Mit ‘berlin’ getaggte Beiträge

zürich vs berlin

Veröffentlicht: Dezember 29, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, sinn, stil, zürich
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ok, da ich nun schon mal in berlin bin, will ich auch einen repräsentativen und allgemeingültigen städtevergleich zwischen züri und berlin schreiben. ich hab einige wichtige kriterien geprüft und sie mit punkten von 1 bis 5 bewertet. einige allgemein, andere im detail.

hippiekacke (szeni-relevante themen)

schräge shops

berlin: oooo
zürich: oo

graffiti

berlin: ooo
zürich: o

70er jahre teppichmuster auf kleidern

berlin: ooooo(o)
zürich: oo

schöne menschen, mit stil gekleidet

berlin: ooo
zürich: oooo

dreadlocks bei magersüchtigen bleichgesichtern

berlin: oooo (sogar noch mehr als in london!)
zürich: ooo

kaffee & kuchen bei angenehmem sound

berlin: o
zürich: ooooo

rüeblitorte

berlin: o
zürich:
000

quarktorte:

berlin: o
zürich:
ooooo

aufgesetzte arroganz

berlin: oo (sie geben sch ja mühe, aber gelernt ist eben gelernt, tz)
zürich: ooooo

gespielte unnahbarkeit junger szeni-griiten

berlin: oo (ein lächeln hat gereicht)
zürich: oooo (ist nur mit „aufgesetzter unnahbarkeit“ zu überwinden)

kaputte fahrräder (im verhältnis zur einwohnerzahl)

berlin: ooo
zürich: oo

kiffen auf der strasse

berlin: –
zürich: oooo (nur jamaika kriegt 5 punkte)

allgemeines ambiente und special effects

hundekacke

berlin: oooooo(oooo)
zürich: o

blitz und donner

berlin: oo (verliert sich irgendwie in dem weiten himmel)
zürich: oooo (wird von jedem hügel zurückgeworfen und knallt richtig)

öffentlicher verkehr (busse und so, nicht was ihr denkt)

berlin: o
zürich:
ooooo

fluss:

berlin: o (zu gross und su schmutzig)
zürich:
ooooo

see:

berlin: ooo
zürich: ooooo (gibts nix zu zu sagen)

hier noch ne abstimmung, was ist euch lieber, zürich oder berlin?

der erotikfotograf

Veröffentlicht: Dezember 28, 2009 in erlebnisse, gender, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, liebe, reda, reise, sex, sinn, stil, zürich
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eigentlich bin ich ja auch nach berlin, um meinen lieblings-erotikfotografen zu besuchen, mal richtig kennenlernen und projekte besprechen.

jaauuu. das tun wichtige leute. projekte besprechen.  vorallem die züri-berlin konäkschn. voll kreative projekte, mit anspruch und so. mit einem KONZEPT, imfall! also freute ich mich auf einen besuch beim meister.

naja, ich hatte da meine vorstellungen von, wies denn so bei einem erotikfotografen zu und her geht.

ihr wisst schon, alles entweder art deco oder achzigerjahre glaschrom inner wohnung., mein käppi wird mir von einer jungen schwarzhaarigen abgenommen, die nur eine dienstmädchenschürze und highheels trägt. natürlich fällt ihr mein käppi aus der hand und sie muss sich laaaange danach bücken.

ich werde von einem blonden dienstmädchen in gleicher uniform einen langen gang entlang bis ins wohnzimmer geführt, jeder schritt, den sie mir vorausgeht, wippt geeenau richtig.

da sitzt dann der erotik-künstler auf einem schwarzen ledersofa, umringt von 21 seiner models, die alle zigarretten in langen spitzen rauchen und eigentlich nur durchsichtige seide in kleinen fetzen tragen. die gläserne tischplatte liegt auf den rücken zweier nackter mädchen.

er, in orientalischer gastfreundlichkeit: „bedien dich…

soweit zu meiner fantasie. im realen leben war da nur der fotograf und das ledersofa. und die kissen auf dem ledersofa (weil, wie ihr wisst, ist es für die mädchen unangenehm, mit nacktem hintern auf leder zu sitzen).

der mann, gross, ehemaliger footballspieler, sportfotograf, kriegsfotograf und jetzt akt- und pornkünstler, wirkt eher bescheiden.

wir quatschen, erzählen geschichten, er zeigt bilder, stolz und doch ein wenig verlegen. beschreibt wie sie entstanden sind.

