lyrics

vernissage

klingelnde champagnertüten

und ohrringe

geliftetes lächeln

attitüden direkt aus

berlin

wahlweise

london, paris

wir sind wichtig

aber kultiviert

weil kunst

und kaufen

und lächeln

und küsschen

und kunst

flug

sehr geehrte

kinder bitte

unter den vorderen

und

atemmasken

bei

wasserung

trillerpfeife

ich fühl

mich

sicherer

jetzt

die bar

kaffee und piercings

versteckte blicke

da niemand niemand braucht

musik die man nicht mag

aber kennen muss.

Dresscode independent

Auffaellig

Man will ja nicht auffallen

Unter all den auffaelligen

Kultur und politic

Links

Und fuer mutige

Liberal

Antikapital

Aber immer DEN kaffee

Literatur

Von schlechten autoren

Aus benachteiligten laendern

Oder umgekehrt.

Und kuesschen

Dauernd

Fuer leute

denen man nicht mal die hand geben wuerde

deren zeit man teilt

in der

bar

leute

wie zecken

saugen sich

leute

in meinem leben fest

haken sich

mit spitzen gefühlen

in meine dünne haut

und versperren mir die sicht

auf mein

ego

anderswo

alte postkarten

selbst heimgetragen

und sand

der noch in den taschen rieselt

geschmack von smog

und sonnenöl

telefonnummern

mit wilder vorwahl

und all die menschen

die ich nicht treffen werde

herbst

halbe sonnenstrahlen

morgengrau und rot

braun

fahrradfrösteln

kleidertanz

zu kalt

zu warm

halbhandschuhe

und gerne melancholie

aber bitte mit zwei zucker

leere

aufstehn

kaffee nutzt nichts

der kühlschrank schweigt

die kippe brennt

und schmeckt nicht

es fehlt

und nochmals kaffee

der körper zittert

der geist gähnt ein grosses loch

in meine befindlichkeit

du

auf dem bett

in der küche

du

am tisch

auf der strasse

du

in meinem leben

badi

bikinizupfender blondarschengel

brusthaarwinkender stadttarzan

breit brüllende sonnenbrillen

vorhanggemusterte badehosen

iPodien

und der fluss

jünger

dreh die zeit

durch meine locken

und stell meine zellen

ins eisfach

nimm meinen arsch mit hoch

wenn du rauffährst

gib mir lippengift

rotes botox

und öffne mir die augen

füll mich auf und saug aus mir

zieh an meinen ohren

bis ich wieder jung bin

pornspam

aaah

jaja, schneller

uh uuuh uuuuha

kauf mich

tiefer

und dreh mich

ja ja ja ja ja

kauf mich

gibs mir

ich mag das

fass mich an

da und da

kauf mich

du bist mein

visamericanmaster

genug

Wieso fehlt mir

warum.

ich hab doch mehr als die meisten

doppelt als wenige und genug

warm

und sie

und satt

und sonne

muss zufrieden

aber

fehlt mir

miss ich

nicht genug

und das andere

das andere

will ich

Gott

Gott war da, ich denke gestern.

Da sind noch seine zigarretten

Und die erinnerung an dieses versprechen.

Das nichts besser werden wird

Weil alles schon gut ist.

Morgen

Morgen muss ich unbedingt

Ja

Und dann aber ganz sicher,

wenn nicht bereits

morgen

regen

grauer dauergrummel

frischer sommerplatsch

leichter frühlingssprüh

sonnenbogen

kalter hautstecher

warmer grosstropf

täuschender wechselguss

schweiz halt

die andere seite

ich sollte die andere seite bedenken,

ausgewogen

tolerant und objektiv

und die argumente gelten lassen

auf

die andere seite

eingehen oder gehen

nur meine vorurteile

muss ich hierlassen

auf

Meiner seite

Leider

mobile

filifilifilifili

daboom tschigi tschigi

ladadi ladada ladadi

pringpringpringpring

kalong kalong

schrummel schrummel

ja?

kontakt

blitzen zwischen wimpern

augenwinkel

den kopf wieder weg

und zurück

achtelsekundenweise

pupille in pupille

herz kocht

blut flutet

und atem pausiert

und wieder weg

und nochmal von vorne

fragen

ich weiss es nicht,

nicht sicher,

aber

ich koennte es ja einfach versuchen.

