macho macho

Veröffentlicht: Mai 2, 2009 in bildung, gender, geschichten, klugscheiss, kultur, leben, liebe, reda, Satire, sex, single, sinn, stil
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nachdem sie mich als macho definiert hat, und auch einige meiner männlichen leser immer wieder denken, ich sei so herrlich „macho“, muss ich mal was richtigstellen. ich bin sexist, nicht macho! hier eine kleine führung durch die welt der machos:

– der latino macho

der latino macho weiss zwar, dass frauen bedürfinisse haben, denkt sich aber, die seien schon dadurch abgedeckt, dass sie sich mit einem latino lover auf der strasse zeigen dürfen. der latino macho wär am liebsten mit sich selbst liiert, was aber leider nicht geht, weil er ja ein mann und per se homophob ist. latino machos lieben es, vor dem spiegel zu vögeln, um zu sehen, wie gut sie dabei aussehen. sie sind eher schlechte liebhaber, weil sie denken, dass die frauen bereits bei dem gedanken kommen, mit ihnen ins bett zu steigen. wendet sich eine griite von ihnen ab, ist dass ein angriff auf ihre ehre (anderes wort für selbstwertgefühl). das kommt davon, weil mami immer ihre ganze aufmerksamkeit ihrem jose, enrique oder ramon geschenkt hat. nicht jeder latino ist macho.

 

– arabischer macho

der arabische macho denkt nicht einmal über die bedürfnisse der frau nach. per definition ist die frau da, um über seine bedürfnisse nachzudenken. der arabische macho kann manchmal ein guter liebhaber sein, weil er ungehemmt nimmt was er will. das kann durchaus antörnend sein. auch der arabische macho hat ein problem mit seiner ehre. wenn ein anderer seine frau ansieht, dann ist das deren schuld. die ehre eines arabischen machos liegt in der hand seiner frau wie schafshoden im schraubstock. deshalb muss er, um seine ehre zu verteidigen auch öfters seine frau niedermachen, verbal oder manuell. nicht jeder araber ist macho.

 

– der innerschweizer macho

der innerschweizer macho bewacht seine beute wie ein pitbull. wenn er schon mal eine abgekriegt hat, beisst er jeden der in ihre nähe kommt. man merkt eine gewisse verwandschaft zu schäferhunden. so hat er die tendenz, seine griite zu dominieren und sie nach aussen hin kläffend und beissend zu isolieren. sind er und sie aber alleine zuhause, ist es meist sie, die die hosen anhatt. innerschweizer machos müssen sich immer mit anderen innerschweizer machos prügeln, um ihren wert in der hackordnung zu definieren. nicht jeder innerschweizer ist ein macho.

 

– der gentleman macho

der gentlemen-macho ist ein vollidiot.  er denkt zwar über die bedürfnisse der frauen nach, definiert aber gleich selbst, was sie brauchen und was sie können. er bevormundet alle frauen auf eine ässerst charmante art und spricht ihnen dabei auch gleich jede form von eigenverantwortung ab. er würde sich als feingeistig und ein wenig altmodisch definieren. auch seine mami hat ihn verwöhnt, aber sie hat ihm auch gleich noch gute manieren beigebracht. das tarnt den macho aber nur…

 

der schlimmste macho

– der schlimmste macho ist der kultivierte, weltoffene bildungsmacho. er kennt alle schriften von alice schwarzer, weiss es aber besser. er gibt sich in der öffentlichkeit emanzipiert, tritt selbstbewusst auf und lässt auch seine partnerin verantwortung tragen. natürlich bestimmt er, welchen teil der verantwortung die frau tragen darf.  er mag es, wenn seine partnerin gebildet ist, aber eben nur so gebildet, dass er sie weiterhin mit seinen scharfen argumenten im zaum halten kann. ist er dann mal mit freunden unterwegs, reisst er die abwertendsten witze. auch er ist homophob, kann das von wegen political correctness aber nicht zugeben. deshalb macht er yoga. vorsicht in krisensituationen. unter stress oder im streit kann die kultivierte fassade abbröckeln und der volle macho-arsch kommt zum vorschein. oft gewaltätig.

