man sollte acht geben, was man schreibt. folgenden artikel aus der „Hauptstadt“ hab ich heute wieder mal gelesen … ich erzähl euch jetzt nichts von meinen Hanfklamotten und meinen Einkäufen im Reformhaus…
Archiv für die Kategorie ‘Satire’
ertappt
Veröffentlicht: Oktober 15, 2012 in bildung, blogging, erlebnisse, geschichten, kultur, leben, medien, reda, Satire, sinn, stil, terror, zürichHeilsarmee, Steine und böse Lesben
Veröffentlicht: Mai 26, 2012 in böse, bildung, kultur, leben, liebe, Politik, reda, Satire, sex, sinn, terror, Uncategorized, zürichDie Heilsarmee entliess eine Frau aus leitender Stellung, weil sie eine lesbische Beziehung zu einer Mitarbeiterin hatte. Die Gewerkschaften sind der Meinung, dass die Kündigung missbräuchlich war.
Die Heilskrieger hielten dem entgegen, dass eine leitende Mitarbeiterin die grundlegenden Prinzipien der Organisation mittragen muss. Und diese seien nun mal in der Bibel verankert. So seien aussereheliche Beziehungen bei leitenden Mitarbeitern nicht geduldet, da sie der Bibel widersprächen.
Hm, heisst das nun, dass die Heilsheinis für gleichgeschlechtliche Ehen sind? Und das alles in Ordnung wär, wenn die Frau ihre Geliebte in den Stand der Ehe geleitet hätte? Ich bin mir nicht sicher.
Irgendwie find ichs sowieso inkonsequent, wie die Soldaten Christis die Bibel auslegen. Immer nur Rosinen picken. Wenn die leitenden Mitarbeiter sich an der Bibel orientieren sollten, hätten sie die Frau nicht entlassen dürfen. Sie hätten sie vor Ort steinigen müssen, da die Bibel bei ausserehelichen Beziehungen keinen Spass versteht. Das hätte Gott gefallen!
Aber sowas macht die Heilsarmee nicht. Vorallem nicht in Zürich, da wir vor kurzer Zeit erst zur Gay-City of Europe gewählt wurden. Von unserer lesbischen Stadtpräsidentin ganz zu schweigen.
Egal, die Heilsheinis haben bisher sicher viel Gutes geleistet. Trotzdem werd ich ihnen keinen Franken mehr in den Suppentopf schmeissen, wenn sie uns um Weihnachten herum wieder mit ihren unsäglichen Liedern quälen. Ich werde mir dann überlegen, ob ich ihnen einen Stein schenken soll, damit sie einen zur Hand haben, wenn sie Gottes Werk tun wollen und ihren Mitarbeitern Gottes Gnade zukommen lassen.
Blocher: Vom Nichtswissen über Nicht-Flüchtlinge
Veröffentlicht: September 2, 2011 in allgemein, böse, blocher, erlebnisse, klugscheiss, kultur, leben, medien, Politik, reda, Satire, stil, terror, wahlenSchlagwörter:bundesrat
Auf die Frage eines Tagesschaujournalisten, ob es Unregelmässigkeiten in den tausenden von Asylanträgen aus dem Irak gegeben hätte, antwortet Uralt-Bundesrat Christoph Blocher:
„Das waren keine Asylanträge, das waren keine FLÜCHTLINGE. Die wollten doch nur in die Schweiz. Das UNHCR hat sich um die gekümmert.“
(Herr Blocher, das Uno Hochkommisariat für FLÜCHTLINGE kümmert sich um FLÜCHTLINGE. Um Nichtflüchtlinge kümmern die sich per Definition nicht.)
Ok, der Journalist fragt weiter, ob es eine Absprache zwischen den Schweizer Behörden und dem UNHCR gegeben habe.
Blocher: „Ja, sicher. Also, ohne Abkommen hätten die sich ja nicht um die FLÜCHTLINGE gekümmert.“ (Jetzt sind es wieder FLÜCHTLINGE.)