„und dann in diesem hotelzimmer, die sechs mädchen feierten ne orgie, da gings voll ab, und ich mittendrin.“

mit „ich“ meint er eigentlich immer die kamera. da läuft nix zwischen ihm und den models. „das wär unprofessionell“.

ich glaub ihm nicht ganz. da gabs sicher eine oder zwei musen, die ihm wirklich nahe standen. T. zum beispiel…

er erzählt keine intimen details. wenigstens nicht mit worten. in seinen bildern hingegen verrät er alles.

seine erotikbilder sind wahr gewordene fantasien, oder fantasievolle arrangements aus ästhetischen details.

ich werd ihn auf jedenfall wieder besuchen. der kaffee war spitze und man durfte rauchen. und bevor ich kam, hatte er noch „assasins creed 2“ gezockt.

symphatisch, nicht? 🙂

ich hab jetzt zwei signierte bildbände und noch grosse bilder für meine wohnung *freu*

hier eines seiner bücher. über blüten und blumen und so:

und natürlich hat er auch mich fotografiert: jetzt bin ich in einem echten uwe kempen-bild verewigt! hier zum BILD

berlin, berlin

Veröffentlicht: Dezember 27, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, soundblog, stil, zürich
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ok, als zürcher braucht man eine zweitwohnung in berlin, weil sonst ist man kein szeni. und echte berliner kennen mindestens einen zürcher künstler, schriftsteller (drehbuchautor) oder schauspieler.

aber dass sich alle so unheimlich um integration bemühen, ist mir erst beim besteigen der air berlin maschine (verpflegung: 1 twix, zu teilen mit dem sitznachbarn, deshalb hat es ja zwei riegel in einer packung!) aufgefallen.

die berliner szenis waren die mit alprausch-jacke und „zürcher“-tasche. nein, nicht freitag, sondern eine, auf der „zürcherin“ draufstand. die gibts für alle kantone.

die zürcherin hingegen war mit engem kurzen grünen filzmantel, che-käppi, schwarzem omi-rock und geringelten strümpfen unterwegs. mit ledertasche aus dem second-hand am prenzlberg.

jaja, wenn sich nur die moslems auch so um integration bemühen würden!

dann hab ich heut noch berliner gesehen, die im londoner-style unterwegs waren, kleiner doherty-hut, zu enge röhrenjeans und lange lederjacke.

am witzigsten war aber das irische pärchen, das voll im berlin-style unterwegs war und in der u-bahn versuchte, am handy ihren kollegen mitzuteilen, dass sie am schlesischen tor aussteigen würden:

„the station is called „scheiss… schweisss, schleissch toar. ….no! I don’t take the piss. no, it doesn’t mean „shit“! thats the name of the station. the germans ARE odd!

in kreuzberg, wo ich meine ausleihwohnung hab (jaja, vom drehbuchautor von „barfuss“, understatement namedropping sozusagen) ist sogar noch ein wenig von der berliner athmosphäre der 80er zu spüren.

letztes mal, als ich in berlin war, stand die mauer noch.

morgen berichte über meinen nachmittag mit dem aktfotografen.

damals


Dieses Jahr ist der 1. Mai von übergeordneter Bedeutung: In Berlin hat der schwarze Block den Beginn der Ausschreitungen vorverlegt, um gegen die Wirtschaftskrise vorzugehen. Ulli B. von den Berliner Autonomen: „Wir versuchen dieses Jahr möglichst viele Autos zu verbrennen. Natürlich bevorzugen wir Opel, die sind besonders auf eine steigende Nachfrage angewiesen.“

Wie sieht es in Zürich aus? Andrea S. von den Anonymen Autonomen gegenüber Redders Welt: „In Krisenzeiten wie diesen sehen wir über kleine ideelle Diskrepanzen hinweg. Natürlich helfen wir, das Wirtschaftssystem zu retten, sonst hätten wir ja nächstes Jahr kein Feindbild mehr!“

In Zürich liegt der Fokus aber nicht auf der Autoindustrie.

„Wir versuchen das Geschäft der KMUs und der Handwerksbetriebe anzukurbeln. Wir haben unsere Zellen angewiesen, möglichst viele Fenster einzuschmeissen und wo es geht Schäden anzurichten. Das hilft den Glaser- und Schreinergeschäften„, sagt S.

Sie wollen aber auch internationale Solidarität zeigen und im Geiste der Berliner Genossen das eine oder andere Auto verbrennen. „Da profitiert auch die Schweizer Zulieferer-Industrie davon“.

Wie ihre grossen Vorbilder, die Guerilla-Armeen der Welt, tragen die kleinen Revolutionäre zum Erhalt der Weltwirtschaft bei. Andrea S.: „Revolutionäre benutzen ja schliesslich auch die Waffen der grossen Rüstungs-Industrie!“

„Wir verzichten dieses Jahr noch auf tödliche Waffen. Aber sollte sich die Situation nicht ändern, sind wir bereit, freie Arbeitsplätze zu schaffen„, versichert S.

oder wie schon Marx sagte: „Kleine Kriege erhalten den Mehrwert.“

Wir helfen mit!