Mit ‘facebook’ getaggte Beiträge


supersingle und ich, beim kaffee.

er: „ich werde monogam oder ich wandere aus“

ich: „?“

er: „gestern lernte ich eine neue kennen, du weisst schon, im longstreet. aber anstatt sie nach hause zu nehmen, liess ich sie stehn, ging heim und überprüfte ihre vernetzung auf facebook“

ich: „wieso?“

er: „vor ein paar wochen unterliess ich den facebook-check bei einer neuen flamme. danach kriegte ich ein extrem verletztes sms von einer verflossenen, die es „unter aller sau“ fand, dass ich jetzt etwas mit ihrer besten freundin hätte.“

ich: „aber facebook-check kannst du doch gleich auf dem handy machen, also steht dem abschleppen nichts im wege…“

er: „soooo einfach ist das nicht! erst muss ich all ihre weiblichen bekannten, mit denen ich mal was hatte, fragen, obs in ordnung sei, wenn ich die neue maschawutzle. und wenn dann endlich all die antworten mit „ok“ eingetroffen sind, ist die libido meist schon eingeschlafen!“

ich: „tja“

er: „früher musste ich darauf achten, dass ich keinem anderen mann ins gehege kam, jetzt muss ich bereits auf beide geschlechter rücksicht nehmen. ich geh nach london, da gibts einfach mehr frauen und weniger vernetzung.“

ich: „ja, aber das sind englische frauen. bist du sicher?“

er: „guter punkt….“


manchmal schäme ich mich für meine geschlechtsgenossen. ehrlich.

mir ist von einigen singleplattformen her schon bekannt, wie peinlich männer sein können, die versuchen einfühlsam und romantisch zu sein. aber da kommentieren die meisten anonym, das geht noch.

auf facebook hingegen ist es wirklich peinlich. sobald eine meiner schönen facebook-freundinnen ein bild postet, auf dem sie weniger trägt als einen wintermantel, einen rollkragenpulli, zwei paar hosen, moonboots, faushandschuhe und einen gesichtsschutz, kommen kommentare wie:

So, sexy! Wie eine frische Rose!“ (üärks!)

oder

„Du bist immer so schön, dass mir das Herz schmerzt!“ (pftpftpft. pffffffffffffffftpfptpftpft)

und ähnlicher mist.

Schämt ihr euch nicht? Hört zu Männer! es gibt den „I like“-button. und dann ist da noch die möglichkeit für einen (witzigen) kommentar. beispiele?

hier:

„Wenn du frühmorgens, nach dem aufstehen oder nach der freinacht, auch so aussiehst, heirate ich dich

oder

gell, fotoshop ist gar nicht so schwer!

ich kann mir kaum vorstellen, dass frauen irgendwelche schleimerein zu ihren geposteten bildern mögen. natürlich darf man sich anerkennend ausdrücken, aber bitte nicht inflationär. zurückhaltend witzig.

und frauen, die auf diesen kitsch-schmuseschleim stehen?

naja, das tut mir dann wirklich leid für sie.

„So sexy! Ich liebe deine Figur!“
winter_coat


früher haben die jungs panini-bildchen getauscht. später dann pokemon-profile fürs handy. das ist toootal out.

jetzt tauscht man facebook-freunde

typ 1: „he, mann, wer ist die yyyy, in deinem freundeskreis?“

typ 2: „die ist ganz ok, spinnt ein wenig, wenns um autos geht, ist aber lieb.“

typ 1: „ich adde sie, ok?“

typ 2: „ja, ich nehm dann dafür xxxxx, die mit dir und vvvvvv befreundet ist, ok?“

typ 1: „klar, die ist süss, aber ziemlich kompliziert.“

typ 2: „kompliziert? dann darf ich mir aber noch eine auslesen. die, die du von mir geadded hast, ist nämlich extrem umgänglich!“

typ 1: „ok, du kannst noch eine komplizierte haben und wir sind quitt, oder du nimmst dir eine umgängliche, dann hab ich noch eine komplizierte bei dir frei.

handschlag.


auf favebook und anderen communities stellen die leute immer bilder von sich rein, die überhaupt nichts mit dem realen aussehen der person zu tun haben.

dabei sehen viele im echten leben gar nicht schlecht aus. aber auf den bildern sind sie entweder fotomodels oder zombies. es kann doch nicht so schwer sein, ein adäquates bild zu finden!

frauen haben einfach zu oft irgendwelche „annabelle“-posen. aufgebröseltes makeup und mysteriöse schatten. männer stellen dafür oft eine collage aus den schlechtesten führerausweisbildern online…

naja, auch bei mir ist es ein wenig schwer. leider konnte ich noch kein bild auftreiben, auf dem ich so gut aussehe wie in wirklichkeit. bis dahin nehme ich halt symbolbilder.

so würde mein bauch aussehen, wenn ich wenn ich das richtige bild hätte:

gay


willkommen in der bastelstunde, meine kinder

heute basteln wir uns ein echtes szeni-image. als beispiel nehmen wir ein zürcher-szeni, weil die für anfänger geeignet sind.

zuerst nehmt ihr eine schere. damit schneidet ihr euch eine frisur, die nach überhaupt nichts aussieht. aber vorsicht mit den augen. die brauchen wir noch für die sonnenbrillen. 

dann schneidet ihr die labels aus euren klamotten, nur „beige“, „zimtstern“ oder andere szeni-marken dürfen dezent erscheinen.

jetzt nähen wir uns eine umhängetasche aus LKW-Plachen und hängen die um

der weitaus wichtigste teil ist das virtuelle image.