Der Journalist insistiert: Hat es ein mündliches oder schriftliches Abkommen gegeben?
Und Altbundesrat Blocher flüchtet sich wie ein Mafiaboss in einem schlechten Hollywoodfilm in Erinnerungslücken:
„Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe keine Akten mehr.“
(Offizielles Statement des UNHCR: So ein Abkommen hat es nie gegeben.)
Und zum Schluss, weinerlich:
„Ich habe keinen Zugang mehr zu den Akten, sie haben mich aus dem Amt gewworfen!“
Lieber Herr Blocher. Sie sind nicht Gaddhafi. Sie wurden nicht „abgesetzt“ oder „vertrieben“, sie wurden demokratisch abgewählt.
Und, Herr Blocher, im Fall der nichtbearbeiteten Asylgesuche halte ich Sie für einen menschenverachtenden Lügner, der sich jeden Anspruch auf ein Regierungsamt verspielt hat.
wirtschaft für dummies
Veröffentlicht: August 31, 2011 in böse, bildung, blocher, geschichten, klugscheiss, kultur, medien, Politik, reda, Satire, sinn, stil, terrorSchlagwörter:economiesuisse, steuern, wirtschaft
ok ok, laaangsam, ich versteh nix von wirtschaft.
also wegen dem starken schweizer franken wollt ihr keine steuern mehr bezahlen?
ja, weil ihr, wenn ihr weiter gleich viel steuern zahlen sollt, arbeitsplätze streichen müsst. leute auf die strasse stellen, heisst das wohl.
hmhm, wegen der umsatzeinbussen.
umsatzeinbussen? heisst das, dass ihr dann verluste macht, rote zahlen.
ah, nicht wirklich.
ahhh, ihr macht dann weniger gewinne?
aber gewinne macht ihr noch?
hmhm, nicht soviel, wie ihr eigentlich gerechnet habt.
aber ihr macht gewinne? ich mein, nachdem ihr euch euer einkommen ausbezahlt und die kosten gedeckt habt, bleibt da noch eine menge kohle?
ok.
lasst mich mal zusammenfassen: ihr wollt leute entlassen, weil ihr weniger gewinne macht, als ihr euch wünscht. das wär natürlich schade, deshalb wollt ihr weniger steuern an den staat zahlen, um entlassungen zu verhindern.
also wollt ihr, dass entweder die entlassenen oder der staat eure gewinne auf die höhe aufstocken, die ihr euch vorgestellt habt.
richtig so?
die waffen des osama bin laden
Veröffentlicht: Mai 4, 2011 in böse, bildung, blogging, kultur, leben, medien, Politik, reda, Satire, stil, terrorSchlagwörter:osama bin laden
also, der antichrist ist tot. nur, wer sind dann die kreuzritter?
genau richtig, um barrack obamas sinkende beliebtheitskurve aufzuhalten, haben supersoldaten den bösesten menschen auf der ganzen welt in einem heroischen feuergefecht umgenietet.
heroisches feuergefecht? 25 Navy Seals (das sind die mit den geilen nachtsichtgeräten und gewehren, die um die ecke schiessen können) stürmen die villa von osama bin laden. sie treffen auf erbitterten widerstand (5 männer, 9 frauen und 23 kinder). sie kämpfen sich verbissen durch die horden des bösen und stellen den terrorfürsten im schlafzimmer, überwinden den letzten widerstand (sie schiessen einer ehefrau osamas ins bein) und stehen dem bösen gegenüber.
doch der böse ist nicht hilflos! hämisch grinsend hebt er seinen alten, aus heiligem holz geschnitzten stock. doch unsere Navy Seals sind auf alles gefasst: seit Harry Potter wissen sie, dass so ein stock blitze schleudern kann!
