demut, egoismus und meditation

Veröffentlicht: Januar 10, 2009 in bildung, kultur, leben, liebe, reda, sinn, spruch des tages, stil

gestern hatt ich ein gespräch, wos um selbsterkennung, selbstwertgefühl und irgendwie auch um das finden der eigenen mitte ging. das brachte mich auf die idee, wiedermal weisheiten aus meiner (selbst zusammengeklauten) ziemlich einfachen lebensphilosophie zum besten zu geben.

am anfang steht die 

demut

da gehts nicht darum, vor irgendwem auf den knien rum zu rutschen und sich selbst zu geisseln. demut ist der zustand innerer kongruenz. ich kann mich also im spiegel betrachten und sehe mich so, wie ich bin. nicht so wie ich gerne wär, oder so wie ich angst hab, dass ich sein könnte. demut heisst, ich bin nicht so ein supergeiler typ, wie ich anderen gerne vormache, aber ich bin auch nicht so ein arschloch, wie ich nachts vor dem einschlafen befürchte…

beide übertreibungen sind am ende egozentrik, machen mich im positiven oder im negativen wichtiger, als ich wirklich bin.

dann kommt das 

mitgefühl

um mitgefühl zu entwicklen, muss man erst mal die eigenen schwächen kennen. das heisst für mich, jedesmal, wenn mir einer so tierisch auf den sack geht, muss ich mich nur daran erinnern, was für ein arschloch ich selber schon war und auch immer mal wieder bin. danach muss ich mir bewusst sein, dass keiner aus spass ein arschloch ist, sondern weil er zu diesem bestimmten zeitpunkt nicht anders kann. ab dann ist es schon viel einfacher, mitgefühl für ein gegenüber zu empfinden, anstatt ihn einfach nur für einen arsch zu halten. wenn alles nichts hilft, kann man sich auch noch vorstellen, man müsste sein leben gegen das des anderen eintauschen. das hilft immer.

als gutes werkzeug empfehle ich

egoismus

damit meine ich eine urbuddhistische art von egoismus. erst mal muss ich schauen, dass ich es mir gut geht, damit ich meine kraft für andere einsetzen kann. damit es mir aber wirklich gut geht, muss ich mich auch um meine umgebung kümmern. wenn ich nicht nur für mich selber schaue, sondern mich auch noch um meine mitmenschen kümmere, steigt mein wohlbefinden und ich habe wieder mehr kraft für mich selber. eine positive feedbackschlaufe sozusagen. ich kümmere mich um mich und meine umgebung, und alles wird gut. und ich häufe kein schlechtes karma an. naja, wenisgtens nicht ganz soviel…

helfen tut auch

meditation

ich meditiere nicht oft. nur wenns grad irgendwo brennt. wenn ich christ wär, würde ich wohl auch nur zu gott beten, wenn die kacke am dampfen ist. das ist aber nicht der punkt. ich kann meditieren oder beten. ich habs gemacht und wenn ich unter druck komme, kann ich meinen inneren frieden oder die hilfe einer höheren macht durch die übungen finden.

einfach auf den arsch sitzen, atmen und sehen was kommt. wem das nicht reicht, kann auch irgendeinen meditationskurs besuchen. ich empfehle anapana sati. und lasst den religiösen oder esoterischen oder philosophischen mist weg.

mein freund, der dalai lama meinte zu diesem thema: „Du brauchst kein buddhist zu sein, um den inneren frieden zu finden. sei einfach kein arschloch!“

oder wie bereits Zen Sensei Kawasaki in seinem 17 koan rätselte: „der reine  klang einer klatschenden hand ist für ein arschloch unhörbar“

und Mulllah Ibrahim drückte es so aus: „Allah legt seinen heiligen finger nicht auf beschmutzte stellen. so werden arschlöcher nicht von gott berührt“

und St. Beinhards Mystizismus für beginner empfiehlt: „Der weg zu gott folgt dem natürlichen Zyklus. also beginne nicht am falschen ende!“

Kommentare
  1. chrisTina sagt:

    hier lesend hallo
    manchmal muss es passen um an Orte zu gelangen passt es
    passt in meine Zeit – erinnert mich an eigene Werte – erinnert mich um sie bewusst und achtsam zu machen nicht nur zu tragen
    vielleicht benenne ich sie in einzelnen Worten und Inhalten anders doch sie selbst für sich sind – bleiben

    wie klein ist eigentlich die Bloggerwelt einer Bloggergemeinde
    so seh ich da rechts thinkabout
    wenn vor allzu langer Zeit so doch ein lieber Gruess hinüber zu ihm

  2. schneiderin sagt:

    Du bringst es auf den Punkt, leicht verständlich und unterhaltsam lesbar. Das Wort mit A… hast Du nach meinem Geschmack dennoch ein bisschen zu oft verwendet. Aber Geschmäcker sind verschieden… 😉

  3. […] einen Kommentar » Demut, Egoismus und Meditation in Redders […]

  4. […] a comment » Kürzlich habe ich in Redders Lebensweisheiten geschmökert und Interessantes zum Thema Demut gefunden. Am eigenen Körper ausprobiert habe ich es auf meinem Heimweg. Redder behandelt in […]

  5. […] selbstbewusstsein hab ich, wenn ich weiss, was ich kann und was ich nicht kann. ich muss mich nicht grösser machen, als ich bin, weil ich das, was ich bin gut finde, mit allen fehlern. ich kann kritik hören und sie dann annehmen, wenn sie gerechtfertigt ist. selbstbewusstsein hilft eigentlich in allen lebenslagen und macht das leben einfacher. voraussetzung: blick in den spiegel und ein wenig demut. […]

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