Mit ‘panama’ getaggte Beiträge

immer adaequat angezogen

Veröffentlicht: November 14, 2009 in bildung, erlebnisse, familie, geschichten, kultur, leben, reda, reise, Satire, sinn, stil, zürich
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ihr wisst ja, ich bin ein zuercher. ich bin zwanghaft, was mein aeusseres angeht, eitel mit dem richtigen mass an understatement. mein vater meinte mal: „Wir (die El Arbis) sind schon auffaellig genug, wir muessen uns nicht auch noch kostumieren (womit er mein punk-outfit und meine bunten haare meinte)“.

heute gebe ich ihm recht. was nicht heisst, dass ich mir meine verwaschenen jeans nicht masschneidern lassen kann. 🙂

hier in panama hab ich natuerlich nicht meine ganze garderobe zur verfuegung. deshalb muss ih improvisieren, wenn ich zu jeder gelegenheit passend angezogen und meinem eigenen massstab gerecht werden will. und es kann soooo vielseitig sein! 😀

dinner mit freunden in der stadt:
jeans, weisses hemd, ueber die hosen haengend, die aermel bis zu den ellbogen hochgekrempelt, braune converse

tote hosen-konzert:
jeans, hochgerollt, weisses hemd offen, darunter ein proletenunterhemd von schiesser, braune converse nur zur haelfte geschlossen

treffen mit einem der bigshots vom smithsonian:
jeans, weisses hemd, die manchetten zugekoepft, hemd in der hose, dunkelblaue converse

tropenparty mit den amis:
jeans, weisses hemd ueber die hose haengend, einen knopf weiter geoeffnet als sonst, aermel so hochgekrempelt, dass sie ueber den oberarmmuskeln spannen, jeans ein wenig hochgerollt, flipflops

besuch auf der forschungsstation auf BCI:
jeans, verflecktes weisses hemd, aermel haengend, kampfstiefel

shoppingnachmittag in der grossen mall in panama city:
jeans, weisses hemd, so eng, dass der verkaeufer die dicke brieftasche sieht. aermel grad soweit hochgerollt, dass die taschendiebe die tattoos sehen und es sich nochmals ueberlegen. dazu wahlweise braune oder blaue converse

dazu traegt man verschiedene abstufungen bartwuchs: ganz glatt (tote hosen) bis graumelierter strubbel (Smithonian Bigshot)

da soll nochmals einer sagen, ich sei nicht vielseitig und abwechslungsreich. nur weil andere den feinen unterschied nicht sehen, heisst das nicht, dass er nicht da ist!

😀

hier auf plantagenbesichtigung: weisses hemd, jeans und 1 1/2 tagebart

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die toten hosen live @panama city

Veröffentlicht: November 14, 2009 in bildung, erlebnisse, kultur, leben, musik, reda, reise, soundblog, stil, terror
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meine eigenen filme haben leider bei der tonqualitaet versagt, aber neben mir scheint jemand gefilmt zu haben. her einige eindruecke von einem hosen-konzert vor etwa 300 leuten. 🙂

hier

und hier:

der flug

Veröffentlicht: November 14, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, kultur, leben, reda, reise, Satire
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ich flieg ja fuer mein leben gern. auch in kleinen maschinen.

hier in panama hat das fliegen jedoch so seine tuecken. auf dem weg von panama-city zu einer kleinen pazifik-insel hab ich meinen frieden mit gott gemacht. und mit allah. und mein buddhistisches karma-konto einer tieferen ueberpruefung unterzogen.

am nationalen flughafen durften wir unser flugzeug besteigen. eine zweimotorige maschine unbekannter herkunft.

wahrscheinlich gibts die firma, die es gebaut hat, schon seit den sechzigern nicht mehr, da sie infolge zu erbringenden versicherungsleistungen kunkurs gemacht hat.

ok, ich liess mich nicht von den brandgeschwaerzten flugeln abschrecken, sondern stieg mutig die wackelige treppe empor.

drinnen setzte ich mich auf einen sitz (jeder sitzt, wo er gerade will) und wollte mich angurten. das flackernde lichtzeichen neben dem cockpit wies mich ausdruecklich darauf hin.

