Archiv für August, 2009

herbstkind

Veröffentlicht: August 31, 2009 in beziehung, bildung, erlebnisse, gender, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, liebe, reda, Satire, sex, single, stil
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jeden frühling denke ich, ich sei ein frühlingskind. die spriessenden knospen, die ersten sonnentage, leuchtendes grün, aufkeimende frühlingsgefühle überall. ich hab dann immer das gefühl, der ganze scheiss sei extra für mich.

bis der sommer kommt. dann bin ich ein sommerkind. hitze, bikinis, wassertropfen an den wimpern nach dem sprung in den see. braungebrannt abends bei grillpartys mit frauen in kürzesten kleidchen rumhängen. sich vor hitze nicht mehr bewegen mögen und trotzdem schwitzen wie sau beim langsamen sex. jau, sommer ist mine.

naja, bis der herbst kommt. das klare licht, die farben, die leichte melancholie, die von der frischen morgenluft vertrieben wird. blätter und früchte und all der scheiss. plötzlich bekommt alles etwas mehr tiefe und bedeutung. frau will sich nach dem vögeln unterhalten und bereitet bereits das nest für den winter vor. frauen sammeln nüsse und lassen sie nicht mehr los. ihr wisst schon, spätsommer und herbst. DAS ist meine jahreszeit. ich SCHWÖR! schliesslich bin ich im herbst geboren!

bis dann der winter kommt, mit heisser schokolade, kitschigen filmen, dem duft nach zimt und wochenenden im bett. essen und kopulieren. mit brösel auf dem laken.

naja, eigentlich ist das ganze verdammte jahr nicht schlecht!

herbst

elite-kinderpornos

Veröffentlicht: August 31, 2009 in böse, bildung, erlebnisse, gender, kultur, leben, reda, sex, sinn, stil, terror, zürich

naja, alle sagen pfui, wenns um kinder in eindeutigen posen geht.

ausser natürlich beim elite modell look 2009 in der maag-eventhall. da dürfen 14 und 15 jährige unter der aufsicht alter schabracken (meist umständlich renovierte ex-models) ihre kinderkörper zu markte tragen und die organisatoren verdienen ein schweinegeld mit den körpern ihrer modesklavinnen.

„das ist wie bei einem sportlich begabten kind, einem tennisspieler oder einem fussballstar. die fangen auch früh an“, sagt eine dieser schabracken im interview von avtion tv

ja, und sie enden meist auch als werbeträger, dopingopfer oder sonst zerbrochene persönlichkeiten. und die verkaufen noch nicht mal sex.

wer behauptet, beim elite model look gehe es nicht um sex, ist ein ignorantes arschloch! es geht um mode. mode ist nichts anderes als eine mischung aus sex und geld. dafür verkaufen die eltern die träume ihrer kinder.

wenns erwachsene wären, ginge es mir voll am arsch vorbei. aber die show zeugt nicht nur von schlechtem geschmack, mit ihrer botschaft und dem casting-wettbewerb verfolgt sie genau die gefühlspornograpie, die andere casting-shows schon zur genüge darstellen. nur braucht man da wenigstens noch eine art talent und nicht einfahc nur einen körper.

„ich muss geiler aussehen als alle, dann bin ich ein gutes mädchen“

die erste reaktion der männer auf elite modebilder: „die will ich ficken“

die erste reaktion der frauen auf elite modebilder: „das will ich haben, dann werde ich besser gefickt.“

elite model look 2009 by tillate.com

elite

wild rose

Veröffentlicht: August 31, 2009 in böse, kultur, leben, musik, reda, sinn, soundblog, stil

es ist herbst. und dazu gehört melancholie made by nick cave. ihr schaut jetzt traurig und verträumt aus dem fenster!


Ich hab nix gegen glauben. Leute, die an irgendetwas glauben, sind meist zufriedener. Aber missionare und fanatiker gehen mir auf den sack.

Heute, mit meinem dreibeinigen hund auf dem heimweg am see entlang, kam ich an einem stand vorbei, an dem sie christliche buecher in 102 sprachen feilboten. Irgend so ne internationale sektiererische freikirche.

Eine der damen da kam auf mich zu und fragte:

„Hast du jesus gefunden? Hast du gottes gnade in dein herz gelassen?“

An jedem anderen tag waer ich einfach weitergegangen. Aber nach einer woche wie dieser brauchts nicht viel, um mich stinkig zu machen…

„Gnade Gottes?“, fragte ich, „Gnade Gottes???? Erzaehlen sie meinem aaaarmen verstuemmelten hund etwas ueber ihre „Gnade Gottes“! Sie wird sicher ein paar fragen haben in bezug auf den verbleib ihres beines!“

Negrita setze ihren mitleidheischenden bettelblick auf.

Die dame war sprachlos.

