Archiv für August, 2010


hier, wohl zum letzten mal, die anleitung, wie man zürcher wird:

zürich für anfänger I

…man hats nicht leicht als neu-zürcher. alles ist hier so verwirrend. deshalb hab ich mir gedacht, ich geb kleine nachhilfestunden.

also, erstes gebot in zürich ist understatement. beispiele:

er: gibt ein vermögen für seinen schwulen friseur aus, damit der ihm eine fritte schnitzt, die aussieht, als wär die kleine schwester mit der kindergartenschere am werk gewesen.

sie: gibt ein vermögen für denselben friseur aus, um danach auszusehen, als ob die kleine schwester mit der kindergartenschere und hairconditioner am werk gewesen sei.

kleidung: man trägt NICHTS neues. wenn man ein neues teil hat, trägt man es solange als pyjama, bis es alt aussieht. kleidungsstücke müssen CHARAKTER haben, heisst, sie müssen alt aussehen. wenn man abends ausgeht, sieht man schlampig aus, als ob es total egal wär, wie man wirkt. man ist zürcher, man muss sich nicht auch noch aufbröseln.

auch wenn das heisst, dass man dreimal die verwaschenen t-shirts gewechselt hat, bis man genau RICHTIG gleichgültig aussieht. man trägt mindestens ein teures teil (gurt aus london für 200 pfund, oder schuhe aus rom, 700 euro), um es lässig mit seinen flohmarkt-t shis und seinen alten dc oder carhartt jeans zu tragen. keine designer brands, das überlassen wir den russen und den argauern. (secondos dürfen designer-sachen tragen, weil von wegen authentizität).

mobilität: man fährt rad. und wenn man nicht rad fährt, tut man so, als ob man rad fahren würde. zweite wahl ist ÖV. zürcher haben KEIN auto. höchstens eine mobility-mitgliedschaft. und sollte man doch ein auto besitzen, muss man sich eine lange und tragische geschichte dazu ausdenken, wieso man es braucht. (ich muss immer die totkranke schwester meiner blablabla in *provinz* besuchen).

musik: electro. electro-house, electro-trance, electro-ragga, electro-rock, electro-schlager, electro-soul, wenn du nicht sicher bist, im zweifelsfall ein electro davor, und du bist dabei. und sonst einfach minimal.

arbeit: man jobt. und man hat projekte. job=geld, projekt=kreativität. das projekt muss gar nicht existieren, aber ein möglichst kompliziertes konzept davon (über konzepte gibts dann einen eigenen eintrag). und lass dir ja nicht einfallen, dein projekt umzusetzen, dann bist du nämlich plötzlich kommerziell und mainstream.

soweit die erste lektion. damit kommt ihr durch die erste woche…

hier gehts zur fortsetzung>> zürich für anfänger II

redders welt geht unter

Veröffentlicht: August 13, 2010 in bildung, blogging, erlebnisse, kultur, medien, reda, sinn, zürich

hallo liebe leser

eine ära geht zu ende, eine neue beginnt.

da ich zur zeit mit einem anderen Projekt beschäftigt bin….

…bleibt mein blog vorerst mal unbewirtschaftet. ja, ich weiss, mein ego findet das auch traurig und weint den ganzen tag.

aber mit meinem neuen projekt ist auch mein ego wieder glücklich. verraten wird vorerst nur: ab gehts ab 1. oktober!

und hier zum mitweinen:

abschläckable

Veröffentlicht: August 5, 2010 in beziehung, leben, liebe, musik, reda, sinn, soundblog, stil

immer, wenns mir schwer ums herz wird, oder wenn das wetter scheisse ist, oder wenn sonst irgendwie die glückshormone nicht so fliessen, muss ich nur dieses video schauen. das ist sirup fürs herz!

eat the rich

Veröffentlicht: August 3, 2010 in böse, bildung, musik, reda, sinn, soundblog, stil, terror

hab heute meinen rebellischen tag

die welt steht still

Veröffentlicht: August 2, 2010 in bildung, musik, reda, sinn, soundblog, stil

zeit für ein fünf-minuten-timeout. das braucht jeder…


ich sitze mit einem freund im myplace.

er: „es gibt echt frauen, die geben mir das gefühl, ich sei der grösste. ich sei charmant, intelligent, geistreich und liebenswert.“

ich: „jau, kenn ich“

er: „die schauen mich an, als sei ich alles, was man von einem mann erwarten könnte. ich fühle mich dann kompetent, selbstsicher und gutaussehend. ich the man.

ich: „yup.“

er: „aber eines kannst du mir vielleicht verraten….“

ich: „hm?“

er: „wieso verliebe ich mich dann immer in die, neben denen ich mir wie der letzte idiot und loser vorkomme?“

ich: „das ist eines der grossen rätsel der liebe….“

„für sie bin ich der grösste! laaaaaaangweilig!“