„Feuer! Feuert doch endlich, er hat eine Krücke!“
doch der terrorgreis gibts nicht auf und besiegelt so sein ende.
wieso die bestgerüsteten geheimdienste der welt bin laden erst nach zehn jahren gefunden haben, wird hier nicht beantwortet. auch nicht, wieso sie seine leiche direkt an die fische verfütterten.
auch der gedanke, dass sie mit einem toten osama einen märtyrer schufen, der den terroristen weiter mut und trost gibt, und so den weltweiten terror weiterhin stützt, ist nicht gegenstand dieses posts.
und warum zum teufel die amis die aktion gegen osama „Geronimo“ nannten, nach einem gedemütigten apachenhäuptling, wird hier auch nicht erklärt.
horden krimineller ausländer
Veröffentlicht: November 23, 2010 in böse, bildung, blocher, erlebnisse, geschichten, kultur, leben, medien, Politik, reda, Satire, sinn, stil, terrorSchlagwörter:abstimmung, ausländer, ausschaffungsinitiative, kriminelle, svp
„also, ihr leben ist voll scheisse. so wegen all der kriminellen ausländer und so.“
„öh, nein, mein leben ist ganz in ordnung.“
„hm, aber die müssen weg. die. KENNEN SIE denn einen kriminellen ausländer. einen gefährlichen?“
„also, nein, nicht persönlich. aber wer sich schlecht benimmt muss raus.“
„ah so, ja. haben sie wenigstens schon mal einen kriminellen ausländer gesehen?“
„naja, im fernsehen.“
„glanz&gloria-mitarbeiter zählen nicht. und berlusconi auch nicht.“
„nein, aber man hört ja immer wieder…“
„also, fassen wir zusammen. sie haben keine ahnung, wer, wie und warum, aber sie sind sich sicher, dass die raus müssen. die schweine.“
„ähm, also, ja.“
„kennen sie einen kriminellen juden?“
„ähm, also nein….“
……………..
Zürcher werden
Veröffentlicht: August 15, 2010 in bildung, blogging, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, medien, reda, Satire, stil, zürichhier, wohl zum letzten mal, die anleitung, wie man zürcher wird:
zürich für anfänger I
…man hats nicht leicht als neu-zürcher. alles ist hier so verwirrend. deshalb hab ich mir gedacht, ich geb kleine nachhilfestunden.
also, erstes gebot in zürich ist understatement. beispiele:
er: gibt ein vermögen für seinen schwulen friseur aus, damit der ihm eine fritte schnitzt, die aussieht, als wär die kleine schwester mit der kindergartenschere am werk gewesen.
sie: gibt ein vermögen für denselben friseur aus, um danach auszusehen, als ob die kleine schwester mit der kindergartenschere und hairconditioner am werk gewesen sei.
kleidung: man trägt NICHTS neues. wenn man ein neues teil hat, trägt man es solange als pyjama, bis es alt aussieht. kleidungsstücke müssen CHARAKTER haben, heisst, sie müssen alt aussehen. wenn man abends ausgeht, sieht man schlampig aus, als ob es total egal wär, wie man wirkt. man ist zürcher, man muss sich nicht auch noch aufbröseln.
auch wenn das heisst, dass man dreimal die verwaschenen t-shirts gewechselt hat, bis man genau RICHTIG gleichgültig aussieht. man trägt mindestens ein teures teil (gurt aus london für 200 pfund, oder schuhe aus rom, 700 euro), um es lässig mit seinen flohmarkt-t shis und seinen alten dc oder carhartt jeans zu tragen. keine designer brands, das überlassen wir den russen und den argauern. (secondos dürfen designer-sachen tragen, weil von wegen authentizität).
mobilität: man fährt rad. und wenn man nicht rad fährt, tut man so, als ob man rad fahren würde. zweite wahl ist ÖV. zürcher haben KEIN auto. höchstens eine mobility-mitgliedschaft. und sollte man doch ein auto besitzen, muss man sich eine lange und tragische geschichte dazu ausdenken, wieso man es braucht. (ich muss immer die totkranke schwester meiner blablabla in *provinz* besuchen).
