Archiv für Juni, 2009


die produzenten haben testpaare zu diesem sound kopulieren lassen und waren erst zufrieden, als alles perfekt war.


jeden samstag wandern sie durchs niederdorf wie einst aussätzige durch paris: ein bräutigam und seine freunde. verzweifelt suchen sie spass.

meist tragen sie irgendwelche „lustigen“ kostüme, frauenkleider oder baby-aufmachung sind besonders beliebt. sie verbringen einen „polterabend“, indem sie passanten für geld anpöbeln (kaufen sie bitte (wahlweise) einen schnaps, eine windel, ein stück kuchen, einen pariser etc, um etwas an die hochzeit des bräutigams beizusteuern.

dabei verbreiten sie fröhlichkeit wie einst Dschingis Khan bei den chinesen und sind in so natürlicher partylaune wie scooter mit „hyperhyper“

und es verbreitet sich wie eine seuche. alle unterdreissigjährigen normalos, die unbedingt heiraten müssen, denken, in gruppen mit lächerlichen kostümen durch die innenstadt zu ziehen, sei das nonplosultra der modernen spasskultur. uhuere originell. im sommer könnte man sogar noch wasserpsitolen mitnehmen und leute anspritzen. auf die idee ist sicher noch niiiieee jemand gekommen.

es sind nicht nur männer, auch frauen schleppen die braut durchs dörfli und kichern beim verkauf irgendwelchen scheisses.

wenn sie wenigstens alle hösschen, die nicht durch ihren bräutigam nass wurden, verkaufen würden. oder die alte pornosammlung des bräutigams. das wär wenigstens noch ein wenig spannend….

was ist nur aus den althergegrachten polterabenden geworden. ihr wisst schon, zigarren und stripperinen, die aus kuchen springen. video-aufnahmen vom bräutigam, wie er sein gesicht im schritt der tänzerin vergräbt und wie er sie später besoffen anfleht, doch wenigstens seine letzte freie nacht mit ihm zu verbringen, so zeugs um ihn später zu erpressen halt. aber das ist den leuten nicht mehr gut genug.

ich fordere ein polterer-verbot in der zürcher innenstadt. die sollen den scheiss da veranstalten, wo sie auch wohnen. das ist wahrscheinlich sowieso viel spannender. der angehende ehemann muss dann seinen scheiss an alle griiten im dorf verkaufen, mit denen er was hatte. und die braut ebenfalls. inklusive der verwandschaft….

ein wunder!

Veröffentlicht: Juni 21, 2009 in bildung, erlebnisse, geschichten, kultur, leben, musik, reda, stil, terror

ich waaaisss, es wüüüürd einmaaal: einmal kult, immer kult!


gestern abend  auf dem heimweg musste ich beim bellevue aussteigen. irgendwie dachte ich, ich sei im falschen quartier…

vor mir die rückansicht von zwei damen. beide schlank, die eine mit blonden geraden haaren bis mitte rücken. die zweite dasselbe in braun, die blonde mit rotem kurzen kunstlederjäckchen, die brunette dasselbe in weiss. dann breite gürtel mit goldenenem klimbim, bei beiden.

na, vielleicht waren de jäckchen auch aus leder, die hersteller haben sich aber alle mühe gegeben, das zu verschleiern.

die blonde mit der roten jacke trug dreiviertel-leggins in weiss, die brunette, na was wohl? dreiviertel-leggins in rot. und beide in goldenen riemchensandalen.

ok, soweit , so geschmacklos. eine aufmachung wie für den strich in den siebzigern.

die beiden steigen vor mir ins tram und setzen sich. synchron nehmen sie den lippenstift aus ihren glodenen täschchen. ihr makeup auch mit viel gold und ein wenig türkis.

aber die aufmachung hat mich nicht eigentlich schockiert.

richtig schlimm war, das die beiden nicht etwa freundinnen oder schwestern waren. sie waren mutter und tochter. mit russischer abstammung. Mama um die 50, tochter um die 25…