 

nun, das alles bin ich nicht. ich bin ein mann, der versucht zu seinen bedürfnissen zu stehen, zu seinen vorlieben und zu seinen unzulänglichkeiten. und: ich gestehe meinem gegenüber immer die gleichen rechte zu, egal ob mann oder frau. und ich bin nicht eifersüchtig. jaja, werden manche sagen, wart nur, bis du in die situation kommst. aber echt, ich bin nicht eifersüchtig. glaubt mir, ich kann nichts dafür, ist ein gendefekt.

 

kein macho: (ehrlich!)
 reddersamui

Kommentare
  1. Ein bisschen Eifersucht schade nie – sagen mir manchmal die Männer. Ich bin es wohl deshalb nicht, weil ich weiss, dass sie keine bessere als mich haben können. Das sage ich nicht, weil ich so stinkend eingebildet bin, sondern weil noch jeder früher oder später zurückkam zu mir. Und wenn sie dann sowas sagen, dann glaube ich ihnen gerne für einmal.

    Ein echter Macho schafft es zu sagen: Hej Baby, mach mir was zu essen und dann blas‘ mir einen und dabei so unverschämt gut auszusehen und spitzbübisch zu lächeln, dass sie es auch macht. Ansonsten sind sie gleichberechtigt 🙂

  2. redder sagt:

    Macho ist das nur, wenn er wuetend wird, wenn sie gerade keine lust hat. Sonst ist das nur ein vorschlag, wie frau ihre zeit verbringen koennte

  3. canela sagt:

    du bist kein macho! ich weiss von was ich rede. ich wurde schliesslich von einem erzogen.

    die innere grundhaltung eines machos ist, dass er seine angst gebenüber der frau versucht zu verstecken. darum all deine obigen machoausführungen.

    und du hast keine angst vor frauen.

  4. animaxima sagt:

    was die latinos und die orientalen angeht kann ich nur sagen, dass meine erfahrungen ganz andere sind, aber ich kann nur für mich sprechen. sie sind sowohl gute liebhaber wie auch längst der meinung, dass frauen und männer gleichberchtigt sein sollten und es waren immer sie, die eingekauft und gekocht haben noch dazu besser als ich, was nicht heissen soll, dass ich nicht kochen kann 🙂 sie waren hundermal führsorglicher als schweizer männer und ich konnte mich als 100% frau fühlen.
    da finde ich wirklich wie du, die „kultivierten“ und die innerschweizer, auch aus eigener erfahrung, echt grauslig und finde schlimm, dass sie selber die ersten sind, die sich über sogenannte machos anderer kulturen auslassen und nicht merken, dass sie eigentlich die grössten aersche sind. aber natürlich sind weder die einen noch die anderen in einen topf zu werfen… ich jedoch ziehe die „anderen“ vor 🙂
    übrigens ist noch zu sagen, dass sich auch frauen manchmal den vorwurf anhören müssen, dass sie eine macha seien, womit dann meist gemeint ist, dass sie sich einfach die gleichen rechte wie die männer nehmen.

  5. Thommen sagt:

    Die Kommentare der Frauen zeigen, wie sicher sie sind, dass das Patriarchat auf dem Matriarchat steht.
    Krass zu wissen, dass 30 % von befragten Bisexuellen in Australien lieber sich umbringen würden, als ihren Frauen von ihren gleichgeschlechtlichen Bedürfnissen zu erzählen.
    Der Grossteil der jungen Homosexuellen wagt es nicht, von sich aus ihre Mütter zu informieren. Ihr Totschweigen dessen, was sie eigentlich sehen müssten, ist zu mächtig.
    Sowohl bei den Beschneidungen der Mädchen, als auch bei den Ehrenmorden sind Frauen überweigend die treibende Kraft.
    Daher ist der Machismo die berechnete pädagogische Konditionierung von Männern, um die lebenslange Abhängigkeit von Müttern/Frauen zu verschleiern! 😉

  6. redder sagt:

    Ja, ich weiss. Mami ist schuld, weil mami ist poese!

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