sie einen zur Hand haben, wenn sie Gottes Werk tun wollen und ihren Mitarbeitern Gottes Gnade zukommen lassen.

im stadtblog

Veröffentlicht: Mai 23, 2012 in bildung, blogging, geschichten, kultur, leben, medien, Politik, reda, zürich

liebe leser, die zeit auf diesem blog hier ist nun endgültig vorbei.

in zukunft lest ihr mich hier:

http://blog.tagesanzeiger.ch/stadtblog/

 

ich freu mich auf euch und eure comments!


ok ok, laaangsam, ich versteh nix von wirtschaft.

also wegen dem starken schweizer franken wollt ihr keine steuern mehr bezahlen?

ja, weil ihr, wenn ihr weiter gleich viel steuern zahlen sollt, arbeitsplätze streichen müsst. leute auf die strasse stellen, heisst das wohl.

hmhm, wegen der umsatzeinbussen.

umsatzeinbussen? heisst das, dass ihr dann verluste macht, rote zahlen.

ah, nicht wirklich.

ahhh, ihr macht dann weniger gewinne?

aber gewinne macht ihr noch?

hmhm, nicht soviel, wie ihr eigentlich gerechnet habt.

aber ihr macht gewinne? ich mein, nachdem ihr euch euer einkommen ausbezahlt und die kosten gedeckt habt, bleibt da noch eine menge kohle?

ok.

lasst mich mal zusammenfassen: ihr wollt leute entlassen, weil ihr weniger gewinne macht, als ihr euch wünscht. das wär natürlich schade, deshalb wollt ihr weniger steuern an den staat zahlen, um entlassungen zu verhindern.

also wollt ihr, dass entweder die entlassenen oder der staat eure gewinne auf die höhe aufstocken, die ihr euch vorgestellt habt.

richtig so?


also, der antichrist ist tot. nur, wer sind dann die kreuzritter?

genau richtig, um barrack obamas sinkende beliebtheitskurve aufzuhalten, haben supersoldaten den bösesten menschen auf der ganzen welt in einem heroischen feuergefecht umgenietet.

heroisches feuergefecht? 25 Navy Seals (das sind die mit den geilen nachtsichtgeräten und gewehren, die um die ecke schiessen können) stürmen die villa von osama bin laden. sie treffen auf erbitterten widerstand (5 männer, 9 frauen und 23 kinder). sie kämpfen sich verbissen durch die horden des bösen und stellen den terrorfürsten im schlafzimmer, überwinden den letzten widerstand (sie schiessen einer ehefrau osamas ins bein) und stehen dem bösen gegenüber.

doch der böse ist nicht hilflos! hämisch grinsend hebt er seinen alten, aus heiligem holz geschnitzten stock. doch unsere Navy Seals sind auf alles gefasst: seit Harry Potter wissen sie, dass so ein stock blitze schleudern kann!

„Feuer! Feuert doch endlich, er hat eine Krücke!“

doch der terrorgreis gibts nicht auf und besiegelt so sein ende.

wieso die bestgerüsteten geheimdienste der welt bin laden erst nach zehn jahren gefunden haben, wird hier nicht beantwortet. auch nicht, wieso sie seine leiche direkt an die fische verfütterten.

auch der gedanke, dass sie mit einem toten osama einen märtyrer schufen, der den terroristen weiter mut und trost gibt, und so den weltweiten terror weiterhin stützt, ist nicht gegenstand dieses posts.

und warum zum teufel die amis die aktion gegen osama „Geronimo“ nannten, nach einem gedemütigten apachenhäuptling, wird hier auch nicht erklärt.


