Ehrlich, ich hab nichts gegen Emanzipation. Ich bin als Kind einer alleinerziehenden Mutter in den 70ern aufgewachsen. Ich bin einer dieser Männer, die bis 30 brauchten, um den inneren Softy zu überwinden und eine eigene Identität zu entwickeln. Trotzdem erstarre ich noch heute vor Ehrfurcht, wenn mir eine Kollegin sagt, sie schreibe für die „Emma“. Kein Witz.
Aber alles hat seine Grenzen. Unter Emanzipation verstand meine Mutter „die gleichen Rechte für beide Geschlechter“.
Jaha, Rechte, nicht die gleichen schwachsinnigen Attitüden. Es gibt schon genug Männer, die Statussymbole mit Stil verwechseln. Wieso müssen nun auch Frauen ihre Karriere wie eine Persönlichkeitsprothese vor sich hertragen? So wie Männer in den 50ern ihre Frauen als Deko benutzten, halten heut viele beruflich erfolgreiche Frauen ihre Kinder wie einen kleinen Zoo aus Gucci-Accessoirs. Sie wenden dieselben menschenverachtenden Managementstrategien an und verwechseln Erfolg mit Erfüllung. Sie wollten einmal die Machtverhältnisse ändern und endeten auf der dunklen Seite der Macht.
Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen erfolgreiche Frauen. Meine Frau hat sowohl einen höheren IQ als ich, wie auch eine einzigartige Stellung in der Wissenschaft – und wenn andere Männer in meinem Alter mit ihren 20 Jahre jüngeren Geliebten angeben, gebe ich mit meiner Frau an.
Was ich nicht verstehe, ist, wie es geschehen konnte, dass Frauen in ihrer Auflehnung gegen das Patriarchat an einem Punkt landen konnten, an dem einige von ihnen genaue Kopien der widerlichsten Machtmännern, ohne Persönlichkeit, aber mit riesigem Ego, werden konnten.
Oder ist es einfach so, dass die Revolution immer ihre Kinder frisst?