es gibt morgen, an denen man sich einfach umdrehen und weiterschlafen sollte.
heute morgen erwachte ich, gemütlich auf meiner brille liegend. natürlich hatte sich die fassung gelockert und ein glas war auf wanderschaft irgendwo im bett.
„selbst ist der mann“, dachte ich. frühmorgens denk ich oft solchen scheiss.
halb blind ging ich in die küche, um mein schärfstes und spitzigstes küchenmesser zu holen, um damit die winzige schraube an meiner brille wieder festzuziehen und meinem ausgebüxten glas den gewohnten rahmen zu geben.
natürlich dauerte es keine zwei sekunden und ich hatte mich in den finger geschnitten. es blutete wie sau.
ich war schon ziemlich verstimmt und entschloss mich, zuerst ein bad zu nehmen und einen kaffee zu trinken. kaffee ist immer eine gute idee, gaubt mir.
schnell ins badezimmer um mir mein bad einzulassen. blind wie ich war, hab ich selbstverständlich übersehen, dass der dingsknopf noch auf „duschen“ stand. mit schwung kam mir mein badewasser aus der brause entgegen und verteilte sich gleichmässig im badezimmer, auf mir und auf meinem letzten sauberen tüechli.
so stand ich vor dem spiegel. nass, blutverschmiert und mit herabhängender halber brille. nach einer kneipenschlägerei in der kanalisation hätt ich wohl nicht schlimmer ausgesehen. und mich wohl auch nicht viel schlechter gefühlt…
naja, wenigstens war ich schon geduscht… immer schön positiv denken.