„Chast du die Chaus-Schlussel damitgenommen?“

ich meine, wie soll man seine selbstachtung behalten, wenn man samstagabends mit mama im billigsten nutten-partnerlook in den ausgang muss?

ich denke noch heute, dass der westen seine alten fernsehproduktionen wie „Denver“ oder „Dallas“, reich und schön etc, nicht nach russland verkaufen sollte. der schaden ist einfach zu gross, auch wenn wir so die russen einigermassen in schach halten können…..

chaos in laos, pogo in togo

Veröffentlicht: Juni 21, 2009 in bildung, erlebnisse, kultur, leben, musik, reda, sinn, stil, terror
Schlagwörter:

chaos in laos, koka kola in angola usw. pure 80ies

der dreier

Veröffentlicht: Juni 19, 2009 in beziehung, bildung, gender, geschichten, kultur, leben, reda, Satire, sex, single, sinn, stil, zürich

neulich, bei einem gespräch mit einem über das erweitern sexueller horizonte:

ich: nö, ein dreier ist mir zu anstrengend. ich kann die kontrolle nicht loslassen und habe dann immer das gefühl, nicht genug hände oder andere körperteile zu haben. zu unübersichtlich. und mir fehlt der emotionale focus.“

ein freund: „ich stell mir das ganz ok vor. mit zwei frauen, die tierisch aufeinander abfahren. dann bin ich zu beginn dabei, sozusagen in der aufheizphase. dann geh ich einen kaffee trinken, lasse die beiden alleine, und komm erst kurz vor dem finale wieder. ein drittel arbeit und dreifacher spass.“

bei dem „dann geh ich einen kaffee trinken“ hätte er mich schon beinahe überzeugt. aber nein. meine erinnerungen an meine versuche sind nicht gerade besonders lustvoll: doppelte arbeit und ähm, doppelte arbeit.


in den letzten paar tagen wurde ich von verschiedenen seiten auf meinen frauengeschmack angesprochen, unter anderem, ob jemand wie ich (?!) nicht sowieso nur mit models und so (?) was anfangen würde. und: (frechheit!) ich würde heidi klum sicher nicht von meiner bettkante stossen! ich würde wahrscheinidlich heidi kopf immer wieder gegen die bettkante hauen.

ich war mal mit einer modelnden balletttänzerin zusammen, vor etwa zwanzig jahren. meine erfahrung mit ihr und ihren freundinnen war in etwa so:

wir trafen uns zum essen. 12 untergewichtige griiten, deren haupteinkommensquelle ihr skelett war, und ich. wir bestellten 6 grüne salate, eine flasche mineralwasser ohne kohlensäure (die bläht) und eine flasche vodka.

um es kurz zu machen, wärend eines solchen essens hatte man drama live. mindestens zwei hatten einen nervenzusammenbruch, eine erwischte eine alkoholvergiftung und eine ging immer wieder aufs klo, um sich zu übergeben. oder um mit den anderen zu koksen. eine lebensweise, die ich mehr oder minder für idiotisch halte. wer sownig physische substanz hat, hat meistens auch kein psychischen reserven. aber damals war ich verliebt. und natürlich liebte ich die vorstellung, mit einem model zusammen zu sein. und mit einer tänzerin. naja, damals war ich ein noch grösseres arschloch als heute.

dann ist da noch das problem mit der persönlichkeit. wenn dein aussehen dein einziges kapital ist, ist dein selbstwertgefühl meist so fragil, dass du es dauernd mit ausgesprochener arroganz stützen musst. wenn du dauernd auf der bühne oder im rampenlicht stehst, brauchst du eine ausgesprochen gesunde persönlichkeitsstruktur, um nicht ein arschloch zu werden. ein schönes gesicht reicht nicht aus.

ok, dann noch zum aussehen. in meiner welt bestimme ICH, wer schön ist. schliesslich muss die frau ja mich antörnen und nicht einen pädophilen modelscout, einen schwulen modedesigner oder eine sadistische agentur-inhaberin.

natürlich sind nicht alle models so, aber in diesem oder einem verwandten beruf läuft man unweigerlich gefahr, wie eine naomi campell oder noch schlimmer, wie eine heidi klum, zu enden.

