immer wieder mal muss ich mich über stadthippies, szenies und andere idioten aufregen. die ganzen modebuddhisten und yoga-weltverbesserer gehen mir unheimlich auf die eier.
eine freundin meinte, dass ich meine zeit doch nicht mit kleidern, tech-schrot und solchem scheiss vertrödeln soll, sondern etwas richtiges aus meinem leben machen soll.
sie geht jetzt für einige jahre in ein retreat-center für meditation und solches zeugs.
ich liebe meinen tech-schrott und ich mag meine kleidung.
nun, wenn ich mich richtig erinnern kann, waren bei meinem letzten aufenthalt in laos alle laoten buddhisten. die jungen und mädchen gehen da meist für ein paar jahre ins kloster, bevor sie ihren lebensweg weitergehen. alles ganz alltäglich. trotzdem leben da nicht bessere menschen, sie sind einfach anders in ihrer kultur.
wenn hier jemand sich mit buddhismus auseinandersetzt, dann darf das nicht alltäglich sein.
man SUCHT DEN WEG. man will eine TIEFERE sichtweise, man will instant-nirvana. die asiatischen buddhisten, die ich getroffen habe, wollen nicht erleuchtet werden, die wollen elektrisches licht in ihren kleinen bauernhöfen.
die mönche meditieren zwar, aber sie würden oft lieber fussball spielen. und sie spicken mit kleinen steinchen, wenn der meditationsleiter gerade mal wegdöst…
mein freund, der dalai lama meinte: „für uns ist buddhismus genauso alltäglich, wie wurstessen für euch. euer hippie-prophet (jesus) und der bärtige typ (mohammed) haben die gleichen grundregeln vermittelt: sei kein arschloch. daran ist nichts aussergewöhnliches.“
es ist eine neue art, den „edlen wilden“ zu romantisieren. es ist eine spirituelle form des rassismus. buddhisten sind ganz normale menschen. spiritualität ist niemals besser oder schlechter, sie ist einfach nur. ausserdem ist spiritualität nie individuell, sondern immer allumfassend. deshalb haben wir ja solche schwierigkeiten damit.
wir haben nicht etwa andere werte, wir denken nur, dass die lehren von anderswo (indien) uns weiterbringen als die einsichten, die wir selber haben können.
wir stecken uns nach dem lego-prinzip eine private, unausgegorene philosophie zusammen und runden sie mit unserer guten alten selbstgerechten moral ab.
wie wärs, wenn wir einfach etwas empathie für unsere umwelt entwickeln und mal im tram für einen anderen aufstehen?
hippies sind nicht spiritueller oder glücklicher, sie haben nur schlechte friseure und nehmen mehr drogen 🙂