wir eröffnen ein facebookprofil mit einem verwackelten schwarzweiss profilbild. danach fragen wir alle c-promis und szene-kenner (ausser carl hirschmann) an, ob sie unsere freunde werden wollen. sobald drei zugesagt haben, kommen die anderen von ganz alleine dazu.

dann nehmen wir einige fotos von szene-anlässen (verleihung der goldenen cervelat) und fotoschöpplen uns da rein. direkt neben anna maier und den camenzinds.

dann noch ein umarm-föteli mit marc sway (die macht er gratis)

wir treten jeder facebook-gruppe bei, die mit irgendeinem klub in zürich zu tun hat und „attenden“ jede hundsverlochete.

das lassen wir dann ein paar monate im eigenen saft schmoren und fertig ist der szeni.

soweit das image. wer aber ein echter zürcher werden will, macht am besten meinen einführungskurs „zürich für anfänger

danke liebe kinder, und gebt bitte die schere wieder ab beim rausgehen.


meine freunde regen sich wahnsinnig auf, weil nun die facebook-daten einer drittfirma gehören und „nicht mehr sicher“ sind.

facebook-daten waren nie sicher. auch google-suchprofile sind nicht sicher. wer sein leben aufs netz stellt, sollte sich damit abfinden, dass die daten frei sind. freie information bedeutet nämlich genau das.

wer seine saufbilder in sein facebook stellt, muss sich nicht wundern, wenn sie irgendwo wieder auftauchen, auch wenn er nur wenigen erlaubt, sie anzusehen.

wer so doof ist, und jede facebook-applikation anklickt (green pet, vlentines kiss, snowball-ding etc), hats nicht anders verdient, als dass seine vorlieben an werbedatenbanken verhökert werden.

das netz ist nicht sicher. aber freiheit und sicherheit haben sich selten vertragen. alle die jetzt nach mehr kontrolle über ihre daten rufen, haben das grundprinzip des netzes nicht verstanden. das einzige, was deine daten schützt, ist, dass die weltweite rechnerleistung nicht mit dem weltweiten datenaufkommen fertig wird. so ist das aufbereiten der daten gar nicht wirklich möglich.

dann sit da noch die werbung, die auf dein persönliches datenprofil abgestimmt ist. aber so what? ich werde sowieso mit ads zugeschüttet, wieso dann nicht mit werbung zu themen, die mich wenigstens interessieren?

naja, überlegt, was ihr im netz tut und schreit nicht nach zensur und kontrolle!


naja, zu beginn musste ich mich auf facebook beruflich vernetzen, ihr wisst schon, all die servelat-promis. einige kenn ich persönlich, und die mag ich auch, aber zum grössten teil wars berufliche vernetzung….

immer mehr leute wurden meine freunde,  journis, szenis und wurschtprominenz tummelten sich auf meiner freundesliste.

und da geschah es, ich erreicht den tipping point bei ungefähr 300 freunden.

plötzlich werde ich angefragt. von den leuten. plötzlich denken die leute, es sei wichtig mit mir befreundet zu sein, weil ich ja mit allen befreundet bin. 

natürlich schmeichelt das meinem ego. 🙂

ach ja, es gibt noch einen anderen kleinen trick. ich bin „attending“ jede hundsverlochete, so dass der eindruck aufkommen kann, ich sei überall mit dabei. die leute treffen mich nicht da, aber sie könnten mich je einfach verpasst haben…

zum glück gibts ein web 2.0 sozialleben 🙂 da kann sogar ich erfolgreich sein…..

facebook ist krieg

Veröffentlicht: Dezember 12, 2008 in böse, bildung, medien, stil, terror, web 2punkt0 (update folgt), zürich
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facebook ist krieg:

– wenn dich jemand nicht mag, nimm all seine freunde auf deine freundesliste und sei nett zu ihnen

– poste peinliche kinderbilder deiner feinde

– kommentiere jeden statuswechsel

– tagge deinen gegner in wildfremden bildern (fotos von den gorillas im zoo, von der zusammenkunft des grüebbacher jodelvereins etc)

– schicke jede applikation, die je erfunden wurde und lade in die unmöglichsten interessengruppen ein.

– empfiehl ihn leuten, die dir total auf die nerven gehen.

das sollte fürs erste reichen

sozialleben

Veröffentlicht: November 22, 2008 in beziehung, erlebnisse, familie, geschichten, klugscheiss, leben, liebe, reda
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gestern das gespräch mit einem freund:

ich: jau, zur zeit ists etwas eng. ich arbeite, ich bin in einer beziehung, hab noch einige verpflichtungen und so. da bleibt mir wenig zeit für mich.

er: das kenn ich. es ist grundsätzlich anstrengend mit anderen menschen zeit zu verbringen.

ich: ja, selbst wenns die nettesten leute sind. in kontakt mit menschen zu sein verbraucht immer mehr energie als ich dabei auftanken kann.

er: ich weiss. ich hab eine eigene wohnung, weil ich meine familie manchmal nicht aushalte. (er meint seine frau und seine kinder)

ich nicke verständnisvoll mit dem kopf

ich: schön, jetzt fühl ich mich ein wenig verstanden.

er: das blöde ist, dass jede(r) denkt, es liegt an ihm, wenn ich meine ruhe brauche. und das führt zu endlosen diskussionen.

ich: jep. man sollte nur andere asoziale als freunde haben. die verstehen das wenigstens. machnmal ist ein pc eben die bessere gesellschaft.

zum glück gibts facebook. da kann man freundschaften pflegen, ohne real was mit den leuten zu tun zu haben….