Natuerlich gingen wir weiter und kicherten innerlich. Nach etwa zwanzig metern hielt es negrita nicht mehr aus und rannte in vollem tempo ueber die wiese zu den anderen hunden…


ja, ich werde euch das ganze wochenende mit tiergeschichten langweilen. hund hier, katze da, die ganze zeit jöööö und hui und so!

heute ging ich meinen ferienhund abholen, so quasi als wochenendergänzung für meinen ferienkater. nur, katzen sind snobs, während hunde voll sozial sind.

negrita, so heisst sie, kann an keinem bein vorbeigehen, ohne zumindest daran zu schnuppern. vielleicht, weil ihr selbst eins fehlt. alle leute sind durchwegs begeistert von negrita. alle finden sie mutig, toll, tapfer. was man halt so von einem dreibeinigen, herzigen hund denkt. und sie müssen dies auch mitteilen.

nur leider sagen die leute das nicht dem hund. sie sagen es dem typen, der am anderen ende der leine hängt. und sie erwarten, dass ich ihnen schnell noch meine und negritas lebensgeschichte erzähle.

nur, ich habs nicht so mit spontanen gesprächen mit wildfremden menschen. und ich mag eine geschichte auch nur dreimal hintereinander erzählen. was zu solchen situationen führt:

„oooch, so süss! wieso hat sie den nur drei beine?“

ich hab eins gegessen.“

oder

„der arme hund. wo ist den sein bein geblieben?“

„oh gott, negrita!  jetzt müssen wir den ganzen weg zurück, dein bein suchen. pass doch ein wenig auf!“

negrita in der Redaktion

negrita

bloody sunday

Veröffentlicht: August 28, 2009 in beziehung, bildung, kultur, leben, musik, reda, soundblog, terror

ein weiterer klassiker, der mich nostalgisch werden lässt. von damals, als bono noch ein rocker war, kein glitschiger gutmensch wie sting!


über mittag mit zwei lieben bekannten. die eine hat sich grad frisch getrennt.

natürlich fielen wir beiden anderen gleich in den tröst- und aktivierungkanon:

„du kannst jetzt viel mehr unternehmen!“

„du kannst jetzt den weg zu dir selber finden und dich liebgewinnen!“

„single sein ist imfall befreiend, keine rücksicht mehr nehmen müssen.“

beschämt hielten wie einen augenblick inne. mich würde solches geschwätz ankotzen, wenn ich mir das in dieser situation anhören müsste. wahrscheinlich hatte sie schon eine überdosis guter tipps, wie man über was hinwegkommt.

wir fanden dann plötzlich beide:

„lass dir zeit. jetzt darfs dir erst mal ohne schlechtes gewissen eine weile scheisse gehen. lass dich gehen. heul. iss schokolade. verfluche deinen ex. kauf dir eine voodoo-puppe von ihm und schneide die wichtigen teile ab. und dann weine wieder.“

das recht, sich scheisse zu fühlen ist in der verfassung verankert, imfall.

heulen hilft
crying_girl

wünscht sich einen anonymen blog

Veröffentlicht: August 27, 2009 in beziehung, bildung, blogging, erlebnisse, leben, medien, reda, sinn, stil, zürich
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klar, viele leute denken inzwischen, sie würden mich kennen, weil sie meinen blog lesen. da gibts viel prejektionsfläche. daran hab ich mich inzwischen gewöhnt.

schwieriger ist, dass ich nur noch selten über dinge bloggen kann, die mich innerlich bewegen. meist muss ich eine zeitspanne von mindestens zwei monaten zwischen ereignis und blogpost verstreichen lassen, damit keine gefühle verletzt werden.

dabei sollten gerade meine freunde den unterschied zwischen meinem blog und meiner person kennen.

ich wünschte mir einen anonymen blog. wo ich sarkastisch, ironisch und machmal auch ernsthaft über meine welt berichten könnte.

inzwischen hab ich dieses jahr schon sechs blogposts wieder heruntergenommen.

was ich wirklich nicht verstehe, ist, dass menschen, die mich persönlich kennen, trotzdem von meinem blog, oder besser, von ihrem verständnis meines blogs auf mich schliessen.

naja. vielleicht löse ich diesen blog bald auf und beginne woanders anonym.

kendo am morgen

Veröffentlicht: August 27, 2009 in bildung, kultur, medien, reda, soundblog, stil

Liricas Analas

muss ich einfach immer wieder mal posten. ich versteh zwar kein wort, aber für hiphop funktionierts. ich liebe  den groove…


gestern hatte mir ein mediensprecher gedroht. er wollte chef und cheffes chef auf mich hetzen. er sagte sachen wie:

„ich war auch mal journalist! ich war chefredaktor vom XXXXXXX! lernen sie ihr handwerk, junger mann!

oder

„ich wende mich an ihren oberboss!“

und

sie werden schon sehen!

naja, ich würde nicht arbeiten, wo ich arbeite, wenn ich das gefühl hätte, meine chefs ständen nicht hinter mir. in wahrheit stand sogar mein chef während des anrufs gleich hinter mir.

aber, man droht mir nicht. nein. tut man nicht. erstens könnte man mir nichts androhen, das ich fürchte, weil ich bereits dinge überlebt habe, bei denen sich solchen medienfuzzis  die hosen hochrollen und im hintern verstecken würden. und zweitens: man kann mit mir vernünftig reden. solange man mir nicht droht. und drittens: MAN NENNT MICH NICHT „JUNGER MANN“!

heute also mach ich mich auf den weg zur betreffenden firma zu einem klärenden gespräch. auf meinen wunsch. im rucksack ein zwei argumente, einen frisch abgestaubten verstand und eine menge groll.

ich treff da ein, bereit, den bären mit sarkasmus und ein wenig ironie zu erlegen.

die tür öffnet sich, und wer steht da?

der feige bär hat einen hasen vorgeschickt. einen netten PR-hasen mit viel diplomatischem geschickt und netten augen, hübschem gesicht und schönen augen.

wir fanden ziemlich schnell ein arrangement, das beide seiten zufriedenstellte. medientechnisch, imfall.