naja, die eine haelfte des gurtes hab ich gefunden. egal, im notfall haette ich mich mit beiden haenden daran festklammern koennen. obwohl, irgendwie bezweifle ich, dass mich ein sitzgurt bei einem absturz retten koennte. auch kein halber…

aber ich war froh, aus dem tropenregen wieder im trockenen zu sein.

mehr oder weniger. auf meiner seite tropfte der tropenregen direkt auf meinen sitz.

ha, werden jetzt viele denken, das war bestimmt kondenswasser der klima-anlage.

ha, lache ich zurueck, klima-anlage! von einer klima-anlage traeumt dieses flugzeug, wenn es betrunken ist. tz.

ausserdem braucht es keine klima-anlage. in hoehen, wo es kalt genug waer, um eine heizung zu brauchen, kommt dieses teil nicht mal, wenn alle passagiere in die luft springen. ausserdem hatte es frischluftzufuhr.

wir starteten, waehrend der pilot irgendeine durchsage machte (wahrscheinlich „fasten your seat belt“ hehe, oder „rauchen ist auf der toilette veboten“)

alle panamenos waren noch intensiv mit ihren handys beschaftigt. telefonieren, sms schreiben, was man halt so macht, waehrend ein flugzeug gerade startet.

in der luft regnete es wenigstens nicht mehr auf meinen sitz, da der kabinen innendruck hoeher war und die schlechte luft nach draussen entwich.

der flug war ruhig, der pilot ein profi.

als wir dann die insel anflogen, konnte ich durchs fenster sehen, dass die landebahn quer ueber die insel, von einem kleinen strand zum anderen reichte.

naja, wir waren sicher nicht die ersten, die da landeten.

mulmig wurde es erst, als ich im landeanflug durch die frontscheibe im cockpit den strand, die brandung und sonst nicht mehr sehen konnte.

aber ich lebe noch. der pilot landete echt sanft…

das cockpit: einige geraete wurden entworfen, als die menschen noch dachten, die erde sei flach:
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die geschwaerzten fluegel konnten mich nicht beeindrucken:
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redders krokodil

Veröffentlicht: November 10, 2009 in bildung, geschichten, leben, reda, reise
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ich bin jetzt schon eine weile in panama unterwegs, hab auch schon einiges gesehen. dingsdas, rotaugenfroesche, pfeilgiftfroesche, fledermaeuse und vieles mehr.

ich hab mich an den verschiedensten orten rumgetrieben um ein krokodil zu sehen. und siehe da: wieso in die ferne schweifen, das krokodil liegt so nah. unter der terrasse des naechsten restaurants haengt manchmal eines rum.

es heisst herbert (ich weiss, die tiere hier sind etwas fantasielos, was  die namenswahl angeht) und es ist ueber zwei meter lang.

o-ton der panama-forscherin: „das ist ein kleines“.

hmpf. ich lass mir mein krokodil nicht kleinreden. ueber zwei meter reicht mir allemal. fuer meine verhaeltnisse ist das riesig. das groesste, das ich je in freier wildbahn gesehen hab (und das einzige).

hier haengt herbert zwischen kanal-treibholz rum:

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und hier zeigt er, dass er kein karies hat:

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und vergesst nicht, alle bilder wurden mit einer 100 franken-billigstkamera geschossen….

abenteurer zum selberbasteln

Veröffentlicht: November 9, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, stil
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so, liebe kinder, wir haben wieder mal bastelstunde (hier die aelteren anleitungen)

heute basteln wir uns einen traveler/abenteurer.

zuerst nehmen wir einen 10-jaehrigen, pickligen jungen und stecken ihn in die stadtpfadfindergruppe „wildlife“ bis er achtzehn ist, 156 knoten knuepfen und ein grosi in 0.7 sekunden ueber die strasse bringen kann.

parallel lassen wir ihn karl may lesen: „Durchs wilde Kurdistan“, „Der Madhi“ etc. natuerlich muss er sich alle indiana jones- und tomb raider-filme ansehen.

