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präventiv-schlag

Veröffentlicht: Juli 12, 2010 in bildung, gender, geschichten, kultur, leben, reda, Satire, sinn, stil, zürich
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ich erkenne frauen am gesicht, nicht wie überall fälschlicherweise behauptet, am hintern.

im winter ist das auch gar kein problem. da sieht man die augenpartie, die wangenknochen und was sonst noch so ein gesicht ausmacht.

jetzt im sommer stecken wieder alle hinter diesen riesigen sonnenbrillen. SIE SEHEN ALLE GLEICH AUS!

da kommt irgendeine auf mich zu, lächelt freundlich und bewegt dazu die lippen.

kenn ich die? sollte ich mich an die erinnern? wird sie mich beim nächsten offiziellen empfang blosstellen, weil ich sie nicht grüsse? könnte das wohl die sein? hat die mal bei mir übernachtet?

ich verzweifle. hinter dunklen glasflächen, die jedes sonnenkraftwerk vor neid erblassen lassen würden, kann ich nichts erkennen.

nun hab ich nochmals Sun Tzu’s „Die Kunst des Krieges“ gelesen und endlich eine lösung gefunden:

„Wenn dein Feind zum Schlag ansetzt, muss deine Klinge bereits sein Herz gefunden haben“

also.

ich grüsse jetzt einfach quer durch alle frauen, die sich hinter riesigen gläsern verstecken, ungemein freundlich und lippensimuliere einen fantasienamen dazu.

so denken DIE, sie müssten mich kennen und dürfen sich ihren kopf darüber zerbrechen, woher und wie intim….

„die kenn ich doch, oder?“


letzthin fragte mich einer meiner unzähligen chefs (newsroom), wieso ich immer mit meinem zu grossen jacket rumlaufe. ärmel hochgekrempelt und locker um die schultern.

ich gab ihm irgendeine vernünftige erklärung.

die wahrheit ist aber, dass ALLE meine jacken zu gross sind.

darin fühl ich mich wohl. da hab ich das gefühl, ich könne noch wachsen. das hält mich flexibel und jung.

es ist, als wär ich noch in papas kleidern unterwegs. in einer zu grossen jacke kann ich mir mir noch zusammenträumen, was ich werden will, wenn ich gross bin.

irgendwie ein stück geborgenheit. ich muss noch nicht ganz erwachsen sein.

mit schuhen, hosen oder hemden funktionierts nicht. das ist einfach nur blöd.

aber in einer jacke muss platz für persönliche entwicklung sein, grosse taschen für träume und weiche schulterpolster zum angeben.

immer alles zu gross:


das wochend-magazin  friday von 20Minuten hat den zeigeist voll erfasst.

da offenbar sehr junge mädchen (14) bei reichen und erfolgreichen (hirschmann, polanski) ankommen, zeigt die friday-moderedaktion, wie sich auch 18-jährige wieder auf minderjährig trimmen können.

voll stylisch, ey.

das ist auch gut für die lokale gastro-wirtschaft. denn nur so kommen sie in die einschlägigen clubs in zürich. und sie können sogar den eigenen ausweis benutzen. jeder türsteher wird ihn augenzwinkernd als gefälscht anerkennen und die „kleine“ in den club lassen.

und carli kann endlich minderjährige vögeln, die gar nicht mehr im schutzalter sind.

lolitas, made by friday