Oder auf diese andere art.

Oder so tun als ob ichs wuesste.

Drumherumreden.

Klug aussehen, kopfnicken.

Und aufschieben

Oder fragen

Die reise

Wenn ich mich beeile

Schnell bin,

die verbindung kriege

und dann gleich weiter

schnellzug und flug

schaffe ichs

ganz sicher!

Vor meinen fehlern da zu sein

Der druck

Als ob sich eine sanduhr in meine brust fuellt

Wachsen

Korn um korn

Die blicke, dem unertraeglichen zugewandt.

Einzeln nicht von gewicht

Waechst

Der druck der details

Zu einer welt voller

Arschloecher.

Der schein

Versuche ich den schein zu meiden

ErScheine ich autentischer

Als ich erscheinen will

Sehr direkt und ehrlich

Scheints

Die frau

Da ist sie

Und drehe ich mich um

Ist sie auch da

Und dort

Und zerrt an meinen augen

Und an anderen organen

Endet das denn nie

Surfen

Mit leichtigkeit und langem basslauf

Schwerpunkt in den knien

Herz und hemd offen

Surfe ich

Durch die wahrnehmung der anderen

Immerallessonnenschein

sex

schnauf

zitter

mehr schnauf

(ich komm noch nicht

ich komm noch nicht)

zitter

grunz

schnauf

(was sie wohl denkt

was sie wohl will)

schnauf

schnaufschnauf

SCHNAUF

(aah.)

heimat

brauch ich nicht

alles spiesser da

in zuerich

und sowieso

ist es nicht heimweh

das mich plagt

eher gicht oder virus

das sich

zuhause

viel besser kurieren lässt

ausTausch

essen und lachen

blitzen, blenden

eine hand auf ihrem arm

mit den fingern an der wange

verlegenes tasten und

schlafzimmer

und flüssigkeiten

haut und schweiss

kopfkissen bei sonnenaufgang

ein einzelnes blondes

neben dem braunen von gestern

dem schwarzen von sonntag

und all den anderen

Kommentare
  1. bambi sagt:

    ich liebe deine lyrics….. wow echt! diese seite kenne ich gar nicht von dir, hätte ich dir gar nicht zugetraut! schreibst du die in ein kleines braunes büchlein? 🙂

  2. redder sagt:

    mein kleines brauens buchlein hat mich um die halbe welt begleitet und liegt jetzt in rente…
    inzwischen habich ein grosses schwarzes büchlein. aber seit deinem geschenk ha ich immer ein ledergebundenes büchlein dabei. ich könnte nichtmehr ohne leben 🙂

  3. Wirbel sagt:

    gopf, wieso hab ich deinen blog nicht schon eher entdeckt? deine mischung aus selbstironie, witz, tiefgang und wortkunst geht unter die haut. die lyrics sind auch mega. freue mich schon auf die fortsetzungen! 😉

  4. annee sagt:

    gefällt mir sehr. auch wenn ich vergleiche eigentlich nicht mag: deine worte erinnern mich an erich fried in einem anderen leben, in einer anderen zeit. schön, berührend. kompliment!

  5. Sue sagt:

    Ich liebe lyrics
    die speziellen
    witzigen
    tiefgründigen
    verdrehten
    und verrückten
    SCHÖN
    dass die
    Poeten
    nicht aussterben!

  6. […] mehr gibts hier, darunter sogar eines, das in den band „lyrik des 21.jarhunderts aufgenommen w… […]

  7. Lina sagt:

    Keine lyrische Flut seit drei Jahren. Schreibstau epischen Ausmasses?

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