ok, wir geben ihm einen job im buero, wo wir ihn arbeiten lassen, bis ers nicht mehr aushaelt.

jetzt lassen wir ihn einen flug buchen. wahlweise sahara, suedamerika oder mekong-delta.

jetzt muss er ja noch die zeit bis zum abflug hinter sich bringen. erst lassen wir ihm einen bart wachsen. dann stecken wir ihn in einen outdoor-shop. dort darf er sich alles kaufen, was khaki-farben, gruen oder braun ist, mindestens 18 taschen hat und die marke mit unzerstoerbarem faden aufgenaeht ist. einen guertel gibts nur mit mindestens drei taschen.

unterwaesche gibts nur aus gore-tex. camouflage ist pfui. das ist fuer militaerkoepfe und angeber.

ok, so ausgeruestet, mit einem 30-klingen-schweizer-armeetaschenmesser in der tasche und einem lonely planet in englisch in der hand schicken wir ihn los.

ok, sobald er irgendwo angekommen ist, lassen wir ihn vom ersten taxifahrer uebers ohr hauen. wenn er es merkt, ist er stolz und freut sich ueber die erste echte reise-erfahrung. das ist schon beinahe wie ausgeraubt werden.

wir lassen ihn in seiner laecherlichen montur durch die touristengegenden stolzieren, bis er genug selbstsicherheit hat, dass ihm die abschaetzigen blicke nichts mehr ausmachen.

JETZT kaufen wir ihm einen indiana-jones-hut. er ist seelig.

ok, genug vorbereitung. jetzt gilts ernst.

wir buchen ihm einen halbtages ausflug inklusive besuch bei den eingeborenen (wahlweise tuaregs, indios, vietnamesische bergstaemme).

kaum sieht er einen eingeborenen, setzt er sich auf seine fersen und grinst ihn an. mit haenden und fuessen versucht er ihn zu befragen und (als schweizer viel wichtiger!) ihm zu erklaeren, wie mans richtig macht. („eure wueste/urwald ist wirklich schoen. aber bei der organisation gaebe ein paar einfache tricks, die es euch leichter machen“)

wer  hats erfunden? 🙂

natuerlich darf der traveler/abenteurer nicht alleine unterwegs sein.

wer macht sonst all die kuulen bilder, die er auf facebook stellen muss?

fertiger abenteuerer, aber aus der serie 2.0 (weiter gereist, aelter und eingebildeter)

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rauchen ist gesund

Veröffentlicht: November 9, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, reise, Satire, stil
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hier in panama hab ich eine kleine vorschau darauf, wie sich das rauchverbot in zuerich anfuehlen wird.

ueberall ist das rauchen verboten. man muss raus an die frische luft.

ich kenn das ja schon aus thailand, dort ist auch ueberall, wos ne klimaanlage gibt, rauchverbot. dort fuehrt das aber dazu, dass sich die leute draussen versammeln, rumhaengen und quatschen.

hier raucht niemand. und das, obwohl die zigaretten nur 1.25$ kosten. ich bin regelmaessig alleine draussen und fuehle mich ein wenig wie ein ausgestossener. ich nehm an, das sind die kalifornischen einfluesse. die spuert man hier doch recht gut.

zum beispiel lassen sich frauen hier die brueste so stark vergroessern, dass sie keinen sport mehr treiben koennen, ohne nachhaltige rueckenschaeden zu erleiden. deshalb rauchen sie nicht, damit sie wenigstens etwas fuer ihre gesundheit tun.

naja, fuer mich das rauchverbot hier auch seine vorteile. ich verbringe viel mehr zeit an der frischen luft, was laut meiner mama ja gesund ist….

