gestern hatt ich ein gespräch, wos um selbsterkennung, selbstwertgefühl und irgendwie auch um das finden der eigenen mitte ging. das brachte mich auf die idee, wiedermal weisheiten aus meiner (selbst zusammengeklauten) ziemlich einfachen lebensphilosophie zum besten zu geben.
am anfang steht die
demut
da gehts nicht darum, vor irgendwem auf den knien rum zu rutschen und sich selbst zu geisseln. demut ist der zustand innerer kongruenz. ich kann mich also im spiegel betrachten und sehe mich so, wie ich bin. nicht so wie ich gerne wär, oder so wie ich angst hab, dass ich sein könnte. demut heisst, ich bin nicht so ein supergeiler typ, wie ich anderen gerne vormache, aber ich bin auch nicht so ein arschloch, wie ich nachts vor dem einschlafen befürchte…
beide übertreibungen sind am ende egozentrik, machen mich im positiven oder im negativen wichtiger, als ich wirklich bin.
dann kommt das
mitgefühl
um mitgefühl zu entwicklen, muss man erst mal die eigenen schwächen kennen. das heisst für mich, jedesmal, wenn mir einer so tierisch auf den sack geht, muss ich mich nur daran erinnern, was für ein arschloch ich selber schon war und auch immer mal wieder bin. danach muss ich mir bewusst sein, dass keiner aus spass ein arschloch ist, sondern weil er zu diesem bestimmten zeitpunkt nicht anders kann. ab dann ist es schon viel einfacher, mitgefühl für ein gegenüber zu empfinden, anstatt ihn einfach nur für einen arsch zu halten. wenn alles nichts hilft, kann man sich auch noch vorstellen, man müsste sein leben gegen das des anderen eintauschen. das hilft immer.
als gutes werkzeug empfehle ich
egoismus
damit meine ich eine urbuddhistische art von egoismus. erst mal muss ich schauen, dass ich es mir gut geht, damit ich meine kraft für andere einsetzen kann. damit es mir aber wirklich gut geht, muss ich mich auch um meine umgebung kümmern. wenn ich nicht nur für mich selber schaue, sondern mich auch noch um meine mitmenschen kümmere, steigt mein wohlbefinden und ich habe wieder mehr kraft für mich selber. eine positive feedbackschlaufe sozusagen. ich kümmere mich um mich und meine umgebung, und alles wird gut. und ich häufe kein schlechtes karma an. naja, wenisgtens nicht ganz soviel…
helfen tut auch
meditation
ich meditiere nicht oft. nur wenns grad irgendwo brennt. wenn ich christ wär, würde ich wohl auch nur zu gott beten, wenn die kacke am dampfen ist. das ist aber nicht der punkt. ich kann meditieren oder beten. ich habs gemacht und wenn ich unter druck komme, kann ich meinen inneren frieden oder die hilfe einer höheren macht durch die übungen finden.
einfach auf den arsch sitzen, atmen und sehen was kommt. wem das nicht reicht, kann auch irgendeinen meditationskurs besuchen. ich empfehle anapana sati. und lasst den religiösen oder esoterischen oder philosophischen mist weg.
mein freund, der dalai lama meinte zu diesem thema: „Du brauchst kein buddhist zu sein, um den inneren frieden zu finden. sei einfach kein arschloch!“
oder wie bereits Zen Sensei Kawasaki in seinem 17 koan rätselte: „der reine klang einer klatschenden hand ist für ein arschloch unhörbar“
und Mulllah Ibrahim drückte es so aus: „Allah legt seinen heiligen finger nicht auf beschmutzte stellen. so werden arschlöcher nicht von gott berührt“
und St. Beinhards Mystizismus für beginner empfiehlt: „Der weg zu gott folgt dem natürlichen Zyklus. also beginne nicht am falschen ende!“