Mit ‘wirtschaft’ getaggte Beiträge


ok ok, laaangsam, ich versteh nix von wirtschaft.

also wegen dem starken schweizer franken wollt ihr keine steuern mehr bezahlen?

ja, weil ihr, wenn ihr weiter gleich viel steuern zahlen sollt, arbeitsplätze streichen müsst. leute auf die strasse stellen, heisst das wohl.

hmhm, wegen der umsatzeinbussen.

umsatzeinbussen? heisst das, dass ihr dann verluste macht, rote zahlen.

ah, nicht wirklich.

ahhh, ihr macht dann weniger gewinne?

aber gewinne macht ihr noch?

hmhm, nicht soviel, wie ihr eigentlich gerechnet habt.

aber ihr macht gewinne? ich mein, nachdem ihr euch euer einkommen ausbezahlt und die kosten gedeckt habt, bleibt da noch eine menge kohle?

ok.

lasst mich mal zusammenfassen: ihr wollt leute entlassen, weil ihr weniger gewinne macht, als ihr euch wünscht. das wär natürlich schade, deshalb wollt ihr weniger steuern an den staat zahlen, um entlassungen zu verhindern.

also wollt ihr, dass entweder die entlassenen oder der staat eure gewinne auf die höhe aufstocken, die ihr euch vorgestellt habt.

richtig so?


Dieses Jahr ist der 1. Mai von übergeordneter Bedeutung: In Berlin hat der schwarze Block den Beginn der Ausschreitungen vorverlegt, um gegen die Wirtschaftskrise vorzugehen. Ulli B. von den Berliner Autonomen: „Wir versuchen dieses Jahr möglichst viele Autos zu verbrennen. Natürlich bevorzugen wir Opel, die sind besonders auf eine steigende Nachfrage angewiesen.“

Wie sieht es in Zürich aus? Andrea S. von den Anonymen Autonomen gegenüber Redders Welt: „In Krisenzeiten wie diesen sehen wir über kleine ideelle Diskrepanzen hinweg. Natürlich helfen wir, das Wirtschaftssystem zu retten, sonst hätten wir ja nächstes Jahr kein Feindbild mehr!“

In Zürich liegt der Fokus aber nicht auf der Autoindustrie.

„Wir versuchen das Geschäft der KMUs und der Handwerksbetriebe anzukurbeln. Wir haben unsere Zellen angewiesen, möglichst viele Fenster einzuschmeissen und wo es geht Schäden anzurichten. Das hilft den Glaser- und Schreinergeschäften„, sagt S.

Sie wollen aber auch internationale Solidarität zeigen und im Geiste der Berliner Genossen das eine oder andere Auto verbrennen. „Da profitiert auch die Schweizer Zulieferer-Industrie davon“.

Wie ihre grossen Vorbilder, die Guerilla-Armeen der Welt, tragen die kleinen Revolutionäre zum Erhalt der Weltwirtschaft bei. Andrea S.: „Revolutionäre benutzen ja schliesslich auch die Waffen der grossen Rüstungs-Industrie!“

„Wir verzichten dieses Jahr noch auf tödliche Waffen. Aber sollte sich die Situation nicht ändern, sind wir bereit, freie Arbeitsplätze zu schaffen„, versichert S.

oder wie schon Marx sagte: „Kleine Kriege erhalten den Mehrwert.“

Wir helfen mit!

kein kunde der UBS

Veröffentlicht: Dezember 13, 2008 in bildung, klugscheiss, kultur, medien, Politik, reda, sinn, stil
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„Ich bin kein kunde der UBS, ich verbrenne mein geld lieber selber“

sogar in amerika, in der heimat des verantwortungslosen wildwestkapitalismus, schaffen sie es, keine milliarden ohne auflagen zu verschenken. eine so ehemals so mächtige und prestigeträchtige sparte wie die auto-industrie bekommt nicht einfach geld zum spielen.

wir schweizer sind da ganz anders. ich dachte, die DADA-aktion bei der alten börse, wo sich leute getroffen haben, um bargeld zu verbrennen, sei so eine art satire.

leider nein. geld in einen reisswolf zu stopfen, ohne auch nur die vernichtungsgeschwindigkeit kontrollieren zu WOLLEN, ist wirtschaftspolitik a la bern. im parlament hört sich das so an:

„wir wollen nur soviel staat wie nötig, aber so wenig wie möglich“,  zitat eines FDP-Vertreters.

klartext: „wir wollen nur soviel staat wie nötig (ist, um unsere scheisse auszubaden), aber so wenig wie möglich (, damit auch niemand die macht hat, unsere gewinne zu schmälern)“

und unsere politiker:

„wir vertrauen in die schweizer wirtschaft. dass die UBS gerade ein vermögen in der höhe des Bruttosozialprodukts von dänemark vernichtet hat, ist ein bedauerliches missgeschick. das kann jedem passieren. seien wir doch ehrlich, jeder von uns hat doch schon ein oder zwei milliarden in den sand gesetzt.“

spielen wir bankenkrise

Veröffentlicht: November 27, 2008 in kultur, medien, Politik, reda
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gefunden bei ordnungspolitik:

kapitalismus futsch, towaritsch?