„ich bin ein seelisches wrack, aber ich krieg immer noch hohe gagen!“ naomi campell

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ich liebe diesen song im original


heute war ich bei telezüri auf dem steinfels-areal. es gibt einen dachabschnitt auf dem steinfelsgebäude, der nur schwer zugänglich ist. da oben wächst rasen, und dieser rasen wird von einem kleinen rasenmäher-roboter gemäht.

dieser kleiner rasenmäher-roboter tankt nachts an seiner dockingstation auf, macht sich morgens auf den weg und schneidet das gras in langen sauberen bahnen. er geht mittags für einen schnellen happen an seine docking station und mäht dann die kleinen übriggebliebenen stellen noch sauber ab. ein ganz einfacher job für einen ganz einfachen roboter.

aber seit etwa einer woche kann er seine bahnen nicht mehr gerade mähen, er irrt auf dem dach herum und wirkt verloren. immer wieder stösst er an die begrenzung und sucht traurig und verwirrt nach dem weg. er lässt sich gehen und sucht vergessen in 220 voltigem fussel-atomstrom, anstatt anständigen wasserkraftstrom zu tanken.

vor ein paar wochen hatten die besitzer ihm einen zweiten roboter zugeteilt. die nette roboterdame ging ihm zur hand, half ihm, die ränder sauber zu mähen und versüsste ihm den tag. sie bekam eine dockingstation gleich neben seiner. wenn sie ausgelassen waren, ignorierten sie die GPS-warnungen und stiessen mit ihren nasen aneinander.

nur, die kleine roboterdame war von einem anderen fabrikat. eine ganz andere kultur! sie vertrug das mitteleuropäische wetter nicht und wurde krank. die besitzer schauten eine weile zu, aber als das asiatische gerät überhaupt nicht mehr funktionierte, schickten sie es nach taiwan zurück.

jetzt steht der kleine roboter neben der verlassenen dockingstation, weint bitteres motorenöl und versucht über die abschrankung zu schauen.

vielleicht sieht er ja den postboten, der ihm seine garantiereparierte freundin wieder zurückbringt….

robby, der traurige rasenmäherroboter:

robby


letztens hab ich mit einer sehr lieben freundin znacht gegessen. irgendwie kam das gespräch (natürlich) auf beziehungen. sie hat offenbar eine beziehung zu einem arschloch hinter sich und lässt jetzt noch ein wenig die wunden verheilen.

„ich will mich eifach nöd verliebe!“

seit sie für sich diese klare linie gefunden hat, hat sie ein anderes problem.

„jetzt, wenn ich mal nur vögeln will, wollen die kerle nachher QUATSCHEN!“

jaaaa. dachte ich, wääk, dachte ich, gespräche, so voll mit worten und so. aber eigentlich meinte sie, dass die typen sich verlieben und über ihre gefühle, die „gemeinsame“ situation und solchen scheiss reden wollten.

früher hätten die kerle einfach nur vögeln wollen.

„ich kann den typen beim vögeln nicht mal mehr in die augen schauen, sonst kleben sie nachher an mir wie heisser kaugummi. irgendwie eklig“

ich hab natürlich sofort aus meiner lebenserfahrung geteilt:

„du musst nur genug herumvögeln, irgendwann läuft dir einer über den weg, der dir in die augen schauen kann, und dann trotzdem heim geht um zu frühstücken.“

naja, meine mutter hätte das wohl nicht für einen guten rat gehalten. aber mein guru sagt immer:

„geh mit dem schleppnetz fischen. fange hundert fische. fünzig sind ungeniessbar. dreissig zu klein, zehn sind zu fremdartig, neun beissen und einer passt.“