„passivrauchen toetet!“

„quatsch, ich habs ja noch nicht mal mit aktivrauchen fertiggebracht, mich umzubringen, und ich rauche schon seit 25 jahren!“

an der frischen luft:

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redder und ami-smalltalk

Veröffentlicht: November 8, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, reda, sinn, stil
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ich bin ein offenes kerlchen. um nicht zu sagen, ein extrovertiertes. wenn mich jemand was fragt, kriegt er in den allermeisten faellen eine ehrliche antwort, auch wenns nur ein „das geht dich nichts an“.

in der amerikanischen community ist der umgang miteinander etwas anders. ich war an einem nachtessen. die leute waren unheimlich freundlich, aber ich kann mich nicht an eine persoenliche aussage am ganzen abend erinnern, die ueber smalltalk hinausging.

wenn ich in zuerich leute treffe, sind wir nach fuenf minuten in intime gespraeche verwickelt. ich kenne die beziehungsschwierigkeiten von 1124 menschen, weiss, wer schon mal depressionen hatte, wer probleme mit dem alkohol hatte, wessen sohn gerade sein comming-out hatte und all solches zeug.

hier heisst es “ ach ja, ich hatte damals eine schwierige zeit“. punkt. keine details, keine erklaerung.

fuer einen geschichten-junkie wie mich kann das ziemlich frustrierend sein.

getratscht und gebitcht wird auch hier. ueber fast alle. aber immer mit einem widerstrebenden unterton und ohne details. als ob man dieses geruecht eigentlich nicht verbreiten wollte, aber es bliebe einem gar nichts anderes uebrig.

bei uns wird mit leuchtenden augen getratscht, die leute koennen sich kaum zurueckhalten, die neuesten schockierenden geruechte ueber X oder Y weiterzugeben.

naja, in so einer umgebung bin auch ich dann ein wenig zurueckhaltender. natuerlich hab ich ein oder zweimal nachgefragt, aber ohne ergebnis. so weiss ich jetzt, wer wann eine „hard time“ hatte, sonst aber nichts.

irgendwie ist es schwierig fuer mich, an einem gespraech teilzunehmen, das nicht auf einer persoenlichen ebene stattfindet.

wenn ich nicht emotional beruehrt bin, mit anteilnahme, freude oder gerechter empoerung 🙂 , dann verliere ich das interesse und hab auch nichts mehr zu erzaehlen…

naja, so sass ich am tisch, sagte wenig, hoerte nur begrenzt zu und erzaehlte nicht eine meiner guten geschichten.

die wissen gar nicht, was ihnen entgeht…

und es geht gar nicht, mir irgendwelche persoenlichen geschichten vorzuenthalten. imfall!


ok, heute morgen gings los, von der aussenstation des smithsonian in gamboa zur aussen aussen station BCI auf der canalinsel.

jau, dachte ich, jau.

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mit dem schnellboot an riesigen tankern vorbei…

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bis zur station mitten auf einer kanalinsel.

ok, ihrt wisst, ich bin der dschungelheld. also erst mal in meine stiefel gehuepft und ab, mit den forscherinnen zu den affen.

naja, die kommen aber hier nicht einfach auf zuruf. ich musste (zu fuss!) etwa eine halbe stunde durch den urwald klettern. nicht da, wo die touristen durchkommen, sondern da, wos keine wege mehr gibt. ich keuchte hinter den beiden forscherinnen her und versuchte, kuhl auszusehen.

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das ist wichtig. denn mitten im urwald liefen uns ploetzlich zwei latinas, feld-assistentinnen ueber den weg. und da will man doch nicht abstinken, gell.

aber leider war ich zu dem zeitpunkt schon klatschnassgeschwitzt und meine lunge pfiff aus den letzten loechern.

habt ihr gewusst, dass man bei forschungsarbeiten mit tieren nicht rauchen sollte? ich habs rausgefunden. aber dann kamen die affen. das war echt kuul:

(ab sek. 28 sieht man ihn deutlicher)

naja, ich hab also mein erstes wildtier heute gesehen.

nun gings weiter, zum forschungsturm. hab ich schon erwaehnt, dass ich hoehenangst hab?

ok, der turm misst etwa einen auf zwei meter im grundriss und besteht nur aus pfrimmeligen metalstangen, die sich jedem windchen beugen. er ist 45 meter hoch, nur mit seilen gesichert.

ich hab etwa bei meter 32 schlapp gemacht und mich wie ein kleines kind an den stangen festgeklammert (das gruen, dass ihr unter mir seht, sind baumkronen der urwaldriesen!):