„also, ihr leben ist voll scheisse. so wegen all der kriminellen ausländer und so.“

„öh, nein, mein leben ist ganz in ordnung.“

„hm, aber die müssen weg. die. KENNEN SIE denn einen kriminellen ausländer. einen  gefährlichen?“

„also, nein, nicht persönlich. aber wer sich schlecht benimmt muss raus.“

„ah so, ja. haben sie wenigstens schon mal einen kriminellen ausländer gesehen?“

„naja, im fernsehen.“

„glanz&gloria-mitarbeiter zählen nicht. und berlusconi auch nicht.“

„nein, aber man hört ja immer wieder…“

„also, fassen wir zusammen. sie haben keine ahnung, wer, wie und warum, aber sie sind sich sicher, dass die raus müssen. die schweine.“

„ähm, also, ja.“

„kennen sie einen kriminellen juden?“

„ähm, also nein….“

……………..

ein krimineller ausländer. so sieht er aus:


hier, wohl zum letzten mal, die anleitung, wie man zürcher wird:

zürich für anfänger I

…man hats nicht leicht als neu-zürcher. alles ist hier so verwirrend. deshalb hab ich mir gedacht, ich geb kleine nachhilfestunden.

also, erstes gebot in zürich ist understatement. beispiele:

er: gibt ein vermögen für seinen schwulen friseur aus, damit der ihm eine fritte schnitzt, die aussieht, als wär die kleine schwester mit der kindergartenschere am werk gewesen.

sie: gibt ein vermögen für denselben friseur aus, um danach auszusehen, als ob die kleine schwester mit der kindergartenschere und hairconditioner am werk gewesen sei.

kleidung: man trägt NICHTS neues. wenn man ein neues teil hat, trägt man es solange als pyjama, bis es alt aussieht. kleidungsstücke müssen CHARAKTER haben, heisst, sie müssen alt aussehen. wenn man abends ausgeht, sieht man schlampig aus, als ob es total egal wär, wie man wirkt. man ist zürcher, man muss sich nicht auch noch aufbröseln.

auch wenn das heisst, dass man dreimal die verwaschenen t-shirts gewechselt hat, bis man genau RICHTIG gleichgültig aussieht. man trägt mindestens ein teures teil (gurt aus london für 200 pfund, oder schuhe aus rom, 700 euro), um es lässig mit seinen flohmarkt-t shis und seinen alten dc oder carhartt jeans zu tragen. keine designer brands, das überlassen wir den russen und den argauern. (secondos dürfen designer-sachen tragen, weil von wegen authentizität).

mobilität: man fährt rad. und wenn man nicht rad fährt, tut man so, als ob man rad fahren würde. zweite wahl ist ÖV. zürcher haben KEIN auto. höchstens eine mobility-mitgliedschaft. und sollte man doch ein auto besitzen, muss man sich eine lange und tragische geschichte dazu ausdenken, wieso man es braucht. (ich muss immer die totkranke schwester meiner blablabla in *provinz* besuchen).

musik: electro. electro-house, electro-trance, electro-ragga, electro-rock, electro-schlager, electro-soul, wenn du nicht sicher bist, im zweifelsfall ein electro davor, und du bist dabei. und sonst einfach minimal.

arbeit: man jobt. und man hat projekte. job=geld, projekt=kreativität. das projekt muss gar nicht existieren, aber ein möglichst kompliziertes konzept davon (über konzepte gibts dann einen eigenen eintrag). und lass dir ja nicht einfallen, dein projekt umzusetzen, dann bist du nämlich plötzlich kommerziell und mainstream.

soweit die erste lektion. damit kommt ihr durch die erste woche…

hier gehts zur fortsetzung>> zürich für anfänger II

redders welt geht unter

Veröffentlicht: August 13, 2010 in bildung, blogging, erlebnisse, kultur, medien, reda, sinn, zürich

hallo liebe leser

eine ära geht zu ende, eine neue beginnt.

da ich zur zeit mit einem anderen Projekt beschäftigt bin….

…bleibt mein blog vorerst mal unbewirtschaftet. ja, ich weiss, mein ego findet das auch traurig und weint den ganzen tag.

aber mit meinem neuen projekt ist auch mein ego wieder glücklich. verraten wird vorerst nur: ab gehts ab 1. oktober!

und hier zum mitweinen:

eat the rich

Veröffentlicht: August 3, 2010 in böse, bildung, musik, reda, sinn, soundblog, stil, terror

hab heute meinen rebellischen tag