musik: electro. electro-house, electro-trance, electro-ragga, electro-rock, electro-schlager, electro-soul, wenn du nicht sicher bist, im zweifelsfall ein electro davor, und du bist dabei. und sonst einfach minimal.
arbeit: man jobt. und man hat projekte. job=geld, projekt=kreativität. das projekt muss gar nicht existieren, aber ein möglichst kompliziertes konzept davon (über konzepte gibts dann einen eigenen eintrag). und lass dir ja nicht einfallen, dein projekt umzusetzen, dann bist du nämlich plötzlich kommerziell und mainstream.
soweit die erste lektion. damit kommt ihr durch die erste woche…
hier gehts zur fortsetzung>> zürich für anfänger II
konkurrenzdruck & identitätsprobleme
Veröffentlicht: Juli 19, 2010 in böse, beziehung, bildung, erlebnisse, gender, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, liebe, reda, Satire, sex, single, stil, supersingle, zürichsupersingle und ich, mittags am see.
er: „ich vermiss meinen status als sexist und chauvinist...“
ich: „hä?“
er: „naja, früher beschimpften mich die frauen. ich sei ein übler, oberflächlicher sexist. jetzt fragen sie nur noch „ist die schöner als ich?“, wenn ich mal einer anschaue.
und dann, das nächste mal, wenn ich sie treffe, ist ihr rock kürzer als der, den die andere anhatte. bald laufen sie nackt rum…“
ich: „na und?“
er. „ich fühle mich meiner identität beraubt! meine ganzen argumentationsketten, wieso sexismus nicht gleich unmoralisch ist, hab ich schon seit monaten nicht mehr gebraucht.“
ich: „mhm.“
er: „ich bin nicht mehr der feind, der gefährliche wolf. mit ihrer dämlichen konkurrenz haben sie mich zum schiedsrichter degradiert. als ob ich preisrichter bei einer viehausstellung wär. das ist doch erniedirgend, für sie und für mich.“
ich: „jau.“
er: „und sie begreifens doch eh nicht, wenn ich ihnen erkläre, dass es keine „schönste“ gibt, sondern dass jede einzelne ein kunstwerk gottes ist. sie halten mich für diplomatisch. wenn es eine einzige schönste gäb, würd ich wohl bei der bleiben. aber jede hat etwas ganz eigenes schönes. (seufzt).
ausserdem fühl ich mich aus dem spiel gedrängt. die schlimmsten kämpfe finden unter ausschluss der männlichkeit statt. ich hab aus einer verlässlichen quelle gehört, dass sie einander in der frauenbadi mit hochgezogenen lefzen anknurren. und eine sei wegen ein wenig cellulite totgebissen worden….“
ich: „jau, ich bin froh, dass ich da nicht hineindarf….“
„is she more beatyful?“
Ikea, der anfang von allem
Veröffentlicht: Juli 15, 2010 in beziehung, bildung, erlebnisse, gender, geschichten, kultur, leben, liebe, reda, Satire, sex, single, stil, zürichich und ein freund gestern in der zigipause. er ist seit einigen monaten in einer beziehung, sie wollen es langsam angehen….
ich: „was machst du heute?“
er: „er ich geh mit meiner freundin in die IKEA…“
dann wurde ihm bewusst was er gesagt hatte, und er musste direkt an den sauerstoff.
ein gemeinsamer IKEA-besuch ist der erste schritt zum gemeinsamen einfamilienhäuschen, gemeinsamen kindern und gemeinsamer ferienplanung.
apropos:
Ich: „wohin gehst du in urlaub?“
er: „nach XXX, meine freundin hat sich gestern dafür entschieden und gebucht…..“
naja, die kompromisse in einer beziehung sind vom verhandlungsgeschick und dem durchhaltevermögen der partner abhängig. also, männer, ihr könnt gleich aufgeben….
🙂