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ok, zitternden knies wieder den turm hinunter.

unten, im kleinen dschungelbach dann endlich die grosse belohnung.

mein pfeilgiftfrosch.

aus den teilen macht man das allerallerallertoedlichste curare-nervengift, mit dem auch vodoo-zauberer ihre zombies laehmen. und ich hatte einen vor der nase. naja, eigentlich drei, aber die anderen beiden waren nicht in fotolaune:

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heute hab ich mir mein abendessen verdient 🙂

nur das mit meinem heldenimage laesst noch etwas zu wuenschen uebrig. jede zwanzigjaehrige studentin hier hat schon mehr dschungel gesehen als ich.


heute waren wir wieder mal ein wenig in der wildnis. so als vorbereitung auf BCI, der foschrungsstation weit draussen im nirgendwo, wo wir morgen hingehen.

hier entdecke ich gerade eine 8 meter lange boa (man beachte meine eleganten kampfstiefel und die heroische haltung):

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hier zeige ich auf ein riesiges jaguarweibchen, dass in einer baumgabel sitzt:

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hier entdecke ich gerade eine neue bisher unbekannte vogelart und einen baum, aus dessen saft man ein krebsheilmittel gewinnen kann:

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nach anstrengendem wildlife haben meine traeger mir meinen sitz aufgestellt, um mir noch ein wenig zu huldigen. eigentlich wollten sie mich zum koenig waehlen, aber ich habe abgelehnt, bescheiden, wie ich bin…

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und hier der soundtrack dazu:

 

 


Hier im dschungel wird mir bewusst, dass ich ein echtes stadtkind bin.

Mit unzureichenden spielzeugen aus silicon, stahl und plastic versuche ich mich gegen die offensichtliche vergaenglichkeit des lebens zu schuetzen, nicht bewusst, dass meine spielzeuge noch lange ihre form halten, wenn mein koerper bereits vergammelt ist.

Hier ist der unaufhaltsame kreislauf des lebens ueberdeutlich. Ein tier stirbt, faellt in den glitschigen schlamm, wird gleich von irgendwelchen glubschaeugigen insekten wieder verwertet, die dann ihrerseits von irgendwelchen buntgefiederten voegeln gefressen werden.

Deren junge werden futter fuer eichhoernchen (ja, die fiesen viecher sind boese nestraeuber, imfall) und so weiter.

Der dschungelboden wimmelt von leben, was irgendwie noch deutlicher wird, wenns regnet.

Die glitschige, schleimige konsistenz des schlamms erinnert irgendwie an sperma, plazenta und andere koerperfluessigkeiten und schleimhaeute, die fuer die menschwerdung unabkoemmlich sind

Es ist anders, als in der gemuetlichen stube uebers leben zu philosophieren. Hier wird mir nur zu bewusst, dass ich auch ein teil dieses kreislaufs bin.

Naja, der gedanke an wiedergeburt ist gut und schoen. Aber hier kriegt diese spirituelle ansicht einen durchaus realen aspekt. Und wer will schon als made wiedergeboren werden, die sich an seinem leichnam guetlich tut?

Die baeume schlagen ihre wurzeln in eine schicht aus myriaden von leichen, ziehen ihre kraft daraus und produzieren nette, suesse fruechte, die wir dann in unsren desserts wiederfinden…

Egal.

Aufgefallen ist mir nur, dass wir westler mit grossen vierradbetriebenen trucks, goretex—klamotten, gummistiefeln oder kampfstiefeln in den dschungel gehen. Moeglichst immer eine sicherheitsschicht zwischen uns und dem urwald.

Die indios rennen nackt und barfuss durch den regenwald.

Ich wuerde da nur sagen:

waeek! Huere gruusig!

Tarzan war ein unzivilisierter oeko-hippie und die natur ist voll veraltet.

Zum glueck gibts die zivilisation, die mich troestlich darin unterstuetzt, meine sterblichkeit zu leugnen und die eine dicke schicht plastic zwischen mich und diesen unsaeglichen lebenden urschleim packt.

Imfall.

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