Veröffentlicht: November 19, 2008 in bildung, kultur, medien, Politik, reda, stil
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20 jahre nach dem untergang der sowjetunion geht der kapitalismus bachab. nein, natürlich nicht. es ist nur so, dass staatsgarantien und anleihen die schwer geschlagene wirtschaft stützen müssen (opel). 

der kapitalismus ist in einer glaubenskrise. und das ist schlimm, denn geld ist per definition magie. ein virtueller wert, der nur durch glaube und vorstellungskraft etwas in der physikalischen welt bewirkt.

eine hunderter note hat einen physikalischen wert von etwa 0.02 franken (papier, farbe, arbeit) und trotzdem die kaufkraft von 100 franken. und das nur, weil wir dran glauben.

nun, da geld eigentlich nur noch virtuell stattfindet, nur noch binäre abläufe auf bankenrechner, ist es schwerer daran zu glauben. gerade, wenn diese virtuellen werte milliardenweise einfach verschwinden.

wer ist da gefragt?

natürlich die schamanen der medien.

weisse magie: „der markt reguliert sich selbst, es gab immer schwankungen in der weltwirtschaft.“

schwarze magie: „alles geht den bach runter, geld ist nichts mehr wert. wir werden alle verhungern (die einen früher, die anderen später :))

 

na, leute, mir kommt da nur der zauberlehrling in den sinn:

„die (markt)kräfte, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los:

walle, walle, manche strecke

das zum zwecke

gelder fliessen

und in rauhen grossen mengen

in die taschen sich ergiessen!

Weiche nun, oh marktwirtschaft

auf dass der staat nun ordnung schafft!

 

oder so… 🙂

Wirtschaft für dummies

Veröffentlicht: November 18, 2008 in kultur, medien, Politik, reda, terror, zürich
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habsch von bela bekommen:

Kreditwirtschaft:

Heidi besitzt eine Bar in der Bieler Innenstadt. Um den Umsatz zu steigern beschliesst sie, die Getränke der treuen Kundschaft, mehrheitlich Alkoholiker ohne Arbeit – aufzuschreiben (ihnen also Kredit zu gewähren). Das spricht sich herum und dadurch drängen sich immer mehr Kunden in Heidi’s Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung vorerst keine Sorgen machen müssen, verteuert Heidi die Preise für Wein und Bier, die meistkonsumierten Getränke, und erhöht damit massiv ihren Umsatz.

Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank sieht in diesen Kundenschulden wertvolle künftige Guthaben und erhöht die Kreditlinie von Heidi. Er macht sich keine grossen Sorgen, er hat ja die Schulden der Alkoholiker als Deckung.

Am Sitz der Bank transformieren top ausgewiesene Banker diese Kundenguthaben in SUFFBOND, ALKBOND und KOTZBOND um. Diese Papiere werden dann weltweit gehandelt. Niemand versteht zwar, was die Abkürzungen bedeuten und wie sie garantiert werden. Da die Kurse aber steigen, werden die Papiere ein Renner.

Eines Tages und obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk Manager (inzwischen selbstverständlich entlassen. Begründung: er war zu negativ) der Bank fest, dass man die Schulden der Alkis von Heidi’s Bar langsam einfordern sollte. Die können aber nicht zahlen. Heidi kann ihren Kreditverpflichtungen nicht nachkommen und macht Konkurs. SUFFBOND und ALKBOND verlieren 95%, KOTZBOND hält sich besser und stabilisiert sich nach einem Verlust von 80%.

Die Lieferanten hatten Heidi’s Bar längere Zahlungsfristen gewährt und zudem in die Papiere investiert: der Weinlieferant geht Konkurs, der Bierliererant wird von einem Konkurrenten übernommen. Die Bank wird durch den Kanton gerettet.

Disclaimer: frei erfundenes Beispiel zu Schulungszwecke, Ähnlichkeiten mit eventuell wahren Gegenbenheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.